Bauzäune sind in Karlsruhe die treuesten Begleiter. Mit der Fertigstellung der Kombilösung ist zwar die größte Baustelle verschwunden, doch ihr Erbe mit steten Kostensteigerungen bei großen Bauprojekten nicht. Ob Stadion, Staatstheater oder Stadthalle – die Baukosten übersteigen die ursprünglichen Budgets deutlich. Allein bei den direkt von der Stadt beauftragten, großen Bauprojekten der vergangenen fünf Jahre entstanden Mehrkosten von über 145 Mio. Euro. Dies ergab eine INKA-Anfrage bei der Stadtverwaltung. Diese Zahl enthält nur die Budgetüberschreitungen von Bauprojekten mit einem Volumen von über 20 Mio. Euro. Ebenso nicht enthalten sind die Bauprojekte der städtischen Gesellschaften, für deren Defizite regelmäßig der Stadthaushalt aufkommen muss. Angaben zu den Mehrkosten bei den Verkehrsbetrieben, der Messe oder anderen Beteiligungsgesellschaften der Stadt seien aber „aufgrund des erheblichen Aufwands nicht möglich“. Dabei bilden die Investitionen der städtischen Gesellschaften das Gros der Investitionen der Stadt Karlsruhe. Die zuständigen Aufsichtsgremien würden in der Regel im Rahmen der Berichterstattung über höhere Baukosten informiert, sagt die Stadtverwaltung. Ein regelmäßiger öffentlicher Soll-Ist-Vergleich der Kosten der Bauprojekte sei auch im Rahmen der Haushaltskonsolidierung nicht geplant. Dabei zeigt die angeforderte Auswertung der Stadtverwaltung, dass fast die Hälfte der großen Bauprojekte den vorgegebenen Kostenrahmen sprengte. Sieben der 15 aktuell größten städtischen Bauprojekte konnten ihre Budgets nicht halten. Allein die Sanierung der Stadthalle soll schon jetzt fast 60 Mio. Euro mehr kosten als ursprünglich geplant. Kostensteigerungen im zweistelligen Millionenbereich werden auch beim Wildparkstadion, der Untertunnelung der Kriegsstraße und bei der Erneuerung einer Verbrennungslinie des Klärwerks prognostiziert oder verzeichnet.Auch die Mehrkosten des vom Land geführten Umbaus des Badischen Staatstheaters kommen noch obendrauf. Mit 191,5 Mio. Euro muss sich die Stadt an den aufgelaufenen Mehrkosten beteiligen. Die Kosten für die Freianlagengestaltung, Interimsunterbringung und nutzerspezifische Wünsche noch nicht eingeschlossen. Zwar reichen die Kostensteigerungen der aktuellen Projekte nicht an die aus dem Ruder laufenden Aufwendungen für die Kombilösung heran: Statt der ursprünglich geplanten 81 Mio. wird die Stadt nach letzter Schätzung knapp 600 Mio. Euro aufwenden müssen. Doch die aktuell steigenden Baukosten belasten den ohnehin schon angespannten Finanzierungshaushalt und Schuldenstand der Stadt zusätzlich. Doch was sind die Gründe für die teils deutlichen Kostenerhöhungen? Einerseits dürfte auch in Karlsruhe ein allgemeines Phänomen greifen: Ein kostengünstigeres Bauprojekt ist in der Planung politisch einfacher durchzusetzen. Dies begünstigt die Tendenz, den nötigen Aufwand anfangs kleinzurechnen. Wenn die Kosten dann doch steigen, hilft zum Weiterbau auch die Psychologie. Je mehr Geld, Mühe und Zeit in ein Projekt investiert wurde, umso schwerer fällt es, es wieder aufzugeben, auch wenn es die ursprünglichen Erwartungen längst nicht mehr erfüllt (Sunk Cost Fallacy). Die Stadtverwaltung verweist auf weitere Ursachen: So hätte im Fall der Sanierung des Klärwerks die Insolvenz der beauftragten Baufirma erhebliche Mehrkosten und eine längere Bauzeit verursacht. Zudem spüre die Stadt bei noch im Bau befindlichen Projekten die angespannte Marktentwicklung mit teils deutlichen Preissteigerungen beim Material. Im Fall der Lina-Radke-Halle hätte die Hochkonjunktur am Bau sogar dazu geführt, dass sich nur ein Untern e h m e n auf die Ausschreibung beworben hätte. Aber auch die eigenen Planungen gingen nicht immer auf. Zusätzliche oder veränderte Anforderungen während der Bauphase seien mitverantwortlich für die Kostensteigerungen um jeweils etwa 35 Prozent bei der Sanierung des Technischen Rathauses sowie des Neubaus der Lina-Radke-Halle, heißt es in der Auswertung der Stadtverwaltung. Besonders hohe Zusatzkosten sind der Stadt durch den Wechsel der Planungsbüros während der Bauphase entstanden. Die große Kostensteigerung bei der Stadthalle führt die Stadtverwaltung auf den Wechsel des Planungsbüros in der Haustechnik sowie damit verbundene Bauverzögerungen und die Neuausrichtung des Baus zurück. „Da eine weitere konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr möglich war, bedurfte es der Neuausschreibung“, begründet die Verwaltung den Schritt. Inwiefern beide Planungsbüros für ihre Leistungen bezahlt werden müssen, sei noch unklar. „Voraussichtlich wird es hier eine gerichtliche Klärung geben. Erst dann ist klar, ob es Leistungen gibt, die doppelt durch die Stadt bezahlt werden müssen.“ Die Haustechnik führte auch beim Staatstheater zum Konflikt zwischen Bauherren und dem zuständigen Planungsbüro. Die ursprüngliche Kostenschätzung von 325 Mio. Euro war nicht mehr zu halten und wuchs auch durch höhere Kosten aufgrund der Bauverschiebung auf über 500 Mio. Euro an. Der Wechsel verursachte nach Auskunft der Verwaltung auch doppelte Kosten. „Durch den Planerwechsel musste die Vorentwurfsplanung doppelt honoriert werden.“ Solch zusätzlicher Aufwand sei aufgrund der hohen Risiken beim Bauen im Bestand nicht immer zu vermeiden. Durch die „komplexen Anforderungen an die Planung“ käme einer gründlichen Bestandsanalyse sowie dem Projekt- und Baucontrolling eine große Rolle zu, sagt die Stadtverwaltung.Zumindest mit der Transparenz und dem Controlling der Bauprojekte in der Öffentlichkeit tut sich die Stadtverwaltung aber schwer. Das zeigt sich auch daran, dass es drei Monate brauchte, bis die INKA-Fragen beantwortet wurden. Dabei gelingt es der Stadt bei einigen Bauprojekten, die eigenen Kosten- und Zeitpläne einzuhalten. Z.B. beim Neubau der Leitstelle und Hauptfeuerwache, bei der Draisschule oder dem Schulzentrum Neureut. Bei der Sanierung er Heinrich-Hertz-Schule oder des Marktplatzes konnten zumindest bei den Investitionskosten jeweils sogar eine Mio. Euro gegenüber der Planung eingespart werden. „Gute unternehmerische Arbeit und Logistikplanung“, bescheinigte die Stadtverwaltung der Marktplatzsanierung. Doch nicht nur die zuletzt vermeldeten Kostensteigerungen beim Neubau des Wildparkstadions in Höhe von 32 Mio. Euro gegenüber den ursprünglichen Planungen lassen vermuten, dass teurere Baukosten in Zukunft häufiger werden. Die Stadtverwaltung baut in ihrer Stellungnahme schon mal vor. Die Folgen des Kriegs in der Ukraine und Corona durch Lieferengpässe, Fachpersonalmangel und steigende Energiepreise würden auch das Bauen verteuern. Interne Auswertungen zuvor hätten gezeigt, dass rund 90 Prozent aller Bauprojekte im Kosten- und Terminrahmen abgewickelt würden. „Mit den aktuellen Entwicklungen am Baumarkt wird sich diese Quote sicherlich nicht in der Zukunft fortschreiben lassen.