... in Deutschland 989 000 Geräte ab.
Im Vergleich zu den knapp 4,3
Millionen verkauften Notebooks sind das zwar deutlich weniger, aber die Verkaufszahlen der Desktop-Rechner sind immer noch gewaltig.
Nachhaltiger als Notebooks
Und das hat handfeste Gründe: Klassische Rechner arbeiten fast immer schneller als Notebooks der gleichen Preisklasse.Warum?
In Notebooks stecken abgewandelte Varianten von Prozessoren und Grafikchips, die mit weniger Schaltungen und niedrigen Taktfrequenzen auskommen müssen.
In den oft beengten Notebook-Gehäusen entwickeln sie sonst zu viel Hitze – schlimmstenfalls brennen sie durch.
Sind Komponenten defekt oder zu alt, lassen sich obendrein im PC fast immer alle Bauteile gegen intakte oder potentere Exemplare tauschen – das klappt vom Mainboard bis zum Netzteil, von der SSD bis zum Prozessor. Im Notebook geht das heute bestenfalls mit Arbeitsspeicher und SSDs. Bei vielen Geräten sind aber selbst diese Komponenten fest auf der Hauptplatine verlötet (siehe auch Vergleich „Notebook gegen PC“ auf der nächsten Doppelseite). So gesehen sind Schreibtisch-PCs heute nachhaltiger als Notebooks – auch wenn sie zusammen mit einem separaten Monitor mehr Strom benötigen.
Mehrere PC-Gattungen
Desktop-PCs lassen sich grob in drei Gattungen unterteilen:
■ Gaming-PCs: Eine große Fangemeinde hat der klassische PC unter den Spielern. Denn Gaming-PCs sind oft deutlich günstiger als vergleichbar ausgestattete Gaming-Notebooks.
■ Mini-PCs: Computer, die kaum größer als ein halber Pflasterstein sind, nennen sich Mini-PCs.
Sie lassen sich platzsparend unter die Schreibtischplatte oder an der Monitor-Rückseite befestigen. Haken: Im Innern arbeiten sie meist mit Notebook-Technik, und ihre Aufrüstmöglichkeiten sind eingeschränkt.
■ Office-PCs: Rechner wie die hier geprüften Office-PCs sind die Gattung Nummer drei. Sie stecken meistens in ausgewachsenen, aber nicht übermäßig großen Gehäusen, die getestete Preisklasse von 600 bis 930 Euro arbeitet fast immer mit potenter Mittelklasse-Technik.
ZUBEHÖR FÜR SCHREIB-TISCH-P Cs
27-Zoll-Monitor
Groß, gut, günstig: Der Philips 272E1GAEZ zeigte im Test Inhalte in Full HD und einer 1a-Bildqualität. Preis: moderate 199 Euro.
TESTERGEBNIS gut 2,0
Tastatur-Maus-Set
Das drahtlose Tastatur-Maus-Set Bluetooth Desktop von Microsoft überzeugte mit Top-Verarbeitung und angenehmer Bedienbarkeit.
Preis: 45 Euro.
TESTERGEBNIS gut 2,3
Multifunktionsgerät
Im Test lieferte das HP 8022 eine gute Druckqualität und ging sparsam mit der Tinte um. Es druckte schön flink und bietet eine Faxfunktion.
Preis: 250 Euro.
TESTERGEBNIS gut 1,7
Große Ausstattungsunterschiede
Die Preisspanne der geprüften PCs ist vergleichsweise groß, und das zeigt sich natürlich auch bei der Ausstattung.
■ Prozessor: Beim Antrieb sind sich alle Testkandidaten noch einig. Die fünf Prüflinge arbeiten durchweg mit Mittelklasse-Prozessoren – vier mit Intels Core i5- 11400, der One mit AMDs Ryzen 5 5650G.
■ Arbeitsspeicher: Der Acer Aspire XC 1660 ist mit 600 Euro der günstigste PC im Test. Ein üppiger Arbeitsspeicher war da in der Kalkulation nicht mehr drin, er muss mit 8 Gigabyte zurechtkommen, alle anderen Kandidaten haben 16 Gigabyte Arbeitsspeicher.
■ SSD: Ebenfalls knapp bemessen ist beim Acer der SSD-Speicher. Dem Nutzer stehen für Windows 11, Programme und Daten nur effektiv 477 Gigabyte SSD-Speicher zur Verfügung.
