... stoffbespannten Außengehäuse und einem moderneren, Roon-tauglichen Streaming-Client, der demnächst auch für Spotify Connect und AirPlay 2 ein Update erhalten soll. Richtig spannend wird die Sache beim Preis: Mit 1200 Euro kostet sie kaum mehr als die Hälfte eines LS50-Sets.
Vielfalt eingebaut
Das grundsätzliche Konzept dabei blieb: Die beiden Boxen, ein Master und ein Slave, werden beide mit Strom versorgt und entweder drahtlos oder (für 24/96 obligatorisch) per Ethernet-Kabel miteinander verbunden. In jeder Box befinden sich zeitrichtig filternde DSP-Weichen und getrennte Verstärkerkanäle, 70 Watt treiben den Tiefmitteltonkonus und 30 Watt den Hochtöner an, die Kühlung erfolgt nicht über einen massigen Kühlkörper, sondern über Rückwand und Reflexrohr.
Das von KEF bekannte UniQ-Chassis ist eine Nummer kleiner als die LS-50-Variante, wobei neben dem – in mehreren Farbvarianten bombierten – Alu-Magnesium-Tiefmitteltöner auf 10 cm auch der Hochtöner auf 1,9 cm verkleinert wurde, was in Kombination mit dem innen feststehenden, kronenförmigen Waveguide auch den Abstrahlwinkel verbreitern soll.
Bis das Paar wirklich Musik wiedergibt, ist ein kleiner Installationsprozess mit einer eigenen App notwendig. Diese wird zum Streamen nicht benötigt, beinhaltet aber auch die akustische Anpassung an Raum und Aufstellung sowie die integrierte Subwoofer-Weiche, sollte also auch nicht sofort deinstalliert werden.
Die LSX beinhaltet eine erstaunliche Streaming-Vielfalt und ist sogar per Update für die digitale Zukunft offen.
Musik zugespielt wird wahlweise über analoges oder optisches Kabel, per Bluetooth oder über LAN/WLAN per DLNA Streaming. Die proprietäre Streaming-App ist simpel, aber relativ schnell und zuverlässig, wenn man von einem Server im Netzwerk aus streamen will oder einen der integrierten Services nutzen will, etwa Tidal. Der Direktzugriff auf lokal gespeicherte Musik ist via Bluetooth (aptX 4.2) möglich.
Beim Durchsuchen der eigenen Sammlung zeigt die Streaming-App an, welche Files HiRes-Daten enthalten.
Hightech auf engstem Raum: oben links der gebogene Reflexkanal, rechts der 11-cm-Koax mit Waveguide für den Hochtöner. Übersichtlich: das Terminal. Neben den Eingängen sitzt der Sub-Ausgang.
Große Abbildung
In unserem akustisch optimiertenstereoplay -Hörraum wirkte die LSX optisch eine Spur zu kompakt, und kaum ein Tester traute ihr eine raumfüllende Vorstellung zu, als sie auf den Ständern Platz nahmen.
Unkenrufe, die Box lieber als Schreibtischmonitor zu testen, strafte Anton Rubinsteins „Dämon“-Ballett (High End Reference Tracks) Lügen: Die KEF öffnete den Konzertsaal weit und tief wie eine große High-End-Anlage und gab bis zu mittleren Pegeln das Orchester auch mit sattem Fundament und vollwertigen Klangfarben wieder. Aus audiophiler Sicht überzeugend war dabei auch ihre Durchhörbarkeit und Transparenz, die in Kombination mit der distanzierten Orchesterabbildung ungeahnt hohe Klangweihen erreichte.
Die vom Streaming separate Control-App hilft bei der Installation mit Schritt-für-Schritt-Tipps, wenn es mal klemmt (links). Etwas versteckt enthält sie auch die vorbildliche Anpassung an Aufstellung und Raumakustik, wahlweise für Einsteiger oder Experten (rechts).
John Lee Hookers „Boom Boom“ gab sie dynamisch-treibend mit sattem Fundament wieder, allerdings sollte man vom passablen Tiefbass keine Wunder erwarten. Sobald es lauter wurde, deutete die LSX Bassimpulse nur an.
Wandnah plaziert, klang sie bei Dire Straits „Brothers in Arms“ voluminöser und feindurchzeichnet, wenn auch nicht allzu pegelstark. Die LSX ist kein Party-Lautsprecher, aber die wohl eleganteste Art, Streaming und audiophilen Klang in ausnahmslos jedes Wohnzimmer zu bringen.