“ -fk Satzung gegen Verdrängung in der Südstadt Immer mehr Menschen zieht es in die Südstadt, auch zum Wohnen. Die wachsende Attraktivität des Stadtteils hat aber auch Schattenseiten: Durch die Umwandlung in Eigentumswohnungen und deutlich erhöhte Mieten sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen aus ihrem Wohnquartier verdrängt worden. Besonders betroffen: ältere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende. Schon vor zwei Jahren machte die Bürgergesellschaft Südstadt auf die Gentrifizierung und die Verdrängung in der Südstadt aufmerksam. Mit einer eigenen Befragung stellte jetzt auch die Stadtverwaltung einen „erheblichen Aufwertungsdruck“ im Bereich der alten Südstadt fest. Zum Schutz der ansässigen Bevölkerung beschloss der Gemeinderat im Mai eine Erhaltungssatzung für das betroffene Gebiet. Mit diesem Instrument hat die Verwaltung größeren Einfluss auf die sozialverträgliche Entwicklung. So können die Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen oder die Zweckentfremdung von Wohnraum von der Stadt effektiver unterbunden werden. -fk Boulderhalle im ehemaligen Kaufhaus Nur zum Einkaufen in die Innenstadt? Das reicht vielen nicht mehr, um den Weg in die City auf sich zu nehmen. Das spürte zuletzt auch der Elektronikmarkt Saturn, der aus dem ehemaligen Kaufhaus Schneider am Europaplatz einige Meter weiter in kleinere Flächen umzog. Seither wird das im Eigentum von Investoren befindliche Eckhaus saniert. Ab Herbst ziehen neue Mieter ein: eine Bäckerei, ein Drogeriemarkt, eine Boulderhalle und ein Zahnzentrum sollen die Bestandsmieter aus Fitnessstudio und Woolworth ergänzen. Etwa ein Viertel der frisch sanierten Flächen stehen noch frei. Um Leerstand in der Innenstadt zu vermeiden, sind kreative Konzepte gefragt, ist der Vermarkter des ehemaligen Kaufhauses überzeugt.Die Trends zeigten klar in Richtung kleinerer Handelsflächen. „Für die betroffenen Immobilien bedeutet dies, die Reduktion von Verkaufsebenen und die Umwidmung in alternative, attraktive Nutzungsarten.“ -fk Kein See im Ostauepark Eine Stadt in Zeiten knapper Flächen lebenswert zu gestalten, gleicht einem Puzzle. Wenn ein Teil plötzlich fehlt, wird es schwierig. Der Karlsruher ist ein Beispiel dafür. Einst plante die Stadtverwaltung zur Erweiterung des Parks einen See. Doch als durch die Bauprojekte auf dem C-Areal mehrere Einrichtungen des Stadtjugendausschusses verdrängt wurden, setzte ein Umdenken ein. Die eigentlich zum Abriss auserkorene Hallen sollen jetzt das Fanprojekt, eine Parcourshalle und andere Jugendangebote aufnehmen. Die Planungen stoßen beim Bürgerverein Oststadt auf Kritik, auch weil die BürgerInnen nicht einbezogen worden seien. „Dies enttäuscht mich besonders, da ich mit dem Ziel angetreten bin, mehr Bürgerbeteiligung zu veranlassen“, sagt ihr Vorsitzender Jürgen Scherle. Im Bürgerverein denke man deshalb darüber nach, eine eigene Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Ostaueparks durchzuführen. -fk Bewerben für den K3-„Pop-up-Store“ Nach der erfolgreichen Premiere des Pop-up-Stores im Regierungspräsidium am Rondellplatz im Herbst 2021 mit ca. 2.000 BesucherInnen an drei Tagen gibt es eine Neuauflage vom 17. bis 19.11. Das K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro Karlsruhe ermutigt alle Kulturund Kreativschaffenden, sich für einen Platz zu bewerben, um ihr Unternehmen und Produkt zu präsentieren – ob am selbstbetreuten Stand oder auf der kommissionarischen Gemeinschaftsfläche. Es ist nicht zwingend, physische Produkte zu verkaufen; die Fläche kann auch zur Präsentation genutzt werden. Bewerbungen per E-Mail an k3@kultur.karlsruhe.de bis Do, 28.7. Formalitäten auf www.k3-karlsruhe.de/event/pop-store-2022. (Foto: Sandra Jacques) -pat Das Fest Bilderbuch (Fr), Jan Delay & Disko No. 1 (Sa) sowie Mike „Passenger“ Rosenberg (So) sind die Topacts beim „Fest“ 2022, das sich in gewohnter Tradition einen Trumpf in der Hinterhand hält. Denn Start ist dieses Jahr bereits am Donnerstag, um dem Publikum nach zweijährigem Entbehren mehr Festivalzeit einzuräumen und das Programm zu entzerren. Tagestickets für die Hauptbühne gibt’s zu 15 Euro (statt bisher zehn) erstmals ausschließlich über www.eventim.de sowie an den regionalen Eventim-VVK-Stellen (plus min. 2,20 Euro Servicegebühr). Rund 70 Prozent des Programms von Süddeutschlands größtem Familienfestival mit Feld-, Kultur- und DJ-Bühne, Sportpark, „India Summer Days“-Dorf sowie „Mobi-Rummelplatz“ bleiben jedoch ebenso wie das einläutende „Vor-Fest“ (Do-Mi, 14.-20.7.) eintrittsfrei. (Foto: Steffen Eirich) · Do-So, 21.-24.7., Günther-Klotz-Anlage, www.dasfest.de Feldbühne Zum 25. Mal positioniert sich die vom Jubez bespielte Feldbühne, die einst Zeltbühne hieß, als alternative „Fest“-Stage. Den Auftakt machen hier die Local-Dark-Waver In Decision (Do, 17.30 Uhr), das „Dudefest“ präsentiert die belgischen Progressive-/Post-Metaler Hippotraktor (20 Uhr), bevor die auch aus zwei Männern bestehende Londoner Feminist-Post-HC-Band Petrol Girls (21.30 Uhr) zum Abriss ruft. Tags drauf stimmen die Sonnenblumen Of Death (Fr, 17 Uhr) als Publikumssieger des 2021er „New Bands Festivals“ ihren Death-Cloud-Heavy-Dark-Swing-Punk-Metal-Smasher „Wut unter’m Aluhut“ an. Die Indie-Post-Punks Kantine (18.15 Uhr), der Heidelberger Dominik Baer aka Bär (19.30 Uhr, Art-Pop) und das von Krautrock, Free Jazz sowie hypnotischen Afro-Sounds inspirierte audiovisuelle slowenische Trio Etceteral (21 Uhr) bereitet die Feldbühne fürs mit mehrsprachigem Rap, Soul, Funk, Reggae, Rock und afrikanischen Einflüssen aufwartende Freiburger Duo Zweierpasch (22.45 Uhr). Samstag gibt’s von 13 bis 17.15 Uhr noch mehr lokalen Output quer durch die Genres von Whitepaper (Indie-Rock) über Prala 76 (Hip-Hop) bis Atomic Schmidt (Pop). Top-Acts des Abends: die Schweizer Singer/Songwriterin Emilie Zoé (19 Uhr), das niederländische „Thaichedelia“-Quintett Yin Yin (20.45 Uhr) und das Kölner Global-Pop-Sextett Rasga Rasga (22.45 Uhr). Auf die Inklusionsband Ranzenblitz (So, 14 Uhr) folgen u.a. die von Geburt an blinde Kerstin Peters (Klavier/Ukulele, 14.30 Uhr), das Alternative-Pop-Duo Next Boy (15.30 Uhr) als Publikumslieblinge beim aktuellen „New Bands Festival“, die Rapperinnen Migerra (18.30 Uhr) und Ebow (20 Uhr) sowie Neo-Soulerin Sylvie Kreusch (21.30 Uhr).Kulturbühne Die ganze Kleinkunstbandbreite vereint die Kulturbühne schon zum Auftakt mit Kabarettist, Comedian, Pianist und Sänger Lars Reichow (Fr, 18 Uhr). Nach der Zauber-Comedy „Junge Junge!