... ein winziges Budget für die Ästhetik.“ Herausforderung angenommen – und so entwickelte sich die 42-Jährige zu einer wahren Meisterin des Weg lassens. Statt vieler kleiner Möbel zogen nur einzelne Statement-Stücke ein. Matt glänzende Betonböden in allen Wohnräumen verstärken diesen minimalistischen Eindruck und lassen den wenigen Holz- und Polstermöbeln den Vortritt. In die Wände eingelassene Elemente wie der Kaminofen zwischen Essplatz und Küche sowie gemauerte Regale wirken organisch und lassen Architektur und Einrichtung miteinander verschmelzen. „Ich mag es nicht, zu viel um mich herum zu haben“, erklärt Linda. „Wichtiger sind mir Dinge wie Licht, klare Linien, Blickachsen … Tatsächlich kommt die Einrichtung für mich immer ganz zum Schluss und hat am wenigsten Priorität.“
TIPP
Sofabezüge aus Cord liegen wieder im Trend und wirken äußerst lässig
”Ich finde es sehr viel schwieriger, mein eigenes Zuhause zu dekorieren als das anderer Leute“
”An Möbeln und Accessoires wohnen wir mit dem Nötigsten. Bei uns soll die Architektur der Star sein
TIPP
Wenn Sie die Zweige vom Laub befreien, halten Hagebutten in der Vase länger
Für eine einladende Atmosphäre darf der Wandel der Jahreszeiten präsent sein
Als Deko-Elemente holt sich die Interior-Designerin am liebsten die Natur ins Haus. Zweige mit orangefarbenen Beeren, leuchtend rote Hagebutten oder knorrige Äste ziehen jetzt im Herbst die Blicke auf sich – ebenso wie die Landschaft vor den Fenstern. „Wir haben sogar ein paar Hirsche in der Umgebung, die ab und zu hier vorbeikommen“, freut sich Linda mit der ganzen Familie. Textilaccessoires in Violett und Terrakotta setzen warme Akzente in dem ansonsten weiß-schwarz-grauen Ambiente. Doch auch dabei gilt Lindas Maxime: Weniger ist mehr. Diese führt sie konsequent im Obergeschoss fort. Nichtsdestotrotz geht es hier edel und fast schon luxuriös zu. „Nach den dringend notwendigen Renovierungsarbeiten beschlossen wir, den überschaubaren Rest unseres Budgets in ein außergewöhnliches Schlafzimmer zu investieren“, geben Linda und Fredrik unverblümt zu.
Ein entspannt-eleganter Rückzugsort mit Boutique-Hotelflair für die ganze Familie
Der Plan: ein großer Multifunktionsraum mit viel Licht, einem begehbaren Kleiderschrank und offenem Bad samt Wellnessdusche und Wanne. „Es ist so erholsam, von hier aus in die Umgebung zu schauen“, freut sich Linda vor allem über die großen Fenster auf den Stirnseiten des Raumes. Mit einer pudrig gestrichenen Wand hinter dem Bett, Gräsern in Rauchglasvasen und Samtstoffen in soften Blush-Tönen wirkt das Schlafzimmer weicher als der Rest des Hauses, jedoch nicht weniger stylish. Kein Wunder, dass sich alle vier Hallgrens oft gemeinsam oder einzeln hierin zurückziehen, um Ruhe zu finden, zu lesen, die Welt außen vorzulassen und ganz bewusst nichts zu tun.