... der Rutenspitze und der Schnur erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Fehlanhiebs bei Bissen.
SCHNURCLIP UND ZEIGEFINGER – SO GEHT ES IM HANDUMDREHEN!
Heute stört uns das nicht. Im Handumdrehen ziehen ein Rotauge, eine Brasse und eine Güster die Pose resolut unter Wasser. „Das ist das Schöne an dieser Angelei: einen Schwimmer aus der Ferne untergehen zu sehen. Oder – noch besser – zu sehen, wie er aus dem Wasser aufsteigt, wenn eine Brasse den Köder genommen hat. Erwin rechnet im Moment aber noch nicht damit. „Ich habe gerade acht Futterbälle mit einigen Castern und tiefgefrorenen Pinkies auf dem Futterplatz ausgebracht. Normalerweise tauchen kleine Fische zuerst auf, gefolgt von den großen Brassen einige Zeit später.“ Mit einem geschmeidigen Überkopfwurf landet die Pose in einer Entfernung von etwa zwanzig Metern wieder unauffällig auf dem Wasser. Dazu muss man den Schnurclip verwenden und die Schnur am Ende des Wurfs mit dem Zeigefinger abbremsen.
„So streckt sich das Vorfach und landet an der Pose vorbei im Wasser. Das erspart eine Menge Fummelei mit verhedderten Vorfächern und Posen.“
GANZ WICHTIG DABEI IST, NICHT ZU LEICHT ZU FISCHEN
Damit kommen wir zum heiklen Teil des Matchangelns: der Gefahr des Verhedderns. „Ganz ausschließen kann man es nicht“, sagt Erwin. „Gerade als Anfänger wird es gelegentlich passieren, dass man Perücken erzeugt – aber es gibt Möglichkeiten, das zu verhindern. Man sollte zum Beispiel nicht zu leicht angeln. Die Tendenz, so leicht wie möglich zu fischen, sollte beim Matchangeln aufgegeben werden. Selbst mit schweren Posen kann man, wenn sie fein ausgebleit sind, eine Menge Fische fangen. Erwin rät auch, am Anfang nicht zu weit draußen auf Distanz zu fischen. „Dann fängst du an, mit aller Kraft zu werfen und das Ganze zu erzwingen.
Geeignete Gewässertypen
Kanäle, flache Seen, Häfen und Stadtgewässer sind die besten Orte zum Angeln mit einer festen Match-Montage. Als Faustregel gilt, dass die Tiefe nicht mehr als zwei Drittel der Rutenlänge betragen sollte. Das sind in etwa 2,5 Meter. Achten Sie auch darauf, dass das Wasser kaum strömt und Sie hinter sich genug Platz zum Werfen haben.
Lieber auf 15 bis 20 Meter Entfernung angeln und gleichmäßig und fließend werfen. Wenn man erst einmal die richtige Technik beherrscht, kommt die Weite von selbst.“ Es ist wichtig, einen Abstand von 75 Zentimetern zwischen der Spitze der Rute und dem Schwimmer einzuhalten.
„Wurftechnisch ist das in Ordnung: nicht zu kurz und nicht zu lang, damit die Montage schön fliegen kann.“
DER TRICK DES MEISTERS: ER MASSIERT SEINE MADEN
Bevor die Pose erneut ausgeworfen wird – „Matchfischen ist eine aktive Fischerei, perfekt für einen ungeduldigen Typ wie mich“ – wird die Made, die auf den Haken geködert wird, erst einmal massiert. Mit dem Zeigefinger rollt Erwin den Köder auf seinem Hosenbein hin und her. Er tut dies häufiger, wie man an der „Verschleißstelle“ sehen kann. „Auf diese Weise mache ich die Form der Made ein wenig gerader. Dies soll verhindern, dass die Schnur stark verdrallt, wenn man sie ohne Fisch einholt. Und das passiert ziemlich oft, wenn man bedenkt, wie viele Würfe man macht. Wenn man mit Castern am Haken angelt, wird man laut Erwins Aussage noch schneller unter einer verdrallten Schnur leiden. „Ich kurbele dann immer ganz langsam ein. Übrigens fliegt der Caster auch beim Wurf schneller vom Haken.“ Deshalb beginnt Erwin standardmäßig mit der Maden-Pinkie-Kombination am Haken. Erst wenn die Fische klein sind und er den Eindruck hat, dass sie die Maden nicht mehr mögen, wechselt Erwin auf Caster oder kleine Wurmstücke.
