... Bereichen kleine Gewässer als „kill“ bezeichnet und die darin vorkommenden kleinen Fische aus dem Niederländischen als „kilvis“. Zwei Deutsche (1788 Johann Schoepf, „Killfisch“, Johann Julius Walbaum dann 1792 „Killifisch“) schufen dann den heute noch gültigen Sammelnamen.
Weit über 1.000 Arten von Killifischen sind derzeit bekannt. Dabei wurde in den 1930erJahren entdeckt, dass einige von ihnen eine Besonderheit haben. Sie leben in so kleinen Gewässern überwiegend in den Subtropen, dass diese während der Trockenzeit komplett austrocknen. Die Arten sterben also eigentlich aus. Ihre Eier, die sie in den Bodengrund (oft Schlamm) gelegt haben, überstehen die Trockenzeit aber nicht nur, sie brauchen sie sogar, um in der nächsten Regenzeit zu schlüpfen. Diese Fische nennt man annuelle (jährliche) Arten. Zu ihnen gehören die Prachtgrundkärpflinge aus Afrika und die Fächerfische Südamerikas. Weil sie sehr schnell wachsen müssen, gefräßig sind und fast alle leider nur sehr kurzlebig (in der Natur sind es wenige Monate, im Aquarium ist es schon mal ein gutes Jahr), sind sie eher etwas für Aquarianer, die schon erste Erfahrungen mit Killifischen gesammelt haben. Denn wenn man länger etwas von ihnen haben will, muss man Freude an der Zucht haben. Wie das geht, steht ebenfalls ausführlich in dieser Ausgabe.
Hypsolebias hellneri „NHvdBB 2013-8“ (Männchen, oben, und Weibchen).
Etwas einfacher hat man es mit den nichtannuellen Arten, die vor allem aus Afrika und Asien stammen. Sie sind oft farbig und erreichen ein Alter von bis zu fünf Jahren, je nach Art. Sie können meist problemlos mit anderen friedlichen, z. B. gleichgroßen Fischen anderer Arten, etwa Salmlern, Panzerwelsen, Lebendgebärenden Zahnkarpfen oder kleinen Barben, vergesellschaftet werden. Für ihre Zucht braucht man weniger Aufwand, weil aus den Eiern nach einigen Tagen (manchmal dauert es auch bis zu über zwei Wochen) Jungfische schlüpfen, die leicht aufzuziehen sind. Allerdings sollte man zur Zucht einen Ablaichmopp oder ein Aquarienmoos verwenden und die darin abgelegten Eier in ein anderes Aquarium überführen, denn die Eltern stellen den Jungen nach.
Hat man dann aber eine kleine Gruppe selbstgezüchteter Fische schwimmen, darf man besonders stolz darauf sein, etwas auch zur Erhaltung dieser Arten beigetragen zu haben, weil viele von ihnen nur in kleinen und kleinsten Gewässern vorkommen und tatsächlich etliche Arten nur noch in Aquarien und nicht mehr in der Natur zu finden sind.