... Eigengewichts von 36,8 Kilogramm sind so 143,2 Kilogramm Zuladung möglich. Wir zeigen beispielhaft eine Verteilung
Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist, müssen wir über Gewicht reden. Das Durchschnittsgewicht des deutschen Mannes liegt nach Daten von Statista bei 85,2 Kilogramm, das von Frauen bei 70,7 Kilogramm. So weit, so egal, denken Sie? Eigentlich schon. Aber nicht beim Kauf eines Pedelecs. Alle Fahrräder, auch solche mit Elektromotor, sind gewichtstechnisch limitiert. Das sogenannte zulässige Gesamtgewicht finden Sie in der Anleitung oder in den technischen Daten des Herstellers. Noch nie davon gehört? Damit sind Sie nicht allein, schließlich werden E-Bikes lieber mit Motorpower und Reichweite beworben.
Die zulässige Gesamtmasse ist definiert als die Summe aus Leergewicht und maximaler Zuladung eines Fahrzeugs. Damit ist jener Grenzwert gemeint, mit dem das Fahrrad maximal belastet werden darf. Die Höchstgrenze sollten Sie einhalten; nicht nur, um sicher unterwegs zu sein, sondern auch, um in einem Schadens- und Versicherungsfall nicht böse überrascht zu werden.
Bemerkenswert ist, dass das vom Hersteller angegebene Maximalgewicht nicht durch eine externe Prüfstelle verifiziert wird. Giovanni Mancuso, Fahrradprüfexperte im renommierten Testinstitut Dekra Testing & Certification GmbH, erklärt das Verfahren so: „Das maximal zulässige Gesamtgewicht wird nur vom Hersteller bestimmt. In der Regel ist es das Ergebnis eines definierten Entwicklungsprozesses sowie der Risikoanalyse des Herstellers.“ Immerhin existiere heute gemäß der einschlägigen Prüfnorm EN 15194 für Pedelecs ein Zusammenhang zwischen dem zulässigen Gesamtgewicht und den Anforderungen an die Bremswirkung. Heißt: Je höher das Maximalgewicht, desto höher sind die Anforderungen an die Bremsen. Zusätzlich bestehe seitens der Hersteller eine Kennzeichnungspflicht. „Für E-Mountainbikes“, führt Mancuso weiter aus, „wurde auf Europaebene ebenfalls ein Standard (DIN EN 17404) verabschiedet, der im Juli dieses Jahres in Kraft tritt“. Für Lastenräder bis zu einem Gesamtgewicht von 250 Kilogramm sei das ebenso angedacht, bisher allerdings noch nicht umgesetzt.
Neben dem zulässigen Gesamtgewicht ist oft die Rede von der Zuladung. Dabei handelt es sich um einen praxisnahen Wert, quasi das Netto vom Brutto. Um die Zuladung zu ermitteln, subtrahiert man das Fahrradgewicht vom Maximalgewicht. Wie sich die Zuladung verteilt, hängt vom Modell ab. Während E-Cargobikes große Lasten in Transportboxen transportieren können, sind Gepäckträger von Trekkingbikes häufig bei 30 Kilogramm gedeckelt.
Kommen wir zurück zum durchschnittsdeutschen Mann vom Anfang. Nehmen wir an, Ihr E-Bike wiegt typischerweise 28 Kilogramm, und nehmen wir an, dass Ihr E-Bike für ein Maximalgewicht von (normalerweise) 120 Kilogramm freigegeben ist. Dann blieben, bei 85,2 kg Körpergewicht, noch knapp sieben Kilogramm Zuladung. Das reicht für zwei Trinkflaschen, dicke Jacke plus Schuhe. Die Überladung ist in vielen Fällen programmiert.
Die Zwickmühle erkennen mehr und mehr Hersteller und reagieren. Hannes Genze, Leiter der Entwicklungsabteilung von Centurion, sagt: „Wir haben E-Bikes für schwere Menschen im Portfolio, die wir weit über die geforderten 120 Kilogramm freigeben.“ Das koste zusätzlich Geld und Zeit, da die Rahmen entsprechend dimensioniert würden. Um sicherzugehen, prüft Centurion daher Komponenten sowohl auf hauseigenen Prüfständen als auch bei unabhängigen Testlaboren nach und verlässt sich nicht nur auf die Angaben der Zulieferer. „Die Rahmen sind häufig nicht das Problem und halten meist höheren Lasten stand. Ich sehe eher Vorsicht geboten bei zum Beispiel Sattelstützen, vor allem da E-Bike-Fahrer viel im Sitzen unterwegs sind.“ Unabhängig von Grenz- und Testwerten hängt laut Genze auch viel von der Fahrweise ab: „Je sportlicher und aggressiver man fährt, desto mehr Gewichtsreserven sind einzuplanen.“
Mit den E-Bikes in diesem Test sind Sie auf der sicheren Seite. Minimum 120 Kilogramm Zuladung sind drin. Genug Reserven für schwere Menschen, die es nicht leicht haben, ein geeignetes E-Bike zu finden, obwohl gerade sie von den Vorzügen des E-Bike-Fahrens stark profitieren.
