... und Fichten, braune Wälder im Sommer, das ist Realität. Das macht Angst, aber gleichzeitig ist das die Aufgabe, mit der wir umzugehen haben.
Inzwischen sind alle die dankbar, die unter den Fichten und Kiefern bereits Verjüngung stehen haben. Denn dort, wo diese fehlt, wird es bei dieser Klimalage schwer oder unmöglich sein, Wald wieder zu etablieren.
Dort, wo anständig gejagt wurde, dort, wo „Wald-vor-Wild“ umgesetzt wurde, steht Verjüngung unter den absterbenden Waldteilen. Dort, wo der Wald nur Kulisse für die Jagd war, dort ist guter Rat teuer, denn hohe Schalenwildbestände und gewichtige Trophäen lassen sich nicht in Wald ummünzen.
Wer die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, macht natürlich weiter wie bisher. Und so muss sich der Landtag mit Jägerprojekten zum Schutz des Rehwildes auseinandersetzen und Nationalparke mit ein paar toten Rotwildkälbern, die dem Winter zum Opfer gefallen sind. Eine verkehrte Welt, die schon an Halluzinationen erinnert.
Der Klimawandel fordert uns alle. Und die Forderung nach stabilen Wäldern wird in der Gesellschaft immer lauter. Denn ohne diese geht es rasant bergab, nicht nur mit den Lawinen und Muren, mit dem Hochwasser, das nicht mehr im Wald und im Waldboden gehalten wird, sondern auch mit den regionalen Temperaturen, dem Trinkwasser oder dem Sauerstoff.
Vielleicht stehen wir an einem Wendepunkt: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist die grundlegende Bedeutung des Waldes unübersehbar. Ob im Amazonasgebiet, in den versteppenden Regionen Afrikas oder in unserem dichtbesiedelten Deutschland steht der Wald als Hoffnungsträger zunehmend im Raum. Und damit diese Hoffnung nicht enttäuscht wird, muss bei uns so gejagt werden, dass die Wälder wachsen können.
Unsere Referenten werden uns heute in einzelne Bereiche dieser Entwicklung tiefer einführen, so dass wir besser verstehen und gezielter handeln können.
Ich hoffe, dass uns das hilft, zu retten, was noch zu retten ist. Ich bin dankbar, dass heute in diesem Saal Menschen zusammengekommen sind, die durch ihr Engagement, ihre Fachkenntnis im Wald und ihre zupackende Art zu jagen, dieser Hoffnung Auftrieb geben.
Und ich bin stolz, dass wir uns bisher an unserer Grundausrichtung allen Widerständen zum Trotz nicht irre machen ließen. Nicht die Trophäe an der Wand oder ein romantisches Hirsch- oder Bambigeflüstere oder eine vermenschlichende, romantische Waldhudelei lösen die Probleme, sondern eine tierschutzgerechte, effiziente Jagd. „Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt!“ – heute mehr denn je!
Ich wünsche uns allen interessante Vorträge und lebendige Diskussionen!
Die folgenden Berichte zu den Vorträgen wurden von Markus Philipp vom ÖJV Bayern in Abstimmung mit den Referenten erstellt.