“ (19.30 Uhr) besingt Chanteuse und Musikparodistin Annette Postel (21.10 Uhr) zum krönenden Abschluss des ersten Abends argentinische Tangohits. An den folgenden Nachmittagen kommen ab 13 Uhr vor allem Kids auf ihre (Mitmach-) Kosten – bei Clownerie, Tanz, Theater und dem Flohzirkus Orquestra (So, 14.30 Uhr). Pianist Andreas Gundlach (18.15 Uhr) eröffnet den Samstagabend mit der „Quadratur des Kreises“ heiter-virtuos und was Ennio Marchetto (21.30 Uhr) später in Sekundenschnelle aus Papier macht, ist kaum zu fassen: detailgetreue Figuren von Stars und Promis. Magisch wird’s am Sonntag auch bei Andy Häusslers „Kraft der Träume“ (16.15 Uhr).Wer statt „Frau Antje und die Ukulele“ (So, 17.15 Uhr) oder „Murzarellas Music-Puppet-Show“ (19.30 Uhr) zu beklatschen lieber durch die Klotze promeniert, kann alles, was man auf einem Festival so in die Hand gedrückt bekommt, beim „Tausch-Rausch“ (20.45 Uhr) wieder loswerden. Aus den Mitbringseln ihres Publikums ersinnen die Tübinger Impro-Theatersportler Helge Thun und Jakob Nacken Szenen, Sketche und Lieder aus dem Stegreif. Jazzclub @ Café- & Hauptbühne Für Hochgenuss beim „Vor-Fest“ auf der Cafébühne sorgt der Jazzclub und schickt mit dem „Soulcafé“ (Mo, 18.7., 21.30 Uhr) seinen Local-Hero-All-Stars-gespickten monatlichen Erfolgsabend ins Rennen. Auch auf der Hauptbühne ist man prominent vertreten: in Person von Indra Rios-Moore (So, 24.7., 15 Uhr), New Yorker Jazzsängerin mit afro-amerikanischenpuertorikanischen Wurzeln und gerne als „weiblicher Gregory Porter“ bezeichnet, interpretiert mit charismatischer Stimme eigene Nummern wie auch bekannte Songs. -pat Toujours Kultur Das im Corona-Sommer 2020 nach dreimonatigem Lockdown aus dem Boden gestampfte Schlachthof-Sommerfestival des Karlsruher Kulturrings mit dem trotzigen Namen geht auch in der Post-Pandemie weiter. Die dritte Ausgabe kann auf eine Livebühne verzichten; dafür gibt’s ein vornehmlich auf die Wochenenden konzentriertes Open-Air-Kino-, Ausstellungs- und Workshop-Programm bei durchweg freiem Eintritt. 14.7.-4.9., Open Air: Parkplatz beim Substage, Indoor: Fleischmarkthalle, Alter Schlachthof, www.toujours-kultur.de Piazza del Cinema @ Toujours Kultur „Nichts ist so wie es scheint!“ – unter diesem Motto stehen die Open-Air-Vorstellungen auf der „Piazza del Cinema“. In Zeiten von Medienmanipulation, Propaganda, Fake News und Verschwörungstheorien präsentiert die Kinemathek ein Programm aus aktuellen Kinohits und Werken der Filmgeschichte; parallel öffnen Ausstellungen und die Bar in der Fleischmarkthalle. Zum Start wird der Science-Fiction „The Straw That Broke“ (Sa, 16.7., 20.30 Uhr) des in Karlsruhe studierten Stuttgarter Filmemachers Valentin Hennig gezeigt. Weiter geht’s mit der Doku „Mariupolis“ (Do, 21.7., 20.30 Uhr) des kürzlich in der Ukraine getöteten Regisseurs Mantas Kvedaravičius, der Satire „Bad Luck Banging Or Loony Porn“ (Fr, 22.7., 21.30 Uhr), Julia Ducournaus Körperhorror „Titane“ (Sa, 23.7., 21.30 Uhr), der beim Filmfestival in Cannes die „Goldene Palme“ gewonnen hat, und der Komödie „Strange Brew“ (So, 24.7., 20.30 Uhr, Abb.) im Rahmen des „Commodore’s Cocktail Clubs“, der filmkorrespondierende Drinks mixt.Ausblick: Im August finden in Koop mit der Fachstelle Demokratie und Vielfalt des Stadtjugendausschusses Veranstaltungen statt, bei denen zu Fake News und Verschwörungstheorien im Netz berichtet wird; passend dazu zeigt die Kinemathek Thriller und Paranoia-Movies aus den 70er und frühen 80er Jahren, die von der Zeit des Kalten Kriegs geprägt waren (u.a. „Die Unbestechlichen“, Fr, 12.8., 21 Uhr). Vorfreuen kann man sich u.a. auf „Matrix“ (Fr, 5.8.) und „Idiocracy“ (Sa, 6.8., je 21 Uhr). Die HfG ist anlässlich ihres 30. Jubiläums mit dem Kurzfilmprogramm „Karlsruher Fenster“ (Fr, 2.9., 20.30 Uhr) vertreten und innerhalb ihrer Ausstellung präsentiert das KünstlerInnenkollektiv Circus 3000 (Do, 1.9., 19 Uhr) seine Shortys. -pat · piazza.kinemathek-karlsruhe.de Kunst @ Toujours Kultur Den Auftakt des Ausstellungsreigens in der Fleischmarkthalle macht das Kohi mit der Gruppenausstellung „Silver Apples Of The Moon“ (14.- 24.7.). In die Installationen und Malerei von Jonas Lundius, Christa Fürbier und Antja Wygoda sind Musikperformances und After-Work-Beschallungen eingebettet. Alle drei künstlerischen Positionen beinhalten den Aspekt der Bewegung, der Zeit und des Raums: So ist Lundius in seiner großformatigen Malerei gewandert und zwingt auch den Betrachter dazu, den Raum abzuschreiten. Der Mannheimer Maler hat fast das halbe Jahr 2021 damit verbracht, ein Bild zu malen. Er sei quasi im Bild herumgewandert, meint Lundius, der in Karlsruhe studierte: „Es hat einen Horizont und eine Zentralperspektive, also ist es eine Landschaft.“ Fürbiers raumgreifende Installation ist begehbar und bewegt sich drehend. Ihre künstlerische Praxis verbindet Objekte, Skulptur und Fotografie zu Installationen. Sie lebt in Berlin und studierte in Karlsruhe. Hier zeigt sie eine Installation mit rotierenden Flächen aus Zeitungspapier. Ausgangspunkt für die Arbeiten der Karlsruher Künstlerin Wygoda sind gefundene Materialien aus dem Baumarkt und Alltagsdinge, die interessante Gestaltungsmerkmale aufweisen. Durch die ungewohnten Kombinationen werden die ästhetischen Qualitäten der profanen Ausgangsmittel hervorgehoben und die Dinge mit neuer Bedeutung aufgeladen. -rowa · Vernissage: Do, 14.7., 20 Uhr, tgl. bis 24.7. ab 18 Uhr; So, 17. 24.7. ab 15 Uhr, Fleischmarkthalle Rahmenprogramm Fr, 15. 22.7., 18 Uhr, Silver-Moon-After-Work-Sounds (Musik-Performance): Inspiriert von der Ausstellung „Silver Apples Of The Moon“ bereiten DJs den Boden für den Gang ins Wochenende. Sa, 16.7., 20 Uhr, Fleischmarkthalle, Silver-Apple-Sounds | Free Flow Collective (Musik-Performance/Visuals): Inspiriert von Morton Subotnicks richtungsweisendem Debütalbum „Silver Apples Of The Moon“ von 1967 haben lokale Synthesizeraktivisten ihre Patchkabel gezückt, um den Elektronen freien Lauf zu lassen. Visuell wird die Soundlandschaft von analogen Lichtzeigerinstrumenten in Szene gesetzt. Sa, 23.7., 20 Uhr, Der Stichling baut sein Nest – Vom Verschwinden der Bilder | Free Flow Collective (Film-Performance mit 16-mm-Projektoren & Musik): Analoger Film verschwindet immer mehr. „Der Stichling“, ein Lehrfilm aus den 60ern, wird noch ein letztes Mal gezeigt, wobei er langsam zerkratzt, zerschmolzen und verätzt wird. Das Free Flow Collective begleitet sein Verschwinden mit akustischen Instrumenten. Ausblick: Vom 4. bis 7.8. bespielen dann die auf dem Alten Schlachthof arbeitenden Antje Bessau, Angelika Steininger und Holger Fitterer (Abb.) die Fleischmarkthalle unter dem Titel „Raumdrei – Summertime“ mit Malerei, Zeichnungen und Bildhauerei. Gesine Peterson, Lars Lehmann und Wolfgang Rempfer sind als Gäste mit Arbeiten in der Ausstellung vertreten. Mehr zur „Sommerakademie Karlsruhe“ (22.-26.8.) s. sep. Text. -rowa Alfons & Emma: Quartiersfest an der Enz Im Kreativquartier an der Enz zusammen essen, trinken, Musik genießen und die Kreativwirtschaft in Pforzheim erleben – all das ist nach der Coronabedingten Pause beim dritten „Alfons & Emma“-Quartiersfest an der Enz wieder möglich. Das Emma-Kreativzentrum Pforzheim, der A.K.T., das Café Roland, die Kita am Emma-Jaeger-Bad und die Hochschule laden ein.Im Emma gibt die Ausstellung „Designers In Residence“ Einblick in die Projekte der Stipendiatinnen des internationalen Programms und zeigt Schmuck, Mode und interaktive Installationen. Im A.K.T. ist letztmals die Ausstellung „Young Rebellion“ geöffnet. Zu diesem Anlass lädt das Institut für kritische Verschwörungstheorie zu einer analytischen Kochshow mit Thesen und Abstimmungsergebnissen zu gesundem Essen und gesunden Körpern samt feierlichem Verzehr. Im Café Roland legt das Sense Collective Musik aus aller Welt auf und um 18 Uhr spielt Julian Blumenthaler ein Hip-Hop/Jazz-Konzert. 