Daniel Eilers
SO HABEN WIR GETESTET
Unsere E-Bike-Tests führen wir in Kooperation mit der Dekra in Stuttgart durch. Das Protokoll umfasst einen Labortest auf dem Prüfstand und Testfahrten. Die Frage, wie viel Reichweite ein E-Bike bietet, wird Verkäufern häufig gestellt. Um eine Orientierung zu geben, führen wir den genormten R200-Test durch. Auch Motorleistung ist wichtig: Die maximale Leistungsabgabe gibt an, wie viel Watt der Motor auf höchster Stufe leistet. Zusätzlich setzen wir das Aggregat einem Uphill-Stresstest aus. Hierbei fährt das E-Bike über 20 Minuten einen simulierten Anstieg hinauf. Ein Bremstest ist Pflichtprüfung für jedes Elektrofahrrad. Ohne die notwendige Ausstattung ist ein E-Bike nicht alltagstauglich. Wir belohnen Komponenten wie Lichtanlage, Gepäcksysteme, Spritzschutz und weitere Teile mit Punkten. Doch die beste Laborwertung sagt wenig darüber aus, wie sich das E-Bike auf der Straße verhält. Unter dem Punkt Fahrspaß prüfen wir die Fahreigenschaften der Räder. Auch wenn sich über Geschmack streiten lässt: In die Wertung Design fließen sowohl Aussehen und Anmutung als auch technische Lösungen ein. Besonderheit in diesem Test: Wir bewerten als eigenen Prüfungspunkt die maximale Zuladung der E-Bikes.
BERGAMONT E-CARGOVILLE BAKERY ELITE
SCHWER, ABER AUSGELASTET
143 kg
PREIS: 4799 EURO
Sofort fallen beim E-Cargoville die Zusatzverstrebungen rund ums Unterrohr auf. Die Konstruktion sieht massiv aus und bringt Stabilität. Flatterneigung während der Fahrt? Fehlanzeige! Das bullige Lastenrad liegt wie ein Brett auf der Straße. Ergänzt wird das robuste Alu-Chassis durch eine starke Gabel aus Stahl. Diese Komponentenauswahl und Bauweise zahlen deutlich aufs Fahrradgewicht ein. Dennoch sind dank des üppigen zulässigen Maximalgewichts von 180 Kilogramm noch rund 143 Kilogramm Zuladung möglich. Damit dürften sogar schwere Menschen genug Reserven für den Transport großer Einkäufe haben.
Rahmen Aluminium mit Stahlgabel
Motor/Akku Bosch Cargo Line/Bosch, 625 Wattstunden
Schaltung Shimano Nexus, 5-Gang-Nabenschaltung, Riemen
Bremsen Magura MT 30, hydraulische Scheibenbremsen, 180 Millimeter
Bereifung Schwalbe Crazy Bob, 60 Millimeter
Gewicht 36,8 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 180 Kilogramm
FLYER UPSTREET 3
PREIS: 4949 EURO 150 kg
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Panasonic GX Ultimate/
Flyer, 750 Wattstunden
Schaltung Shimano Nexus, 5-Gang-Nabenschaltung, Riemen
Bremsen Magura MT 5, hydraulische Scheibenbremsen, 203/180 Millimeter
Bereifung Schwalbe Super Moto, 62 Millimeter, 27,5 Zoll
Gewicht 29,9 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 180 Kilogramm
GOLDIGER TESTSIEGER
Beim Anblick der Testflotte hat das Flyer Upstreet sofort Lust auf mehr gemacht. Zum einen, weil sich die edle Lackierung vom dunklen Einheitsbrei abhebt. Und zum anderen, weil die Ingenieure der Schweizer Fahrradschmiede im Motorenregal gefälligerweise nicht zum Branchenprimus Bosch gegriffen haben. Nicht nur in der Designbewertung, auch auf dem Prüfstand zahlen sich Sonderwege aus. Der Antrieb funktioniert aber nicht nur im normierten R200-Testverfahren. Wir sind mit dem Rad mehr als die abwechslungsreiche Testrunde gefahren und konnten das Flyer mit seinen 90 Newtonmetern im Pfälzerwald jede Burg hochschicken. Die überragende Reichweite von 95,1 Kilometern (Prüfstandswert) ließ sich so in der Praxis verifizieren. Loben wollen wir auch die Komforteigenschaften des Rads. Federgabel vorn, tiefer Einstieg, dämpfende Sattelstütze unterm Gesäß und die breiten Reifen auf 27,5-Zoll-Felgen sind Garanten für sorgenlose Fahrradtouren. Auch in puncto Zuladung sind dem alltagstauglichen E-Trekking kaum Grenzen gesetzt. Mit sage und schreibe 150,1 Kilogramm kann das Rad bestückt werden, womit es prädestiniert ist für schwere Fahrer. Wermutstropfen: Der unpraktische und zu weit abstehende Gepäckträger kommt mit seine Begrenzung auf 25 Kilogramm zu schnell ans Limit.