MAN MUSS FÜR MINIMALEN WIDERSTAND SORGEN
Das Prinzip des geringsten Widerstandes zeigt sich auch in Erwins weiterem Vorgehen. „Beim Matchangeln werden viele Wirbel verwendet, um die verschiedenen Teile der Montage zu verbinden. Aber wenn es nicht notwendig ist, ziehe ich es vor, sie nicht zu verwenden. Ich verbinde Hauptschnur und Vorfach mit einem Knoten. Das macht die ganze Montage noch ein bisschen aerodynamischer.“ Das kompakte Gruppieren der Schrotbleie in einer Reihe am unteren Ende der Hauptschnur dient dem gleichen Zweck: weniger Widerstand, sowohl beim Wurf als auch beim Einholen (um ein Verdrallen und Verheddern der Schnur zu verhindern). „Das hat den Vorteil, dass der Köder schneller auf den Grund sinkt. Nur beim Angeln im Hafen im Winter platziere ich die Bleie weiter verteilt auf der Schnur. Das ist der Zeitpunkt, wenn langsam sinkende Köder von Vorteil sind.“ Als der Köder gerade den Grund erreicht hat, gibt es bereits einen Biss. Die Pose schießt sofort weg und ein großer Fisch zieht die recht geschmeidige Matchrute krumm. „Brassen“, sagt Erwin ohne jeden Zweifel. Und er hat Recht, als einen Moment später ein großer „Klodeckel“ ins Netz gleitet. „Ich hatte meine Pose ein wenig tiefer eingestellt. Vielleicht ist es das, was diesen Fisch überzeugt hat?“
Laufposen- Montage
Wenn Sie sich mit der Feststellposenmontage ausreichend vertraut gemacht haben, können Sie auch mit der Laufpose fischen. Bei dieser Technik werden größere, schwerere Posen (15 - 25 Gramm) verwendet, die auf der Hauptschnur gleiten, um auf größere Entfernungen (20 bis manchmal 50 Meter) zu fischen. Zwei Nylonstopper, mit Perlen dazwischen auf beiden Seiten, auf der Hauptschnur bestimmen die Angeltiefe.
„Sie sind der ungeduldige Angler-Typ? Dann ist das hier perfekt für Sie!“
VISpas muss mit!
Wenn auch Sie in niederländischen Gewässern angeln wollen, benötigen Sie den VISpas, den offiziellen Angelschein in den Niederlanden. Diesen bekommen Sie ganz leicht online unter folgender Adresse: www.vispas.nl Um alle Gewässer, die der VISpas umfasst, auf einen Blick zu haben, sollten Sie sich den VISplanner herunterladen. Dieser ist als App fürs Smartphone im Google Play Store und Apple Store erhältlich.
Mehr Infos: www.sportvisserijnederland.nl
Geräte-Empfehlung
Rute: 3,90 bis 4,20 Meter. Das Wurfgewicht hängt von der Art der Matchpose ab, mit der man angelt.
Rolle: 2500er-bis 4000er-Größe.
Hauptschnur: 0,16er oder 0,18er Monofil.
Vorfach: 0,12er Monofil.
Pose: schlanker Waggler mit einem Wurfgewicht von mindestens 6 Gramm.
Haken: Größe 14 oder 12, zum Angeln mit dem Wurm auf Brassen Größe 10.