2022 sind darüber hinaus zwei Künstlerinnen des Kollektivs Rakarsa aus Indonesien zu Gast, die dazu einladen, gemeinsam traditionelle indonesische Heilmittel und Getränke für den Sommer herzustellen. Aktiv kann man zudem in zwei Workshops von MieterInnen aus dem Emma werden: Gemeinsam mit Katharina Daunhawer von Vika Studio und Olga Struck Jewelry Design können individuelle Blumenringe gestaltet werden, bei Alexandra und Elmira Mavlutova von AKDP4 lernen die Teilnehmer, ein eigenes Muster zu entwerfen und bei Studio WW kann man Teil einer interaktiven Installation werden. Die umliegenden Restaurants bewirten die BesucherInnen mit leckerem Essen, Gentlemans Blend verkauft Kaffeespezialitäten und im Roland kann man Kaffee, Drinks, Eis und Kuchen genießen. (Foto: Tschech) -rowa · So, 10.7., 11-18 Uhr, Rund um das Emma-Kreativzentrum Pforzheim (Emma-Jaeger-Str. 20) & den A.K.T. (Theaterstr. 21.), komplettes Programm: www.emma-pf.deKlingenmünster: Fest der 1.000 Lichter Wenn bei Einbruch der Dunkelheit 1.000 Lichter den Stiftspark des Guts Keysermühle in verträumte Atmosphäre tauchen, erhalten diese beiden Konzerte ihre besondere Note. In der ersten „Sommernacht zum Träumen und Tanzen“ begrüßen der Kölner Pianist Martin Sasse und sein Blue Motion Trio mit der Gewinnerin des „Deutschen Jazzpreises“ in den Sparte „Vocal“ einen besonderen Special Guest in ihren Reihen: die in Jazz, Blues, Reggae, Latin, House, Pop und Soul beheimatete gebürtige Stuttgarterin Fola Dada (Fr, 22.7., Foto). Am Folgeabend kehrt Liedermacher und Mundartdichter Marcel Adam mit seinem Sohn Yann Loup zurück zu seinen Wurzeln, interpretiert deutsche und französische (Chanson-)Klassiker von Piaf über Moustaki und Nena bis Rühmann (Sa, 23.7.). Die Konzerte finden bei jedem Wetter statt. -pat · 20 Uhr, Stiftspark, Klingenmünster 300 Jahre Schloss Bruchsal: Schlossfestival Nach der „Jubiläumswoche“ Ende Mai folgt mit dem „Schlossfestival“-Open-Air der Höhepunkt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 300-Jährigen des Bruchsaler Schlosses. Acht Konzerte umfasst das Programm in der Schloss-Arena; zuletzt confirmed wurde Alex Christensen, einer der Impulsgeber der Techno- und Dance-Bewegung. Der DJ, Komponist und Produzent tut sich beim „Classical 90s Dance“ mit dem Berlin Orchestra zusammen und präsentiert Tracks, die eine ganze Generation geprägt haben (Fr, 5.8., 20 Uhr). Zur Eröffnung schlüpft Sopranistin Maria Agresta in die Operntitelrolle von Puccinis „Tosca“ (Do, 28.7., 19 Uhr), gefolgt von einem „Gala-Konzert“ (Fr, 29.7., 19.30 Uhr) der Staatsoper Stuttgart mit den Höhepunkten von Wagners „Lohengrin“ und Beethovens „Siebter“. Nach dem Auftritt von Jazztrompeter Till Brönner (Sa, 30.7., 20 Uhr) lässt die „Las Vegas Show“ von Blues-Sänger Curtis Stigers und der SWR Big Band (So, 31.7., 20 Uhr) mit Sinatra-Songs die Swinging 60s aufblühen. Die mehrfach „Grammy“-nominierten SWR-Musiker begleiten außerdem Jazzer Gregory Porter (Mi, 3.8., 20 Uhr, Foto: Erik Umphrey) bei seinem einzigen Deutschlandkonzert mit Big Band. Des Weiteren verleiht das Blechbläserensemble German Brass (Di, 2.8., 20 Uhr) den Barockstücken großer Komponisten einen modernen Glanz, Violinist Daniel Hope spielt mit dem Orchester l’arte del mondo „Vivaldi Recomposed“ (Mo, 1.8., 20 Uhr) und Kanadier Marc Martel huldigt in der Tributeshow „One Vision Of Queen“ (Do, 4.8., 20 Uhr) Freddie Mercury. -pat · 28.7.-7.8., Schloss-Arena, Bruchsal, www.schlossfestival.de 115. Theatersommer Ötigheim Der Schweizer Nationalheld steht im Zentrum der Volksschauspiele-Spielzeit 2022. Mit pandemiebedingter zweijähriger Verspätung hat man in Ötigheim das 110. Bühnenjubiläum von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ (Foto: Lukas Tüg) gefeiert: Massenszenen, Chöre, Ballett, Ziegen und Kühe beim Almabtrieb sowie viele Einsatzmöglichkeiten für die Reiterei – das Schauspiel ist prädestiniert für Deutschlands größte Freilichtbühne! Die Zuschauer erwartet seit der Premiere am 18.6. eine opulente Inszenierung aus den Händen von Frank Strobel. Da das Zuschauervolumen 2021 stark reduziert gewesen ist, werden Stefan Haufes vielgelobte Umsetzung des Musicals „Der kleine Horrorladen“ (Premiere: Fr, 29.7., 20.30 Uhr) und das Familienstück „Max und Moritz“ (Premiere: Fr, 8.7., 18 Uhr) nochmals einem größeren Kreis vorstellig. Die „Festlichen Konzerte“ unterm Motto „Oper trifft Hollywood“ (Fr Sa, 22. 23.7.) ergänzen die Eigenproduktionen des Theatervereins. Neu im Reigen der Gastkonzerte: Das Benefiz des SAP Sinfonieorchesters (Mi, 3.8., 20 Uhr) zugunsten der Volksschauspiele mit dem Crossoverprogramm „Very British“. Karten der ursprünglich für 2020 und ’21 anvisierten Termine sind weiterhin gültig. -pat · www.volksschauspiele.de „Sommersprossen“-Straßentheaterfestival in Pforzheim Nach vierjähriger Pause meldet sich das (zu den größten in Deutschland zählende!) „Internationale Pforzheimer Straßentheater-Festival“ mit seiner 21. Ausgabe zurück. Bei der „Sommersprossen“-Eröffnung (Do, 28.7., 19.30 Uhr, Stadtgarten) dabei ist u.a. die Boucherie Bacul mit ihrer aus dem Fleischerwagen heraus gespielten köstlich-düsteren Sideshow-Komödie, während Bildhauer Klaus Gündchen und die Perkussionisten Nils Tannert und Markus Hauke „Klangskulpturen“ kreieren. Höhepunkt: die Trommel- und Feuershow „Silence!“ der Gruppe Les Commandos Percu (Foto: Matrice Cadre Photo). Am Fr, 29.7. (wie auch zum großen Finale) sind ab 19 Uhr zwei im Gegensatz zu den übrigen Aufführungen entgeltliche Veranstaltungen im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld angesetzt:In „Tangram“ bewegt sich das deutsch-italienische Duo Stefan Sing und Cristiana Casadio an der Grenze zwischen Tanz und Jonglage, Zirkus und Theater. Die beiden über 50-jährigen Künstlerinnen von „Zwei Gold mit Flugrost“ thematisieren in ihrem Artistiktheaterstück „Alle wollen alt werden, aber keiner will es sein“ humorvoll-poetisch das Leben in all seinen Konsequenzen; im Stadtgarten präsentieren Les Commandos Percu um 21.45 Uhr abermals ihr Trommel-Feuer. Am Sa, 30.7. bevölkern zwischen 13 und 18 Uhr internationale Musiker und Artisten mit kleinen mobilen sowie stationären Produktionen die Straßen und Plätze der Innenstadt. Das Theater Titanick tritt mit seiner Physical Theatre, Vertikaltanz, Kinetic Art und Videokunst verbindenden 360-Grad-Performance „Upside Down“ (21.15 Uhr, Marktplatz) in einer sieben Meter hohen, in alle Richtungen beweglichen Metallkugel auf und Cie Quidams aus Frankreich entführen mit ihrem Programm „Fiers à Cheval“ (22.45 Uhr, Benckiserpark) in eine barocke Traumwelt. -pat · Do-Sa, 28.