141 kg
HERCULES FUTURA HD I-12
KLASSISCH UND IN SCHWARZ
PREIS: 4399
EURO
Hercules schickt mit dem Futura einen bequemen Tiefeinsteiger in den Test, wie er im Buche steht. Alle Ausstattungspunkte sind hochwertig und durchdacht ausgesucht. Im Stresstest zeigt Boschs stärkster Antrieb seine Klasse und Kraft. Trotz der sehr guten Leistungswerte fahren das Stuttgarter Aggregat und der 625 Wattstunden große Akku noch 85 Kilometer im Reichweitentest ein. Mit der 12-Gang-Kettenschaltung dürfte daher kein Terrain zu bergig sein. Schwächen zeigte das Rad nur im Bremstest. Der Fairness halber sei gesagt: Das E-Bike erfüllt locker die Norm, doch im Vergleich mit der Konkurrenz fehlt den Bremsen eben der Biss.
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line CX/Bosch, 625 Wattstunden
Schaltung Shimano Deore XT, 12-Gang-Kettenschaltung
Bremsen Shimano M402, hydraulische Scheibenbremsen, 180/160 Millimeter
Bereifung Schwalbe Marathon E Plus, 50 Millimeter
Gewicht 28,7 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 170 Kilogramm
KETTLER QUADRIGA P5 HD BENELUX BELT FL
PREIS: 4099 EURO
149 kg
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line/ Bosch, 625 Wattstunden
Schaltung Shimano Nexus, 5-Gang-Nabenschaltung, Riemen
Bremsen Shimano M402, hydraulische Scheibenbremse, 180/180 Millimeter
Bereifung Schwalbe Marathon, 50 Millimeter
Gewicht 30,4 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 180 Kilogramm
ROBUSTER TIEFSTAPLER
Das Kettler zeigt auf dem Prüfstand ein ähnliches Muster wie das Hercules: Die Leistungswerte des Bosch-Aggregats sind zwar durch die Bank überzeugend, aber die Bremsleistung scheint auf den ersten Blick mangelhaft zu sein. Auch hier sei zur Klarstellung deutlich gemacht: Die Norm, die die Bremswirkung an das maximal zulässige Gesamtgewicht koppelt, erfüllen die M420-Bremsen von Shimano problemlos. Erst der direkte Vergleich mit etwa Maguras MT5-Bremsen sorgt für den Punkteverlust. In puncto Zuladung setzt Kettler zusammen mit Stevens und Flyer wiederum die Benchmark. Knapp 150 Kilogramm dürfen Fahrer und Gepäck auf die Waage bringen. Da der Gepäckträger mit nicht mehr als 27 Kilogramm belastet werden darf, spricht der bequeme Tiefeinsteiger dezidiert schwere Fahrer an. An den wichtigen Kontaktpunkten zwischen Mensch und Maschine (Sattel und Lenkerenden) bietet das E-Bike aus dem Kosmos der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG) Komfortkomponenten auf hohem Niveau. Uns hat der leicht geschwungene, sich zum Fahrer neigende Lenker gut gefallen; er befördert eine aufrechte und zentrale Sitzposition. Praktisch: Die Limotec-Sattelstütze ist nicht nur gut gefedert, sondern lässt sich auch auf Knopfdruck absenken.
