Titel
Das Verhältnis zwischen den Wasserparadiesen und ihren Liebhabern ist existenziell. Wer von dieser Beziehung eine Ahnung bekommen will, muss nur die Biografie eines markerschütternden Schriftstellers in Erfahrung bringen. Gemeint ist Wolfgang Herrndorf, dieser literarische Titan, der 2013 im Alter von 48 Jahren gestorben ist. Sein Objekt der Zuneigung war ein Binnengewässer im Wedding. Dessen Faszinationskraft hat er immer wieder in seinem berühmten Journal „Arbeit und Struktur“ beschworen.
Dieses Elysium war der Plötzensee, eine bezaubernde Wanne mitten in der Stadt. So vieles gleichermaßen war für den Autoren die Senke, gefüllt mit nassem Element. Ein Naturtheater sowieso, aber auch ein Anker, letztlich ein Lebensgrund.
Seine Schwärmereien waren universell. Der Kreative hat Gefühlen einen Ausdruck verliehen, die auch viele andere Menschen in Berlin für ihre liebsten Lagunen empfinden. ...