-30.7., www.pforzheimer-festival.de Schlosspark Schwetzingen: Chapungu Stories In Stone Von Anfang Mai bis 10.10. verwandelt sich ein Teil des Schwetzinger Schlossgartens in einen Chapungu-Skulpturenpark: 50 großformatige Shona-Skulpturen, geschaffen von zeitgenössischen KünstlerInnen aus Simbabwe, treten in Dialog mit dem barocken Ensemble. Mit den eindrucksvollen Figuren – vorwiegend aus grün-grauem Serpentin und weiß-leuchtendem Dolomit – wird das besondere Schaffen der Shona-Kultur in Szene gesetzt und eine neue Sicht auf die afrikanische Kunst erschlossen. In ihren Skulpturen verschmelzen archaische und moderne Elemente zu Kunstwerken mit geheimnisvollem Eigenleben – Objekte von großer Ruhe und Schönheit. Sie handeln von existenziellen Themen, Leben und Tod, Natur und Familie, Regenmachern, Giraffen und Totems. Sie spiegeln Lebenswelten und ästhetische Traditionen, die sich vom westlichen Denken unterscheiden und gerade deshalb zur intensiven Betrachtung einladen. Gezeigt werden Leihgaben aus der Sammlung von Roy Guthrie, einem Pionier und Förderer der Shona-Kunst. Er gründete 1970 die älteste Privatgalerie für Shona-Kunst in Harare, der Hauptstadt Simbabwes. Daraus entwickelte sich der heutige Chapungu Sculpture Park Harare, die weltweit größte Sammlung von Shona-Kunst. (Foto: SSG/ Sabrina Becker) -rowa · bis 10.10., Schloss & Schlossgarten Schwetzingen HfG Open Air Kino Wie schon 2021 eröffnet die HfG zusammen mit dem AStA auf der Wiese zwischen Hochschule und Bundesanwaltschaft das „Kino im blauen Salon“. Die Screenings an zwei Wochenenden Ende Juli/Anfang August werden u.a. gerahmt von einem abwechslungsreichen Vorprogramm bei Einbruch der Dunkelheit mit Filmrätsel und einem live durch HfG-StudentInnen und -Alumni vertonten 16mm-Stummfilm. Welcher Hauptfilm bei der „Kultsneak“ läuft, wird erst klar, wenn die Projektoren gezündet und originale Filmkopien aus dem deutschen Kinoeinsatz der vergangenen 100 Jahre wiederaufgeführt werden. -pat · Fr-So, 29.-31.7.; Do Fr, 4. 5.8.; So, 7.8., DJ & Bar ab 20 Uhr; Vorprogramm ab 21 Uhr; Filmbeginn ab 21.15 Uhr, www.kinoimblauensalon.deZehn Jahre Romy Ries Concept Store Seit 2012 ist Romy Ries die Karlsruher „Slow Living“-Koryphäe. Die herausfordernde Corona-Zeit hat die Inhaberin mit ihrer Kreativität, Flexibilität, persönlicher und individueller Einrichtungsberatung sowie neuen Produkten und Marken gemeistert. Das Jubiläum des Concept Stores in der Weststadt wird nun groß gefeiert – mit Gästen, Aktionen, Leckereien, Inspiration und zehn Prozent Rabatt auf alles. -pat · Sa, 2.7., 11-17 Uhr, Yorckstr. 41, www.romyries.de Neues Atelier: Tin Spirit & Lumeto Tine Mettendorfs Upcycling-Label Tin Spirit wagt nach dem Aus der Roxy Ladengemeinschaft den Neustart im Grünen. Das Atelier zwischen Bäumen und Sportplätzen bietet ausreichend Platz zum Entwerfen und Produzieren – wie z.B. für ihre nun in Serie gehende „Nouveau Départ“-Tasche, die neben weiteren neuen Kreationen das Angebot auf den kommenden Herbstmärkten abrundet. Außerdem ist Tines Lebenspartner mit seinem Upcycling-Projekt Lumeto ins Atelier eingestiegen: Thomas Mettendorf kreiert Leuchten aus Vintage-Stativen und -Schirmen, wobei die späteren Nutzer auch dazu eingeladen sind, selbst mitzugestalten. -pat · Sportpark 9, 0157/35 70 01 28, www.tin-spirit.de Jubezmade Unter dem Label „Supercraftproducts – Jubezmade“ präsentiert das Jubez bei Musik und hausgemachten Eistees Selbstdesigntes aus seinen Werkstätten. U.a. Keramikbecher und -bowls, Salz- und Pfeffermühlen, Siebdrucke und Bauchtaschen; außerdem bietet der Designmarkt allen zwischen sechs und 27 Jahren, die selbst produzieren oder upcyceln, einen kostenlosen Ort, um ihre Kreationen zu verkaufen oder zu tauschen. Standgebühr: Salziges oder süßes Fingerfood fürs Mitbringbüfett. -pat Fr, 15.7., 17-21 Uhr, Kronenplatz (bei Sonne), Jubez (bei Regen)
Bauzäune sind in Karlsruhe die treuesten Begleiter. Mit der Fertigstellung der Kombilösung ist zwar die größte Baustelle verschwunden, doch ihr Erbe mit steten Kostensteigerungen bei großen Bauprojekten nicht.
Ob Stadion, Staatstheater oder Stadthalle – die Baukosten übersteigen die ursprünglichen Budgets deutlich. Allein bei den direkt von der Stadt beauftragten, großen Bauprojekten der vergangenen fünf Jahre entstanden Mehrkosten von über 145 Mio. Euro. Dies ergab eine INKA-Anfrage bei der Stadtverwaltung. Diese Zahl enthält nur die Budgetüberschreitungen von Bauprojekten mit einem Volumen von über 20 Mio. Euro. Ebenso nicht enthalten sind die Bauprojekte der städtischen Gesellschaften, für deren Defizite regelmäßig der Stadthaushalt aufkommen muss. Angaben zu den Mehrkosten bei den Verkehrsbetrieben, der Messe oder anderen Beteiligungsgesellschaften der Stadt seien aber „aufgrund des erheblichen Aufwands nicht möglich“. Dabei bilden die Investitionen der städtischen Gesellschaften das Gros der Investitionen der Stadt Karlsruhe. Die zuständigen Aufsichtsgremien würden in der Regel im Rahmen der Berichterstattung über höhere Baukosten informiert, sagt die Stadtverwaltung. Ein regelmäßiger öffentlicher Soll-Ist-Vergleich der Kosten der Bauprojekte sei auch im Rahmen der Haushaltskonsolidierung nicht geplant.
Dabei zeigt die angeforderte Auswertung der Stadtverwaltung, dass fast die Hälfte der großen Bauprojekte den vorgegebenen Kostenrahmen sprengte. Sieben der 15 aktuell größten städtischen Bauprojekte konnten ihre Budgets nicht halten. Allein die Sanierung der Stadthalle soll schon jetzt fast 60 Mio. Euro mehr kosten als ursprünglich geplant. Kostensteigerungen im zweistelligen Millionenbereich werden auch beim Wildparkstadion, der Untertunnelung der Kriegsstraße und bei der Erneuerung einer Verbrennungslinie des Klärwerks prognostiziert oder verzeichnet.
Auch die Mehrkosten des vom Land geführten Umbaus des Badischen Staatstheaters kommen noch obendrauf. Mit 191,5 Mio. Euro muss sich die Stadt an den aufgelaufenen Mehrkosten beteiligen. Die Kosten für die Freianlagengestaltung, Interimsunterbringung und nutzerspezifische Wünsche noch nicht eingeschlossen. Zwar reichen die Kostensteigerungen der aktuellen Projekte nicht an die aus dem Ruder laufenden Aufwendungen für die Kombilösung heran: Statt der ursprünglich geplanten 81 Mio. wird die Stadt nach letzter Schätzung knapp 600 Mio. Euro aufwenden müssen. Doch die aktuell steigenden Baukosten belasten den ohnehin schon angespannten Finanzierungshaushalt und Schuldenstand der Stadt zusätzlich.
Doch was sind die Gründe für die teils deutlichen Kostenerhöhungen? Einerseits dürfte auch in Karlsruhe ein allgemeines Phänomen greifen: Ein kostengünstigeres Bauprojekt ist in der Planung politisch einfacher durchzusetzen. Dies begünstigt die Tendenz, den nötigen Aufwand anfangs kleinzurechnen. Wenn die Kosten dann doch steigen, hilft zum Weiterbau auch die Psychologie. Je mehr Geld, Mühe und Zeit in ein Projekt investiert wurde, umso schwerer fällt es, es wieder aufzugeben, auch wenn es die ursprünglichen Erwartungen längst nicht mehr erfüllt (Sunk Cost Fallacy).