148 kg
METZ E-PACKR 8.E
QUIRLIGER KOMPAKT-BIKE-NOVIZE
PREIS: 3498 EURO
Nachdem das E-Scooter-Business von Metz floppte, meldet sich die Marke nun mit neuem Besitzer und einem neuen E-Kompaktbike mit hauseigener Motortechnik zurück. Der Metz-Antrieb G8 liefert wie Boschs Topmodell Performance CX am oberen Ende 85 Newtonmeter Drehmoment. Auf dem Prüfstand fehlt es dem Metz-Motor indes an Leistung und Reichweite. Die angegebenen ca. 95 Kilometer reduziert der R200-Reichweitentest um mehr als ein Drittel. Bei der Zuladung macht dem Mini-E-Bike keiner was vor, so kann das Fahrrad 148 Kilogramm stemmen. Während der Frontgepäckträger 20 Kilogramm trägt, lässt das Heck 30 Kilogramm zu.
Rahmen Stahl mit Stahlgabel
Motor/Akku Metz G8/BMZ mit 499 Wattstunden
Schaltung Enviolo HD, stufenlose Nabenschaltung, Kette
Bremsen Magura CT, hydraulische Scheibenbremsen, 160/160 Millimeter
Bereifung Schwalbe Big Ben, 55 Millimeter, Laufräder: 20 Zoll
Gewicht 32 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 180 Kilogramm
PREIS: 3699 EURO 121 kg
Rahmen Aluminium mit Aluminiumgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line/ Bosch, 625 Wattstunden
Schaltung Enviolo TR, stufenlose Nabenschaltung, Kette
Bremsen Shimano MT 200, hydraulische Scheibenbremsen, 180/160 Millimeter
Bereifung Schwalbe Super Moto X, 62 Millimeter, 27,5 Zoll
Gewicht 28,3 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 150 Kilogramm MOUSTACHE URBAN BIKE LUNDI 27
GELBER ENGEL MIT SCHWÄCHEN
Der französische Hersteller Moustache bildet mit dem Lundi 27 das Schlusslicht in diesem Test. Was nicht heißen soll, dass der Tiefeinsteiger ein schlechtes Fahrrad ist. Im Gegenteil. Die anderen waren dieses Mal nur einfach besser. Das fängt bei der Zuladung an. Zwar hält das Lundi die Mindestanforderung dieses Vergleichs von 120 Kilogramm ein, aber mehr auch nicht, obwohl unter normalen Umständen ein zulässiges Gesamtgewicht von 150 Kilogramm immer ein Lob wert wäre. Der Gepäckträger kann indes 27 Kilogramm schultern. Aus den Messwerten geht hervor, dass auch die Bremsleistung die Normvorgabe zwar erfüllt, aber nicht so überzeugend ausfällt wie bei anderen Modellen. Das charmante Design samt den lackierten Schutzblechen finden wir im Ganzen sehr gelungen. Die für Moustache typische und namensgebende Lenkerform ist zwar optisch erst mal gewöhnungsbedürftig, sorgt im Fahrbetrieb aber augenblicklich für eine komfortable und aufrechte Sitzposition (siehe Bild rechts) – wie es sich für einen ordentlichen Tiefeinsteiger gehört. Das vollausgestattete E-Bike lässt auch sonst keine Wünsche offen: Stufenlose Nabenschaltung, Boschs Mittelklassemotor Performance Line, Rahmenschloss, gedämpfte Sattelstütze plus breite und asphaltaffine Schwalbe-Pneus runden das Paket ab.
128 kg
RIESE & MÜLLER CHARGER 4 GT VARIO
AUSFLUGSBIKE DER SPITZENKLASSE
PREIS: 5749 EURO
Mehr geht immer, auch mal beim mehrfachen BIKE BILD-Testsieger Riese & Müller. Zum Beispiel bei der Zuladung: 128 Kilogramm sind reichlich, aber in diesem Umfeld nur Mittelmaß. Das Testbike glänzt an anderer Stelle: Fahrgefühl, Haptik, Anmutung und Ausstattung sind eine Liga für sich. Der Preis auch. Für 5749 Euro erhält man viel Federweg und eine gefederte Sattelstütze, exakt dosierbare Magura-Bremsen und einen großen Akku, der für 85 Kilometer Reichweite sorgt. Das Rad ist zwar kein Zuladungskönig, aber ein verdammt gutes E-Trekkingbike, das in dieser Klasse ein hohes zulässiges Maximalgewicht bietet.
