... Erbrechen, Schwindel, Nackensteife, Unruhe, Verwirrtheit und Kreislaufkollaps können Symptome eines Sonnenstichs sein. Bemerken Sie solche Anzeichen bei Ihrem Kind, kontaktieren Sie einen Arzt!
HITZE-STRESS
So kommen Kinder klar
Nicht nur die Haut ist bei Kindern noch empfindlich, auch die Wärmeregulation ist nicht so funktionsfähig wie bei Erwachsenen. Bis zur Pubertät schwitzen Kinder nur wenig und können ihren Körper nicht so gut abkühlen. Daher sollten sie bei Hitze Anstrengungen vermeiden oder viele Pausen im Schatten einlegen. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und leichte Kost wie Salat, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Reis, Brot und Fisch.
Sommer bedeutet für Kinder vor allem: Freibad, See und Spielen in der Sonne – am liebsten von morgens bis abends. Das ist auch kein Problem, solange Eltern und Kinder einige Regeln beachten und z. B. die pralle Sonne in der Mittagshitze meiden. Denn Sonnenbrände in der Kindheit können das Risiko für späteren Hautkrebs erhöhen. Die Haut von Kindern ist noch unreif und damit empfindlicher als die der Erwachsenen. Und laut Bundesamt für Strahlenschutz erhält ein Mensch 80% der Lebensdosis an UV-Strahlung im Kindesund Jugendalter. Lesen Sie hier, wie der optimale Sonnenschutz für Ihre Familie und Sie aussieht – zu jeder Zeit des Tages.
Pralle Sonne am Mittag
In der Mittagshitze ziehen Sie sich mit Kindern am besten an einen schattigen Ort zurück. Doch auch unter Schirmen oder Markisen kann der Schutz vor der Sonne ungenügend sein. „Bereits wenn 50 Prozent der UV-Strahlen durchkommen, kann das einen Sonnenbrand provozieren“, sagt Prof. Dr. Uwe Reinhold, Ehrenvorsitzender von onkoderm e. V., einem bundesweiten Netzwerk aktiver Dermato-Onkologen. Daher sollte man bei Schirmen & Co. auf einen hohen UPF (Ultraviolet Protection Factor) achten. Bei Kleidung gilt: Je dunkler und dichter das Gewebe, desto besser! Der UPF von Short, T-Shirt oder Badeanzug sollte mindestens bei 20+ liegen. Textilien mit besonders starkem Schutz tragen das Gütesiegel UV-Standard 801. Die Hersteller von Kindersonnenbrillen vergeben das CE- und UV-400-Zeichen. Lassen Sie sich vom Optiker beraten!
Schutz vor UVA und UVB
UVB-Strahlung verursacht akute Sonnenbrände, UVA-Licht dringt tiefer in die Haut und ist für chronische Lichtschäden verantwortlich. Daher ist es wichtig, dass ein Sonnenschutzmittel ausreichend vor UVB- und UVA-Strahlen schützt. Laut dem Verband onkoderm e. V. kann ein Lichtschutzpräparat mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) 30 eine 96,7-prozentige Verminderung der UV-Strahlung bewirken, eines mit LSF 50+ eine Verminderung von 98,3 Prozent, also nur geringfügig mehr. Cremes sollten schon 30 Minuten vor dem Gang in die Sonne großzügig aufgetragen werden. Ohren, Nacken, Hand- und Fußrücken nicht vergessen!
MORGENS IST DIE BESTE ZE IT …
Morgens und abends ist die Sonnenstrahlung am geringsten. Daher raten Dermatologen, Aktivitäten im Freien am besten in die Morgen- und Abendstunden zu legen. Übrigens: Der Sonnenhöchststand ist in Deutschland nicht um 12, sondern erst ca. um 13.20 Uhr erreicht. Dennoch gilt: Je früher am Morgen man nach draußen geht, desto besser für die Haut. Der internationale UV- Index (UVI) zeigt an, wie stark die Strahlenintensität an einem bestimmten Ort ist. Informieren kann man sich beim Bundesamt für Strahlenschutz unter www.bfs.de oder beim Deutschen Wetterdienst unter www.uv-index.de Ein weiterer Tipp für die frühen Morgenstunden im Sommer: Jetzt ist die beste Zeit, alle Fenster der Wohnung weit zu öffnen, damit es tagsüber einigermaßen kühl bleibt. Das ist wichtig für Kinder, die noch einen Mittagsschlaf machen.
Im Wasser auf Sonnenschutz achten!
Bei Hitze tut die Abkühlung im See, Schwimmbad oder im Meer besonders gut. Was ist zu beachten?
Sehr gefährlich ist es, wenn Kinder sich längere Zeit in der prallen Sonne im Wasser aufhalten, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (www.kinderaerzte-im-netz. de). Wer ohne Kopfbedeckung zu lange planscht, kann leicht einen Hitzschlag bekommen. Zudem reflektiert das Wasser die Sonne, was zu Sonnenbrand am Kopf und am Oberkörper führen kann. Daher: Mit wasserfester Sonnenschutzcreme nachcremen und am besten UV-schützende Schwimmkleidung tragen. Und: Nach 30 Minuten im Wasser sollten sich Kinder mindestens für eine Stunde in den Schatten zurückziehen.
UV-Strahlen werden von der Wasseroberfläche kaum reflektiert
Wasser selbst bietet kaum Schutz vor der Sonne. Einen Meter unter der Wasseroberfläche beträgt die Intensität der UVB-Strahlen 43 Prozent, die der UVA-Strahlen 77 Prozent.
Auch bei bedecktem Himmel können noch bis zu 50 Prozent der U V-Strahlen durchdringen
Weniger ist mehr
Cremes sollten nicht zum hemmungslosen Sonnenbad verführen. Lichtschutzfaktor 15 etwa bedeutet, dass man 15-mal so lange in der Sonne bleiben kann wie ohne Creme. Ein Kind mit heller Haut, das nur eine Eigenschutzzeit von fünf Minuten hat, könnte also maximal 75 Minuten in der Sonne bleiben. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät allerdings, diese Zeitspanne höchstens zu 60 Prozent auszuschöpfen, um Langzeitschäden zu vermeiden.
5 überraschende Fakten über unsere Haut
1 Selbsthilfe: „Häufig eingecremte Haut verliert die Fähigkeit, selbst Feuchtigkeit zu produzieren und wird trocken“ – so lautet ein weitverbreiteter Irrtum. Cremes und Lotionen können die Produktion der Talgdrüsen nicht beeinträchtigen.
2 Hilfe, Natur! Nicht alles, was aus der Natur kommt, tut der Haut auch gut. Teebaumöl, Melkfett, Ginsengcremes und Kiefernöl können ebenso Allergien auslösen wie künstliche Substanzen.
3 Schwergewicht: Die Haut ist nur ca. 7 mm dick. Doch bei einem Erwachsenen wiegt sie zwischen zehn und 14 kg und misst rund zwei Quadratmeter. Bei einem Zwölfjährigen sind es immerhin schon rund 1,3 Quadratmeter – 20 DIN-A4-Seiten.
4 Fleißarbeiter: Täglich stößt die Haut pro Sekunde einige tausend Zellen ab und lässt andere von unten nachwandern, sodass sie sich im Laufe von etwa 27 Tagen immer wieder komplett erneuert. Das schafft keine Schlange …
5 Diät nutzlos: Auf Schokolade und Chips zu verzichten verschafft keinen Super-Teint. Entscheidend sind Veranlagung und hormonelle Einflüsse.