Die Stadtverwaltung verweist auf weitere Ursachen: So hätte im Fall der Sanierung des Klärwerks die Insolvenz der beauftragten Baufirma erhebliche Mehrkosten und eine längere Bauzeit verursacht. Zudem spüre die Stadt bei noch im Bau befindlichen Projekten die angespannte Marktentwicklung mit teils deutlichen Preissteigerungen beim Material. Im Fall der Lina-Radke-Halle hätte die Hochkonjunktur am Bau sogar dazu geführt, dass sich nur ein Untern e h m e n auf die Ausschreibung beworben hätte. Aber auch die eigenen Planungen gingen nicht immer auf.
Zusätzliche oder veränderte Anforderungen während der Bauphase seien mitverantwortlich für die Kostensteigerungen um jeweils etwa 35 Prozent bei der Sanierung des Technischen Rathauses sowie des Neubaus der Lina-Radke-Halle, heißt es in der Auswertung der Stadtverwaltung.
Besonders hohe Zusatzkosten sind der Stadt durch den Wechsel der Planungsbüros während der Bauphase entstanden. Die große Kostensteigerung bei der Stadthalle führt die Stadtverwaltung auf den Wechsel des Planungsbüros in der Haustechnik sowie damit verbundene Bauverzögerungen und die Neuausrichtung des Baus zurück. „Da eine weitere konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr möglich war, bedurfte es der Neuausschreibung“, begründet die Verwaltung den Schritt. Inwiefern beide Planungsbüros für ihre Leistungen bezahlt werden müssen, sei noch unklar. „Voraussichtlich wird es hier eine gerichtliche Klärung geben. Erst dann ist klar, ob es Leistungen gibt, die doppelt durch die Stadt bezahlt werden müssen.“ Die Haustechnik führte auch beim Staatstheater zum Konflikt zwischen Bauherren und dem zuständigen Planungsbüro. Die ursprüngliche Kostenschätzung von 325 Mio. Euro war nicht mehr zu halten und wuchs auch durch höhere Kosten aufgrund der Bauverschiebung auf über 500 Mio.
Euro an. Der Wechsel verursachte nach Auskunft der Verwaltung auch doppelte Kosten. „Durch den Planerwechsel musste die Vorentwurfsplanung doppelt honoriert werden.“ Solch zusätzlicher Aufwand sei aufgrund der hohen Risiken beim Bauen im Bestand nicht immer zu vermeiden. Durch die „komplexen Anforderungen an die Planung“ käme einer gründlichen Bestandsanalyse sowie dem Projekt- und Baucontrolling eine große Rolle zu, sagt die Stadtverwaltung.
Zumindest mit der Transparenz und dem Controlling der Bauprojekte in der Öffentlichkeit tut sich die Stadtverwaltung aber schwer. Das zeigt sich auch daran, dass es drei Monate brauchte, bis die INKA-Fragen beantwortet wurden. Dabei gelingt es der Stadt bei einigen Bauprojekten, die eigenen Kosten- und Zeitpläne einzuhalten. Z.B. beim Neubau der Leitstelle und Hauptfeuerwache, bei der Draisschule oder dem Schulzentrum Neureut.
Bei der Sanierung er Heinrich-Hertz-Schule oder des Marktplatzes konnten zumindest bei den Investitionskosten jeweils sogar eine Mio. Euro gegenüber der Planung eingespart werden. „Gute unternehmerische Arbeit und Logistikplanung“, bescheinigte die Stadtverwaltung der Marktplatzsanierung. Doch nicht nur die zuletzt vermeldeten Kostensteigerungen beim Neubau des Wildparkstadions in Höhe von 32 Mio. Euro gegenüber den ursprünglichen Planungen lassen vermuten, dass teurere Baukosten in Zukunft häufiger werden. Die Stadtverwaltung baut in ihrer Stellungnahme schon mal vor. Die Folgen des Kriegs in der Ukraine und Corona durch Lieferengpässe, Fachpersonalmangel und steigende Energiepreise würden auch das Bauen verteuern. Interne Auswertungen zuvor hätten gezeigt, dass rund 90 Prozent aller Bauprojekte im Kosten- und Terminrahmen abgewickelt würden. „Mit den aktuellen Entwicklungen am Baumarkt wird sich diese Quote sicherlich nicht in der Zukunft fortschreiben lassen.“ -fk
Satzung gegen Verdrängung in der Südstadt
Immer mehr Menschen zieht es in die Südstadt, auch zum Wohnen. Die wachsende Attraktivität des Stadtteils hat aber auch Schattenseiten: Durch die Umwandlung in Eigentumswohnungen und deutlich erhöhte Mieten sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen aus ihrem Wohnquartier verdrängt worden. Besonders betroffen: ältere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende. Schon vor zwei Jahren machte die Bürgergesellschaft Südstadt auf die Gentrifizierung und die Verdrängung in der Südstadt aufmerksam. Mit einer eigenen Befragung stellte jetzt auch die Stadtverwaltung einen „erheblichen Aufwertungsdruck“ im Bereich der alten Südstadt fest. Zum Schutz der ansässigen Bevölkerung beschloss der Gemeinderat im Mai eine Erhaltungssatzung für das betroffene Gebiet. Mit diesem Instrument hat die Verwaltung größeren Einfluss auf die sozialverträgliche Entwicklung. So können die Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen oder die Zweckentfremdung von Wohnraum von der Stadt effektiver unterbunden werden. -fk
Boulderhalle im ehemaligen Kaufhaus
Nur zum Einkaufen in die Innenstadt? Das reicht vielen nicht mehr, um den Weg in die City auf sich zu nehmen. Das spürte zuletzt auch der Elektronikmarkt Saturn, der aus dem ehemaligen Kaufhaus Schneider am Europaplatz einige Meter weiter in kleinere Flächen umzog. Seither wird das im Eigentum von Investoren befindliche Eckhaus saniert. Ab Herbst ziehen neue Mieter ein: eine Bäckerei, ein Drogeriemarkt, eine Boulderhalle und ein Zahnzentrum sollen die Bestandsmieter aus Fitnessstudio und Woolworth ergänzen. Etwa ein Viertel der frisch sanierten Flächen stehen noch frei. Um Leerstand in der Innenstadt zu vermeiden, sind kreative Konzepte gefragt, ist der Vermarkter des ehemaligen Kaufhauses überzeugt.
Die Trends zeigten klar in Richtung kleinerer Handelsflächen. „Für die betroffenen Immobilien bedeutet dies, die Reduktion von Verkaufsebenen und die Umwidmung in alternative, attraktive Nutzungsarten.“ -fk
Kein See im Ostauepark
Eine Stadt in Zeiten knapper Flächen lebenswert zu gestalten, gleicht einem Puzzle. Wenn ein Teil plötzlich fehlt, wird es schwierig. Der Karlsruher ist ein Beispiel dafür. Einst plante die Stadtverwaltung zur Erweiterung des Parks einen See. Doch als durch die Bauprojekte auf dem C-Areal mehrere Einrichtungen des Stadtjugendausschusses verdrängt wurden, setzte ein Umdenken ein. Die eigentlich zum Abriss auserkorene Hallen sollen jetzt das Fanprojekt, eine Parcourshalle und andere Jugendangebote aufnehmen. Die Planungen stoßen beim Bürgerverein Oststadt auf Kritik, auch weil die BürgerInnen nicht einbezogen worden seien. „Dies enttäuscht mich besonders, da ich mit dem Ziel angetreten bin, mehr Bürgerbeteiligung zu veranlassen“, sagt ihr Vorsitzender Jürgen Scherle.
