... 3–20 Gramm, sinkend oder schwimmend aktives oberflächennahes Forellenfischen mit „Aufmerksamkeitsfaktor“. online schon ab ca. 2 Euro (plus Versandkosten!), sonst ca. 4,50–6,50 Euro.
Wer kennt es nicht? Vormittags nach dem Besatz haben die Fische gut gebissen, aber die letzte Stunde sind die Fische ziemlich zickig. Nur noch ab und an verirrt sich eine Forelle an den Haken eines Anglers. Nun heißt es kreativ sein und einen neuen Reiz setzen. Neben der Druckwelle aus der Rotation der L-förmig aufgezogenen Bienenmaden, dem farblichen und geruchlichen Reiz von Paste kommt nun noch ein akustischer Reiz hinzu. Akustische Reize kennt man ja bereits aus der Raubfischangelei-Angelei mit speziellen Wobblern oder Jerkbaits, in deren hohlem Inneren kleine Kügelchen verborgen sind. Beim ruckartigen Einholen, dem Jerken, schlagen die Kugeln gegeneinander und an die Innenwand des Kunstköders und „wecken“ auch träge Fische auf.
Aus der großen Auswahl an Maracas-Rasseln habe ich mich für die Mara Rattle entschieden, eine auf der Oberfläche schwimmende Rassel an einer Tremarella-Rute. Weshalb ich eine Tremarella-Rute benutze, werde ich an einer anderen Stelle erörtern. Optisch kommt meine „Mara“ einem Sbirolino recht nah. Der Körper aus Plastik ist innen hohl und mit kleinen Kugeln gefüllt.
Die Montage insgesamt ist eine Mischung aus Egg Float, das ich in der letzten Ausgabe vorgestellt habe, und Sbirolino: Die Rassel wird von der Seite des Röhrchens aus auf die Hauptschnur gezogen, so dass die Schnur unten am eiförmigen Bauch wieder austritt. Nun nehme ich eine kleine Gummiperle, ziehe diese ebenfalls auf die Hauptschnur, gefolgt von ein bis zwei Gummistoppern. Warum die Gummiperle? Ganz einfach: Würde ich nur Gummistopper nutzen, so kann es sein (muss aber nicht), dass sich der Stopper durch das Einwerfen und Einholen in dem Röhrchen festsetzt. Beim Biss würde der Fisch dann einen deutlich größeren Widerstand spüren, weil er sofort die Rassel mitziehen muss.
Die meisten Rasseln sind schwimmend ausgelegt. Beim ruckartigen Einholen machen die Kugel im Inneren so richtig „Alarm“.
OHNE SCHLAUFE
Weiter geht es mit der Montage: Nun mache ich in die Hauptschnur wieder eine Schlaufe, durch die das Vorfach gezogen wird. Als Vorfach kommt wieder ein recht langes zum Einsatz, also um die 2 Meter. Und dann wird es ein klein wenig „tricky“: Bevor ich das Vorfach montiere, muss es ein nämlich wenig vorbereitet werden. Sollte das Vorfach bereits eine kleine Schlaufe haben, schneide ich diese ab (ich nehme grundsätzlich Vorfächer ohne Schlaufe, was mir in diesem Fall den kleinen Arbeitsschritt erspart). Nun ziehe ich einen Gummistopper auf das Vorfach. Es folgt ein kleines dünnes Blei von maximal 1 Gramm Gewicht. Im optimalen Fall nimmt man sehr dünne Bleie, da diese etwas langsamer absinken. Nun folgen zwei weitere Gummistopper, wieder ein Blei, wieder zwei Gummistopper, ein Blei und zum Schluss nochmal ein Gummistopper (sieheFoto ). Wenn all das aufs Vorfach gezogen wurde, mache ich an dessen Ende (wieder) eine Schlaufe. Nun kann ich das Vorfach durch die Schlaufe der Hauptschnur ziehen und dann den Haken durch die Schlaufe des Vorfachs, bis das ganze Vorfach durch die Schlaufe gezogen wurde und sich ganz zum Schluss an der Schlaufe der Hauptschnur zusammenzieht. Dieses Einschlaufen ist (wie in der letzten Ausgabe beschrieben) mit etwas Fingerspitzengefühl kein Problem
Das lange Vorfach hinter der Maracas wird mit schlanken Bleien austariert, die durch Gummistopper fixiert sind. Köder sind meist Bienenmaden.