Mehr hat allerdings auch der mit 650 Euro zweitgünstigste PC in diesem Test nicht – der Wortmann Terra PC-Home 600.
■ Grafikkarte: Eine separate Grafikkarte bietet in diesem Test nur der CSL Speed H466 – der mit 930 Euro teuerste Rechner im Vergleich. Bei den vier anderen Testkandidaten berechnet der im Prozessor untergebrachte Grafikchip das Bild.
■ WLAN: Weil der PC oft da steht, wo gerade kein Router samt Netzwerkbuchse in greifbarer Nähe ist, sollte der PC auch per WLAN funken können – mindestens nach ac-Standard (One und Acer), noch besser nach schneller ax-Norm (auch Wifi 6 genannt) wie beim Medion, CSL und Wortmann.
■ Bluetooth: Der Wortmann verzichtet auf Bluetooth, alle anderen haben es. Wofür? Der Kurzstreckenfunk ist etwa nützlich für die drahtlose Synchronisation mit Smartphones, Tablets und Smartwatches, aber auch für die Musikwiedergabe per entsprechenden Bluetooth-Kopfhörern oder -Lautsprechern.
■ Kartenleser: Fürs komfortable Übertragen von Fotos der Kamera empfiehlt sich ein Kartenleser.
Den haben nur die PCs von Medion und Wortmann an Bord.
■ Eingabegeräte: Im Paket sollte ein Tastatur-Maus-Set sein – so wie bei allen fünf Testkandidaten.
Das sind zwar nur einfache, aber zweckmäßige Tastaturen und Mäuse.
Wichtige Details beachten
So weit die erste Bestandsaufnahme. Es ist allerdings wichtig, noch genauer hinzuschauen: Denn bei den Prozessoren kann ein Buchstabe einen gewaltigen Unterschied bedeuten. Beispiel: Vier Test-PCs verwenden den Intel-Prozessor Core i5-11400 als Antrieb. Der des CSL trägt aber am Ende ein „F“, also Core i5-11400F.
Das bedeutet: Bei diesem Prozessor hat Intel den Grafikchip abgeklemmt, weshalb der PC eine separate Grafikkarte benötigt. Ohne bleibt der Monitor schwarz.
Wer ist der schnellste PC?
Im CSL steckt deshalb eine Grafikkarte mit dem Geforce-1050-Ti-Chip, der allerdings schon sechs Jahre alt ist. Überzeugt die CPU-
Grafik-Kombi trotzdem? Ja. Mit Office- und Internetaufgaben war der CSL so schnell wie kein anderer PC im Test, bei aufwendigen Foto- und Videobearbeitungen ebenfalls (siehe Vergleich rechte Seite unten). Und der CSL eignet sich auch fürs Zocken einfacher Spiele wie „League of Legends“.
Die restlichen vier Testkandidaten taugen hingegen gar nicht fürs Zocken.Aber sie sind schließlich auch keine Gaming-PCs, sondern Office-Rechner. Hinter dem CSL-PC lagen in den Tempoprüfungen die Rechner von Medion und One nahezu gleichauf, gefolgt vom Wortmann.
Etwas abgeschlagen auf dem letzten Rang rangiert der Acer.
Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen hemmt der nur 8 Gigabyte große Arbeitsspeicher das Tempo, zum anderen entpuppte sich die lahme SSD von Hersteller Kingston als weiterer Bremsklotz in den Prüfungen im COMPUTER BILD-Testlabor.
Einfach aufrüsten?
Aber die Testkandidaten haben ja durch Aufrüsten noch Luft nach oben. Was ist möglich? In alle Geräte lassen sich weitere Festplatten und/oder 2,5-Zoll-SSDs einbauen. Im Medion findet sogar noch eine zweite M.2-SSD Platz, ein freier Steckplatz befindet sich auf der Hauptplatine. Zudem lässt sich dank sogenanntem Datenhafen an der Gerätefront ganz einfach eine Festplatte nachrüsten.