Im Bürgerverein denke man deshalb darüber nach, eine eigene Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Ostaueparks durchzuführen. -fk
Bewerben für den K3-„Pop-up-Store“
Nach der erfolgreichen Premiere des Pop-up-Stores im Regierungspräsidium am Rondellplatz im Herbst 2021 mit ca. 2.000 BesucherInnen an drei Tagen gibt es eine Neuauflage vom 17. bis 19.11. Das K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro Karlsruhe ermutigt alle Kulturund Kreativschaffenden, sich für einen Platz zu bewerben, um ihr Unternehmen und Produkt zu präsentieren – ob am selbstbetreuten Stand oder auf der kommissionarischen Gemeinschaftsfläche. Es ist nicht zwingend, physische Produkte zu verkaufen; die Fläche kann auch zur Präsentation genutzt werden. Bewerbungen per E-Mail an k3@kultur.karlsruhe.de bis Do, 28.7. Formalitäten auf www.k3-karlsruhe.de/event/pop-store-2022. (Foto: Sandra Jacques) -pat
Das Fest
Bilderbuch (Fr), Jan Delay & Disko No. 1 (Sa) sowie Mike „Passenger“ Rosenberg (So) sind die Topacts beim „Fest“ 2022, das sich in gewohnter Tradition einen Trumpf in der Hinterhand hält. Denn Start ist dieses Jahr bereits am Donnerstag, um dem Publikum nach zweijährigem Entbehren mehr Festivalzeit einzuräumen und das Programm zu entzerren. Tagestickets für die Hauptbühne gibt’s zu 15 Euro (statt bisher zehn) erstmals ausschließlich über www.eventim.de sowie an den regionalen Eventim-VVK-Stellen (plus min. 2,20 Euro Servicegebühr). Rund 70 Prozent des Programms von Süddeutschlands größtem Familienfestival mit Feld-, Kultur- und DJ-Bühne, Sportpark, „India Summer Days“-Dorf sowie „Mobi-Rummelplatz“ bleiben jedoch ebenso wie das einläutende „Vor-Fest“ (Do-Mi, 14.-20.7.) eintrittsfrei. (Foto: Steffen Eirich) · Do-So, 21.-24.7., Günther-Klotz-Anlage, www.dasfest.de
Feldbühne
Zum 25. Mal positioniert sich die vom Jubez bespielte Feldbühne, die einst Zeltbühne hieß, als alternative „Fest“-Stage. Den Auftakt machen hier die Local-Dark-Waver In Decision (Do, 17.30 Uhr), das „Dudefest“ präsentiert die belgischen Progressive-/Post-Metaler Hippotraktor (20
Uhr), bevor die auch aus zwei Männern bestehende Londoner Feminist-Post-HC-Band Petrol Girls (21.30 Uhr) zum Abriss ruft. Tags drauf stimmen die Sonnenblumen Of Death (Fr, 17 Uhr) als Publikumssieger des 2021er „New Bands Festivals“ ihren Death-Cloud-Heavy-Dark-Swing-Punk-Metal-Smasher „Wut unter’m Aluhut“ an. Die Indie-Post-Punks Kantine (18.15 Uhr), der Heidelberger Dominik Baer aka Bär (19.30 Uhr, Art-Pop) und das von Krautrock, Free Jazz sowie hypnotischen Afro-Sounds inspirierte audiovisuelle slowenische Trio Etceteral (21 Uhr) bereitet die Feldbühne fürs mit mehrsprachigem Rap, Soul, Funk, Reggae, Rock und afrikanischen Einflüssen aufwartende Freiburger Duo Zweierpasch (22.45
Uhr). Samstag gibt’s von 13 bis 17.15 Uhr noch mehr lokalen Output quer durch die Genres von Whitepaper (Indie-Rock) über Prala 76 (Hip-Hop) bis Atomic Schmidt (Pop). Top-Acts des Abends: die Schweizer Singer/Songwriterin Emilie Zoé (19 Uhr), das niederländische „Thaichedelia“-Quintett Yin Yin (20.45 Uhr) und das Kölner Global-Pop-Sextett Rasga Rasga (22.45 Uhr). Auf die Inklusionsband Ranzenblitz (So, 14 Uhr) folgen u.a. die von Geburt an blinde Kerstin Peters (Klavier/Ukulele, 14.30 Uhr), das Alternative-Pop-Duo Next Boy (15.30 Uhr) als Publikumslieblinge beim aktuellen „New Bands Festival“, die Rapperinnen Migerra (18.30 Uhr) und Ebow (20 Uhr) sowie Neo-Soulerin Sylvie Kreusch (21.30 Uhr).
Kulturbühne
Die ganze Kleinkunstbandbreite vereint die Kulturbühne schon zum Auftakt mit Kabarettist, Comedian, Pianist und Sänger Lars Reichow (Fr, 18 Uhr). Nach der Zauber-Comedy „Junge Junge!“ (19.30 Uhr) besingt Chanteuse und Musikparodistin Annette Postel (21.10 Uhr) zum krönenden Abschluss des ersten Abends argentinische Tangohits. An den folgenden Nachmittagen kommen ab 13 Uhr vor allem Kids auf ihre (Mitmach-) Kosten – bei Clownerie, Tanz, Theater und dem Flohzirkus Orquestra (So, 14.30 Uhr). Pianist Andreas Gundlach (18.15 Uhr) eröffnet den Samstagabend mit der „Quadratur des Kreises“ heiter-virtuos und was Ennio Marchetto (21.30 Uhr) später in Sekundenschnelle aus Papier macht, ist kaum zu fassen: detailgetreue Figuren von Stars und Promis. Magisch wird’s am Sonntag auch bei Andy Häusslers „Kraft der Träume“ (16.15 Uhr).
Wer statt „Frau Antje und die Ukulele“ (So, 17.15 Uhr) oder „Murzarellas Music-Puppet-Show“ (19.30 Uhr) zu beklatschen lieber durch die Klotze promeniert, kann alles, was man auf einem Festival so in die Hand gedrückt bekommt, beim „Tausch-Rausch“ (20.45 Uhr) wieder loswerden.
Aus den Mitbringseln ihres Publikums ersinnen die Tübinger Impro-Theatersportler Helge Thun und Jakob Nacken Szenen, Sketche und Lieder aus dem Stegreif.
Jazzclub @ Café- & Hauptbühne
Für Hochgenuss beim „Vor-Fest“ auf der Cafébühne sorgt der Jazzclub und schickt mit dem „Soulcafé“ (Mo, 18.7., 21.30 Uhr) seinen Local-Hero-All-Stars-gespickten monatlichen Erfolgsabend ins Rennen. Auch auf der Hauptbühne ist man prominent vertreten: in Person von Indra Rios-Moore (So, 24.7., 15 Uhr), New Yorker Jazzsängerin mit afro-amerikanischenpuertorikanischen Wurzeln und gerne als „weiblicher Gregory Porter“ bezeichnet, interpretiert mit charismatischer Stimme eigene Nummern wie auch bekannte Songs. -pat
Toujours Kultur
Das im Corona-Sommer 2020 nach dreimonatigem Lockdown aus dem Boden gestampfte Schlachthof-Sommerfestival des Karlsruher Kulturrings mit dem trotzigen Namen geht auch in der Post-Pandemie weiter.
Die dritte Ausgabe kann auf eine Livebühne verzichten; dafür gibt’s ein vornehmlich auf die Wochenenden konzentriertes Open-Air-Kino-, Ausstellungs- und Workshop-Programm bei durchweg freiem Eintritt. 14.7.-4.9., Open Air: Parkplatz beim Substage, Indoor: Fleischmarkthalle, Alter Schlachthof, www.toujours-kultur.de
Piazza del Cinema @ Toujours Kultur
„Nichts ist so wie es scheint!“ – unter diesem Motto stehen die Open-Air-Vorstellungen auf der „Piazza del Cinema“. In Zeiten von Medienmanipulation, Propaganda, Fake News und Verschwörungstheorien präsentiert die Kinemathek ein Programm aus aktuellen Kinohits und Werken der Filmgeschichte; parallel öffnen Ausstellungen und die Bar in der Fleischmarkthalle. Zum Start wird der Science-Fiction „The Straw That Broke“ (Sa, 16.7., 20.30 Uhr) des in Karlsruhe studierten Stuttgarter Filmemachers Valentin Hennig gezeigt. Weiter geht’s mit der Doku „Mariupolis“ (Do, 21.7., 20.30 Uhr) des kürzlich in der Ukraine getöteten Regisseurs Mantas Kvedaravičius, der Satire „Bad Luck Banging Or Loony Porn“ (Fr, 22.7., 21.30 Uhr), Julia Ducournaus Körperhorror „Titane“ (Sa, 23.7., 21.30 Uhr), der beim Filmfestival in Cannes die „Goldene Palme“ gewonnen hat, und der Komödie „Strange Brew“ (So, 24.7., 20.30 Uhr, Abb.) im Rahmen des „Commodore’s Cocktail Clubs“, der filmkorrespondierende Drinks mixt.
Ausblick: Im August finden in Koop mit der Fachstelle Demokratie und Vielfalt des Stadtjugendausschusses Veranstaltungen statt, bei denen zu Fake News und Verschwörungstheorien im Netz berichtet wird; passend dazu zeigt die Kinemathek Thriller und Paranoia-Movies aus den 70er und frühen 80er Jahren, die von der Zeit des Kalten Kriegs geprägt waren (u.a. „Die Unbestechlichen“, Fr, 12.8., 21 Uhr). Vorfreuen kann man sich u.a. auf „Matrix“ (Fr, 5.8.) und „Idiocracy“ (Sa, 6.8., je 21 Uhr).