FESTGEKLEMMT
Nun verteile ich die Bleie durch Verschieben der Gummistopper auf dem Vorfach. Wichtig hierbei ist, dass die Gummistopper ganz dicht an die jeweiligen Bleie gezogen werden, so dass diese nicht auf dem Vorfach hin und her rutschen können. Je weiter Richtung Haken die Bleie platziert werden, desto schneller sinkt der Köder nach dem Eintauchen ab. Möchte man etwas näher an der Oberfläche fischen, verschiebt man die Bleie nach oben in Richtung der Rassel.
Notfalls kann man dies auch mit Schrotbleien machen, die man auf das Vorfach klemmt. Hat man die Bleie jedoch sehr fest zusammengedrückt, lassen sie sich sehr schwer auf dem Vorfach verschieben. Wendet man dabei zu viel Kraft an, wird nur das Vorfach beschädigt, was zur Folge hat, dass es sehr schnell reißen kann – doppelt schade, wenn man gerade eine prächtige Forelle im Drill hat.
Als Köder empfehlen sich bei dieser Montage Naturköder wie Bienenmaden, Mehlwürmer oder auch ein kleines Stück Tauwurm.
So, nun kann man die Montage einwerfen. Aber Vorsicht, auch hier ist eine Kleinigkeit zu beachten. Kurz bevor die Montage auf dem Wasser aufkommt, muss der Wurf abgebremst werden, indem man einen Zeigefinger auf die Spule legt. Hierdurch streckt sich die Montage und kommt der Länge nach und ohne Verhedderung auf. Die Bleie kommen so nahezu zeitgleich auf der Oberfläche auf und platschen ins Wasser. Dieses Geräusch ist den Forellen noch aus ihrer Zeit in der Aufzucht bekannt. Klingt es doch wie Forelli, das ins Wasser rieselt.
Wie bereits erwähnt, benutze ich ja eine Tremarella-Rute, mit der ich dem Ganzen nun Leben einhauche. Mit ganz langsamen Kurbelumdrehungen hole ich den Köder wieder ein. Dabei zittere ich mit der Rutenspitze, wie es bei der Tremarella-Angelei typisch ist. Dieses Zittern überträgt sich über die Hauptschnur bis hin zur Mara Rattle, so dass die kleinen Kugeln im Inneren beginnen zu tanzen beginnen. Auch dieses Geräusch klingt ähnlich dem, das aufs Wasser fallendes Forelli verursacht. Und sollten Forellen mal nicht hungrig sein (was eigentlich NIE vorkommt), so werden sie durch dieses Geräusch zumindest neugierig gemacht. Und wenn dann noch eine Bienenmade an der Forelle vorbeischwimmt, so kann sie sich diesen Leckerbissen ja nicht entgehen lassen.
Die Mara Rattles gibt es in durchsichtig, schwarz und weiß. Ist das Wasser relativ klar, das Wetter hell und sonnig, kommt die transparente oder weiße Rassel zum Einsatz. Ist es eher wolkig, dunkler und das Wasser trübe, greife ich auf die dann unauffälligere schwarze Rassel zurück.
Produkt-Tipp Juli: Volles Programm
Chakka Competition, die neue Serie von Wettkampfruten von Iron Trout, deckt in acht Wurfklassen das ganze Spektrum des feinen Forellensee-Angelns ab, von der Nahdistanz bis zu extremen Entfernungen. Im Detail wird deutlich, dass hier Experten am Werk waren: Die Distanzruten zum Beispiel haben einen speziellen Rollenhalter, der problemlos die Rollenfüße von stärkeren Stationärrollen als den üblichen verkraftet.
Produkt-Tipp August: Immer im Blick
Diese Schnur hat man als Angler immer im Blick. Die Trema Fluo Line von Iron Trout gibt es in fluoreszierendem Grün (unten) oder Orange. Beide Typen verbinden gute Nassknoten-Festigkeit mit geringer Kringel-Neigung. Die Spule zu 300 Meter gibt es in vier Schnurstärken von 0,16 bis 0.22 Millimeter.
Fotos: M. Kall, G. Bradler, JTSV