... erwärmen. Etwa ab Juni wechsle ich dann an den Baggersee. Dort fische ich dann bis in den späten Oktober gezielt auf die wunderschönen Fische.
Kleine, flache Gewässer sind ideal für den Saison-Start im Mai
FRESSVERHALTEN: 45 GRAD
Beim Betrachten von Schleien auf Unterwasser-Videos ist mir etwas aufgefallen: Anders als zum Beispiel Brassen und Karpfen, haben Schleien kein vorstülpbares Maul und nehmen ihre Nahrung in einem 45 Grad-Winkel zum Grund auf. Der Hakeffekt ist daher bei am Boden liegenden Ködern nicht ideal. Das muss man bei der Wahl der Montage beachten!
MONTAGE: DIE METHODE MACHT´S!
Ich fische ausschließlich mit der Method-Feeder Montage. Genauer gesagt mit einem 60 g schweren Dure-Method-Feeder von Korum. In Kombination mit sogenannten „Semi-Fix-Beads“ hat dieser Feeder den Vorteil, dass er sich nach dem Anbiss löst und frei auf der Schnur läuft. Die Schleie kann das Gewicht also nicht nutzen, um den Haken auszuhebeln. Dazu kommen 7 bis 10 cm lange Vorfächer aus 0,25er Mono. Karpfenhaken der Größen 10 bis 16 sind ideal. Um einen idealen Hakeffekt zu ermöglichen, klemme ich etwa 2 cm über den Haken noch ein um die 2 g schweres Schrotblei. Als Köder kommen 10 oder 12 mm Pop-Up-Boilies zum Einsatz. Die Schleie kann schwebende Köder sehr gut aufnehmen, und man bekommt weniger Fehlbisse als mit gewöhnlichen Boilies.
FUTTER: UNAUFFÄLLIG BRINGT´S!
Ich versuche immer mein Futter dem Gewässergrund anzupassen. Da ich meist in Gewässern mit einem dunklen Grund fische, verwende ich daher auch dunkle Futter-Sorten. Mein Favorit ist das süßliche „F1 Dark“ der Firma Sonubaits in Kombination mit dem Wurm-Mehl derselben Firma. Darin sind getrocknete Würmer verarbeitet – einfach unwiderstehlich für Schleien! Dazu kommen dann noch etwas Hanf und Mais, und fertig ist der Mix!
Der Method-Feeder ist auf einem „Semi-Fix-Bead“ montiert. So löst er sich nach dem Biss und läuft frei auf der Schnur
Die Farbe des Futters wird dem Gewässergrund angepasst
KÖDER: SCHLEIEN LIEBEN ANANAS
Die meisten Schleien fange ich mit kleinen, gelben Ananas-Pop-Ups. Die Ananas-Flavours lösen sich unter Wasser extrem gut und haben daher eine hohe Lockwirkung. Aus diesem Grund versehe ich meinen Hakenköder auch vor jedem Auswurf mit etwas Ananas-Lockstoff. Meine größten Schleien haben auf den „Code-Red“ Pop-Up von Sonubaits gebissen. Das ist ein Köder, der unter anderem Lebermehl und schwarzen Pfeffer enthält. Noch ein Tipp: Wenn ich mit Mais füttere, schnitze ich meine gelben Pop-Ups gerne in die Form eines Maiskorns.
Christian schneidet seine gelben Hakenköder gerne in die Form eines Maiskorns
Christian wirft die Montage immer wieder neu aus, bis er die Schleien gefunden hat
Weiche Ruten, die die Fluchten der Fische gut abfedern, sind im Drill wichtig, sonst schlitzen die Schleien auch mal aus.
BEISSZEIT, HOT-SPOTS UND TAKTIK: WER SUCHT WIRD FINDEN
An natürlichen Gewässern sind die Beißzeiten oft recht kurz: Die 90 Minuten nach Sonnenaufgang und die 90 Minuten vor Sonnenuntergang sind meiner Erfahrung nach die besten Zeiten. Die Schleien haben häufig Fressrouten an denen sie entlang ziehen – hier müssen wir sie befischen. Ein großer Futterplatz ist nicht nötig, 300 g Trockenfutter für eine Abend-Session reichen meistens aus. Mit mehreren Würfen suche ich die Fische entlang von Seerosenfeldern oder Schilfgürteln. Die Fische suchen, anstatt auf sie zu warten, ist hier das Motto!
GERÄT: WEICHES MAUL, WEICHE RUTE
Weiche Spinnruten in Längen von 2,40 m bis 3,00 m eignen sich wunderbar zum Method-Feedern. Schleien haben ein recht weiches Maul, daher sollte auch die Rute weich sein und die schnellen Fluchten gut abfedern. Wer häufig gezielt auf Schleien fischt, kann sich natürlich auch spezielle Method-Feeder-Ruten mit denselben Eigenschaften anschaffen. Als Rolle verwende ich gewöhnliche 2500er oder 3000er Stationärrollen mit einer gut arbeitenden Bremse. Eine 0,28er monofile Hauptschnur ist ausreichend.