Der CSL-PC hat bereits eine Grafikkarte, in den vier anderen Testkandidaten lassen sich aber auch separate Bildmacher für ein höheres Tempo beim Spielen einbauen. Doch das klappt beim Medion und Acer nur mit Grafikkarten, die keine eigene Stromversorgung vom Netzteil benötigen, weil dem der nötige Anschluss fehlt. So schaffen es nur Einsteiger-Bildmacher in diese Office-Computer – zum Beispiel Modelle mit GTX-1650-Chip (ab 200 Euro). Bei den anderen Prüflingen dürfen etwas stärkere Grafikkarten Platz nehmen, allerdings auch nur maximal mit einem GTX- 1660-Ti-Chip (ab 330 Euro), weil die Netzteile für noch stärkere Grafikkarten nicht genügend Leistung bieten.
Wer mit ressourcenhungrigen Programmen wie Photoshop arbeitet, freut sich über viel Arbeitsspeicher. Und der lässt sich beim Acer auf 32 Gigabyte erweitern, beim Medion, CSL und Wortmann auf 64 Gigabyte und beim One mit vier 32-Gigabyte-Modulen sogar auf 128 Gigabyte.
Was in den Testkandidaten steckt und mit welchen Komponenten sich die PCs aufrüsten lassen, erfahren Sie auf der nächsten Doppelseite.
Stromverbrauch, Geräuschpegel
Erfreulich: Keiner der fünf Prüflinge nervte die Tester mit immens lauten Lüftergeräuschen.
Aber es gab Unterschiede: So war das Säuseln der Lüfter beim leistungshungrigen Zusammenstellen eines Films aus mehreren selbst gedrehten Videoclips beim Acer und beim CSL deutlich zu hören. Beim CSL ging dies auf das Konto der separaten Grafikkarte, beim Acer ist es das kleine Gehäuse: Die Lüfter müssen der Hardware im Acer mehr Luft zum Atmen zufächeln.
Ebenfalls gut: Keiner der geprüften Schreibtisch-PCs war beim Stromverbrauch richtig gierig. Im Schnitt benötigten vier der fünf Testkandidaten bei normalen Web- und Officeaufgaben zwischen 33 und 47 Watt, ein angeschlossener Full-HD-Monitor im 27-Zoll-Format (siehe Randspalte linke Seite) braucht noch mal rund 25 Watt. Eine Ausnahme: Mit seiner separaten Grafikkarte brauchte der CSL mit 57 Watt etwas mehr Strom, unter Volllast war der Verbrauch mit 232 Watt deutlich höher als beim Rest des Testfelds (86 bis 126 Watt).
[il]
FAZIT
Eine vollzählige Ausstattung, ein hohes Tempo und eine leise wie sparsame Arbeitsweise führten den Medion Akoya P63014 geradewegs zum Testsieg. Schade, dass sein Netzteil die Aufrüstmöglichkeiten einschränkt. Die veranschlagten 750 Euro passen jedoch voll und ganz zur gebotenen Leistung. Deshalb ist der Medion auch der verdiente Preis-Leistungs-Sieger.
VERGLEICH: PC GEGEN NOTE BOOK
Ein Schreibtisch-PC mit viel Dampf und guten Aufrüstmöglichkeiten? Oder ein Notebook, das auch unterwegs seine Dienste leistet? Es treten der 750 Euro teure PC Medion Akoya P63014 und das für 850 Euro erhältliche Notebook Samsung Galaxy Book an. 100 Euro Differenz? Das ist fair, weil beim PC mindestens 100 Euro für einen Bildschirm hinzukommen.
PC
+ Arbeitet in der Regel schneller, da er nicht mit gedrosselten Notebook-CPUs werkelt.
+ Arbeitet leiser, da die verbaute Hardware genügend Luft zum Atmen hat.
+ Viele Anschlüsse, viele Aufrüstmöglichkeiten, alle Komponenten tauschbar.
- PC, Monitor, Eingabegeräte brauchen Platz.
- PCs lassen sich nur stationär einsetzen.
- Zusammen mit Monitor deutlich höherer Stromverbrauch.
NOTEBOOK
+ Stationärer oder mobiler Einsatz? Mit dem Notebook ist beides möglich.
+ Leichte, kompakte Bauweise; oft edles und robustes Alu-Gehäuse.
+ Im Vergleich zum PC mit Monitor deutlich geringerer Energiebedarf.
- Im Vergleich zum PC sehr wenige Aufrüstmöglichkeiten und viel weniger Anschlüsse.
- Arbeitet langsamer, da es eine gebremste Notebook-CPU hat.