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line CX/Bosch, 750 Wattstunden
Schaltung Enviolo 380, stufenlose Nabenschaltung, Riemen
Bremsen Magura MT4/MT5, hydraulische Scheibenbremsen, 180/180 Millimeter
Bereifung Schwalbe Super Moto, 60 Millimeter, 27,5 Zoll
Gewicht 31,8 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 160 Kilogramm
STEVENS E-TRITON PLUS PREIS: 4699 EURO
150 kg
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line CX/Bosch, 625 Wattstunden
Schaltung Shimano Deore XT, 12-Gang-Kettenschaltung
Bremsen Magura MT5, hydraulische Scheibenbremsen, 180/180 Millimeter
Bereifung Schwalbe Marathon E-Plus, 60 Millimeter
Gewicht 29,3 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 180 Kilogramm
WUCHTIGER LEISTUNGSTRÄGER
Kommt die Nachkommastelle ins Spiel, kann es im Punkt Zuladung niemand mit dem Stevens E-Triton aufnehmen. Nur fürs Protokoll: 150,7 Kilogramm. Wow! Davon dürfen allerdings nur 25 Kilogramm auf den Gepäckträger entfallen. Eine exzellente Wahl sind die MT5-Bremsen von Magura, die nicht nur überragende Werte auf dem Prüfstand abliefern, sondern auch in der Praxis überzeugen. Bremsleistung ist das eine, aber wohl noch entscheidender ist, wie sich die starken Vierkolber dosieren lassen. Auch beim Antrieb hat der Hersteller aus Hamburg hoch oben ins Regal gegriffen und Boschs Performance Line CX genommen. 85 Newtonmeter und gute bis sehr gute Werte auf dem Prüfstand sind das Ergebnis. Die Reichweite liegt etwa bei 85 Kilometern. Auffällig ist Stevens Faible für Kettenschaltungen. Die Antriebsform macht das Rad einerseits wartungsanfälliger, sorgt aber im Gegenzug für die direkteste Kraftübertragung. Zudem stehen im Falle der Deore XT von Shimano zwölf Gänge bereit. Die massive Bauweise von Steuer- und Unterrohr erfüllt ihren Zweck, wird aber keinen Schönheitspreis gewinnen. Das den Rahmen verstärkende Verbindungsstück oberhalb des Tretlagers kann praktischerweise als Tragegriff zweckentfremdet werden – schmale Finger vorausgesetzt.
TERN HSD P9 PERFORMANCE
PREIS: 4299 EURO
NUTZFAHRZEUG MIT KULTFAKTOR
Mit dem Tern HSD haben wir neben Metz ein weiteres Kompaktrad im Test. Und überraschenderweise ein weiteres im Bunde, das gelb lackiert ist. Gelb – Trendfarbe dieser Saison? Entscheiden Sie! Anders als bei Metz lässt sich beim HSD der Lenker für den Transport einklappen und so das Packmaß reduzieren. Wie es sich für ein durchdachtes Kompaktrad gehört, das vom Hersteller für den Transport von Lasten und Personen beworben wird, kann der Gepäckträger konkurrenzlose 60 Kilogramm vertragen. Für dieses Maß an Funktionalität liebt die Tern-Fangemeinde die Elektro-Minis. Aufs gesamte Rad darf man mit rund 143 Kilogramm mehr als das Doppelte laden. Für jedweden Einsatzzweck gibt es in der großen Zubehörwelt von Tern passendes Equipment, vom Kindersitz bis zur Transportbox. Für 4299 Euro bekommt man allerdings nur einen Bosch Performance Line und nur einen 500 Wattstunden großen Akku. Das kostet Punkte bei der Bewertung der Reichweite und führt im Reichweitentest zu realistischen 60 Kilometern. Das Rad ist eben ausgelegt auf Alltag und Stadt und dient als Nutzfahrzeug. Die breit bereiften 20-Zöller spielen ihre Stärke bei Richtungswechseln aus. Von großen Ausflügen raten wir ab.
143 kg
Rahmen Aluminium mit Suntour-Federgabel
Motor/Akku Bosch Performance Line/
Bosch, 500 Wattstunden
Schaltung Shimano Alivio, 9-Gang-Kettenschaltung
Bremsen Shimano MT 200, hydraulische Scheibenbremsen, 180/160 Millimeter
Bereifung Schwalbe Big Apple, 55 Millimeter, 20-Zoll-Laufräder
Gewicht 26,8 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht 170 Kilogramm
Faltmaß (L x BxH) 163 x 40,5 x 86 Zentimeter