DIE MONTAGE MUSS PRÄZISE ANGEPASST WERDEN
Wenn der Wind von der Seite kommt und in Böen an Stärke zunimmt, wird es schwieriger, die Pose am Futterplatz zu halten. „Man kann sehen, dass sie jetzt zu ‚treiben‘ beginnt.“
Langsam aber sicher bewegt sie sich nach rechts, weg von der Futterstelle. „Das merkt man dann auch an den Fängen.“ Deshalb wechselt Erwin auf einen schwe- reren Schwimmer: Die 6-Gramm-Pose wird durch ein 8-Gramm-Modell ersetzt. Dank des Connectors ist der Posenwechsel ein Kinderspiel. „Sorgen Sie dafür, dass Sie die Gewichtsverteilung anpassen. Jetzt muss die Antenne zum Beispiel aus dem Wasser ragen“, sagt Erwin, während er die Montage zwischen zwei in den Boden gesteckten Erdspeeren befestigt. Auf diese Weise kann der Abstand von der Pose zum Grund genau bestimmt und das letzte Stück des Vorfachs aufliegend präsentiert werden. Dabei läuft er auch die Angeldistanz ab, um sie mit einem Stift auf der Schnur zu markieren. „Dieses farbige Teil muss nach jedem Wurf am Startring sein. Dann kann ich sicher sein, dass ich in der richtigen Distanz fische – nicht nur mit dieser Rute, sondern auch mit anderen, die ich für den Fall der Fälle bereithalte. Das ist nicht ganz einfach, aber für ein präzises Angeln unerlässlich.“ Dass dies auch mit schwereren Posen möglich ist, beweist der bald folgende Hebebiss.
Das Versenken der Schnur
Charakteristisch für das Matchfischen ist das Schnurabsenken mit der Rutenspitze unmittelbar nach dem Wurf. Dazu steckt man unmittelbar nachdem die Pose gelandet ist, die Rutenspitze ins Wasser. Dann macht man ein paar schnelle Umdrehungen mit der Kurbel der Rolle, nach denen man die Rutenspitze aus dem Wasser hebt und dann wieder eintaucht. Durch diese Lasso-Bewegung zieht man die Schnur unter Wasser, damit der Wind sie nicht erfasst.
Dadurch verschwindet die Pose zunächst unter Wasser, richtet sich dann aber vollständig auf und sinkt dann langsam in Position, bis nur noch die Spitze der Antenne sichtbar ist.
Während wir auf einen schönen Brassen zum Abschluss des Tages hofften, stellt sich heraus, dass ein Rotauge den Ködercocktail verschlungen hat. „Man sieht, wenn die gesamte Montage stimmt, kann man mit einer Matchrute sowohl große als auch kleine Fische fangen.“ Man sieht Erwin an, dass er mit dem Tag zufrieden ist …
Die richtige Futterstrategie
Das Futter muss gut binden. Das ist wichtig, weil man die Futterkugeln mit dem Wurfrohr etwas weiter rauswerfen muss. Füttern Sie aber nicht zu weit entfernt, denn dann bekommt man die Pose nicht mehr richtig auf die Futterstelle. Man muss in der Lage sein, die Pose am Futterplatz vorbeizuwerfen und sie dann dorthin zurückzukurbeln. Es ist auch wichtig, dass die Futterkugeln unversehrt auf dem Grund landen (außer bei schlammigem Grund, in diesem Fall ist es in Ordnung, wenn das Futter nach unten rieselt). Sieben Sie also Ihr Futter gut, bevor Sie daraus Bälle machen. Erwin fügt dem Futter eine Handvoll Caster und tote Pinkies hinzu.
Besonders bei (fast) stehendem Wasser beginnt er vorsichtig. Da dieser Ansitz im zeitigen Frühjahr stattfand, wurde wegen des relativ klaren Wassers dunkles Futter gewählt. „Mit sechs bis acht Futterbällen (in der Größe einer Mandarine) kommen Sie zwei bis drei Stunden aus. Wenn Sie viele Fische fangen, können Sie ab und zu einen Ball nachfüttern, um die Fische am Platz zu halten.“