... Der Schlossgarten von Sissinghurst und die Gärtnerinnen Pam Schwerdt und Sibylle Kreutzberger, die diesen besonderen Ort zeitweise mit geprägt haben, faszinieren Graham. Die Begrenzungen in Sissinghurst durch hoch wachsende Gräser und Stauden, wie die Schokoladenblume ‘Cosmos atrosanguineus’, haben es Graham schon nachhaltig angetan. Denn er beendete seine Karriere als Tenor, ging nach Kent in die einzige Baumschule, die damals die Schokoladenblume von Sissinghurst handelte und arbeitete dort fortan sechzehn Jahre Seite an Seite mit Elizabeth Strangeman.
Heute profitiert seine eigene Baumschule namens Marchants von seinem großen Wissens-und Erfahrungsschatz. Er hat sich dazu entschlossen, Ziergräser und blühende Stauden zu züchten und genauso wie diese in seinem Garten wachsen, wächst jedes Jahr auch das von ihm angebotene Sortiment. Unterstützung bekommt er bei seiner Arbeit von seiner Frau Lucy Goffin, die auch als Textildesignerin arbeitet. Die Designerin und der ehemalige Tenor kennen sich mit schönen Dingen aus. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr Garten – einem raffiniert komponiertem Stück oder einer Kollektion aus den interessantesten Texturen gleich – ein echtes Meisterwerk geworden ist. Der Garten wurde bewusst so aufgebaut, dass die volle Schönheit nicht auf den ersten Blick vollumfänglich sichtbar wird. Das Paar spielt damit, dass durch hoch gewachsene Gräser- und Staudenbegrenzungen Teile des Gartens immer wieder verborgen und zurückgehalten werden. Der Betrachter muss die Fläche schon aktiv durchschreiten, um alle Pflanzen und Bereiche bestaunen zu können.
Baumwipfel
Laubbäume thronen über den Wiesen, Stauden, Gräsern und formschönen Hecken. All das prägt das Bild des Gartens.
Wasserwege
Der Gartenteich wirkt an dieser Stelle eher wie ein Fluss, der sich seinen Weg durch das üppige Grün bahnt.
Windspiele
Sind die Grashalme hoch und dicht gewachsen, dann kann der Wind wie auf Orgelpfeifen auf ihnen spielen.
Bodentruppen
Wo fängt der See an, wo das Ufer? So ganz genau lässt sich das bei diesem dichten Wuchs am Boden gar nicht sagen.
Wo die Sonne auch hin strahlt, sie betont dort ein echtes Highlight
Dicht gewachsene Gräser wie zum Beispiel das Pfeifengras, Eurasisches Nadelgras oder auch Chinaschilf werden hier vom Wind wachgeküsst, wann immer er durch den Garten weht. Für Farbtupfer sorgen blühende Stauden und Büsche wie Astern, Sonnenhüte oder der Knöterich. Im Spätsommer, ja sogar noch im Herbst, werden auf diese Weise farblich Ausrufezeichen gesetzt. Wann immer sich das Sonnenlicht seinen Weg durch den Garten bahnt, bekommt dieser sofort etwas Märchenhaftes und wunderschön Mystisches. Wer wie- der zurück zur Baumschule möchte, muss sich allerdings nicht vom Licht oder vom Wind den Weg weisen lassen. Alle angelegten Pfade enden bei der Gärtnerei mit den Anzuchthäuschen. Hier berät Graham seine Gäste gerne und gibt neben den selbst gezogenen Pflanzen auch sein umfangreiches Wissen weiter, wodurch er selbst zur Inspirationsquelle wird.
Um alles zu sehen, gilt es, Grenzen aus Gras zu umgehen
Bei einem Besuch lohnt es sich auf jeden Fall, neben dem Garten-Labyrinth auch der Gärtnerei und der Baumschule zumindest einen kurzen Besuch abzustatten. Denn das Eine gehört hier zu dem Anderen einfach dazu. Das ist nicht zuletzt deshalb so, weil jede Pflanze, die den Garten bereichert, aus Grahams und Lucys Setzlings-Kindergarten kommt. Weitere Informationen und die Öffnungszeiten von Marchants Hardy Plants gibt es auf der firmeneigenen Homepage: www.marchantshardyplants.co.uk ;