Die HfG ist anlässlich ihres 30. Jubiläums mit dem Kurzfilmprogramm „Karlsruher Fenster“ (Fr, 2.9., 20.30 Uhr) vertreten und innerhalb ihrer Ausstellung präsentiert das KünstlerInnenkollektiv Circus 3000 (Do, 1.9., 19 Uhr) seine Shortys. -pat · piazza.kinemathek-karlsruhe.de
Kunst @ Toujours Kultur
Den Auftakt des Ausstellungsreigens in der Fleischmarkthalle macht das Kohi mit der Gruppenausstellung „Silver Apples Of The Moon“ (14.- 24.7.). In die Installationen und Malerei von Jonas Lundius, Christa Fürbier und Antja Wygoda sind Musikperformances und After-Work-Beschallungen eingebettet. Alle drei künstlerischen Positionen beinhalten den Aspekt der Bewegung, der Zeit und des Raums: So ist Lundius in seiner großformatigen Malerei gewandert und zwingt auch den Betrachter dazu, den Raum abzuschreiten. Der Mannheimer Maler hat fast das halbe Jahr 2021 damit verbracht, ein Bild zu malen. Er sei quasi im Bild herumgewandert, meint Lundius, der in Karlsruhe studierte: „Es hat einen Horizont und eine Zentralperspektive, also ist es eine Landschaft.“ Fürbiers raumgreifende Installation ist begehbar und bewegt sich drehend. Ihre künstlerische Praxis verbindet Objekte, Skulptur und Fotografie zu Installationen. Sie lebt in Berlin und studierte in Karlsruhe. Hier zeigt sie eine Installation mit rotierenden Flächen aus Zeitungspapier. Ausgangspunkt für die Arbeiten der Karlsruher Künstlerin Wygoda sind gefundene Materialien aus dem Baumarkt und Alltagsdinge, die interessante Gestaltungsmerkmale aufweisen. Durch die ungewohnten Kombinationen werden die ästhetischen Qualitäten der profanen Ausgangsmittel hervorgehoben und die Dinge mit neuer Bedeutung aufgeladen. -rowa · Vernissage: Do, 14.7., 20 Uhr, tgl. bis 24.7. ab 18 Uhr; So, 17. 24.7. ab 15 Uhr, Fleischmarkthalle
Rahmenprogramm
Fr, 15. 22.7., 18 Uhr, Silver-Moon-After-Work-Sounds (Musik-Performance): Inspiriert von der Ausstellung „Silver Apples Of The Moon“ bereiten DJs den Boden für den Gang ins Wochenende.
Sa, 16.7., 20 Uhr, Fleischmarkthalle, Silver-Apple-Sounds | Free Flow Collective (Musik-Performance/Visuals): Inspiriert von Morton Subotnicks richtungsweisendem Debütalbum „Silver Apples Of The Moon“ von 1967 haben lokale Synthesizeraktivisten ihre Patchkabel gezückt, um den Elektronen freien Lauf zu lassen. Visuell wird die Soundlandschaft von analogen Lichtzeigerinstrumenten in Szene gesetzt.
Sa, 23.7., 20 Uhr, Der Stichling baut sein Nest – Vom Verschwinden der Bilder | Free Flow Collective (Film-Performance mit 16-mm-Projektoren & Musik): Analoger Film verschwindet immer mehr. „Der Stichling“, ein Lehrfilm aus den 60ern, wird noch ein letztes Mal gezeigt, wobei er langsam zerkratzt, zerschmolzen und verätzt wird. Das Free Flow Collective begleitet sein Verschwinden mit akustischen Instrumenten.
Ausblick: Vom 4. bis 7.8. bespielen dann die auf dem Alten Schlachthof arbeitenden Antje Bessau, Angelika Steininger und Holger Fitterer (Abb.) die Fleischmarkthalle unter dem Titel „Raumdrei – Summertime“ mit Malerei, Zeichnungen und Bildhauerei.
Gesine Peterson, Lars Lehmann und Wolfgang Rempfer sind als Gäste mit Arbeiten in der Ausstellung vertreten. Mehr zur „Sommerakademie Karlsruhe“ (22.-26.8.) s. sep.
Text. -rowa
Alfons & Emma: Quartiersfest an der Enz
Im Kreativquartier an der Enz zusammen essen, trinken, Musik genießen und die Kreativwirtschaft in Pforzheim erleben – all das ist nach der Coronabedingten Pause beim dritten „Alfons & Emma“-Quartiersfest an der Enz wieder möglich. Das Emma-Kreativzentrum Pforzheim, der A.K.T., das Café Roland, die Kita am Emma-Jaeger-Bad und die Hochschule laden ein.
Im Emma gibt die Ausstellung „Designers In Residence“ Einblick in die Projekte der Stipendiatinnen des internationalen Programms und zeigt Schmuck, Mode und interaktive Installationen. Im A.K.T. ist letztmals die Ausstellung „Young Rebellion“ geöffnet. Zu diesem Anlass lädt das Institut für kritische Verschwörungstheorie zu einer analytischen Kochshow mit Thesen und Abstimmungsergebnissen zu gesundem Essen und gesunden Körpern samt feierlichem Verzehr. Im Café Roland legt das Sense Collective Musik aus aller Welt auf und um 18 Uhr spielt Julian Blumenthaler ein Hip-Hop/Jazz-Konzert. 2022 sind darüber hinaus zwei Künstlerinnen des Kollektivs Rakarsa aus Indonesien zu Gast, die dazu einladen, gemeinsam traditionelle indonesische Heilmittel und Getränke für den Sommer herzustellen. Aktiv kann man zudem in zwei Workshops von MieterInnen aus dem Emma werden: Gemeinsam mit Katharina Daunhawer von Vika Studio und Olga Struck Jewelry Design können individuelle Blumenringe gestaltet werden, bei Alexandra und Elmira Mavlutova von AKDP4 lernen die Teilnehmer, ein eigenes Muster zu entwerfen und bei Studio WW kann man Teil einer interaktiven Installation werden. Die umliegenden Restaurants bewirten die BesucherInnen mit leckerem Essen, Gentlemans Blend verkauft Kaffeespezialitäten und im Roland kann man Kaffee, Drinks, Eis und Kuchen genießen. (Foto: Tschech) -rowa · So, 10.7., 11-18 Uhr, Rund um das Emma-Kreativzentrum Pforzheim (Emma-Jaeger-Str. 20) & den A.K.T. (Theaterstr. 21.), komplettes Programm: www.emma-pf.de
Klingenmünster: Fest der 1.000 Lichter
Wenn bei Einbruch der Dunkelheit 1.000 Lichter den Stiftspark des Guts Keysermühle in verträumte Atmosphäre tauchen, erhalten diese beiden Konzerte ihre besondere Note. In der ersten „Sommernacht zum Träumen und Tanzen“ begrüßen der Kölner Pianist Martin Sasse und sein Blue Motion Trio mit der Gewinnerin des „Deutschen Jazzpreises“ in den Sparte „Vocal“ einen besonderen Special Guest in ihren Reihen: die in Jazz, Blues, Reggae, Latin, House, Pop und Soul beheimatete gebürtige Stuttgarterin Fola Dada (Fr, 22.7., Foto). Am Folgeabend kehrt Liedermacher und Mundartdichter Marcel Adam mit seinem Sohn Yann Loup zurück zu seinen Wurzeln, interpretiert deutsche und französische (Chanson-)Klassiker von Piaf über Moustaki und Nena bis Rühmann (Sa, 23.7.).
Die Konzerte finden bei jedem Wetter statt. -pat · 20 Uhr, Stiftspark, Klingenmünster
300 Jahre Schloss Bruchsal: Schlossfestival
Nach der „Jubiläumswoche“ Ende Mai folgt mit dem „Schlossfestival“-Open-Air der Höhepunkt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 300-Jährigen des Bruchsaler Schlosses. Acht Konzerte umfasst das Programm in der Schloss-Arena; zuletzt confirmed wurde Alex Christensen, einer der Impulsgeber der Techno- und Dance-Bewegung. Der DJ, Komponist und Produzent tut sich beim „Classical 90s Dance“ mit dem Berlin Orchestra zusammen und präsentiert Tracks, die eine ganze Generation geprägt haben (Fr, 5.8., 20 Uhr). Zur Eröffnung schlüpft Sopranistin Maria Agresta in die Operntitelrolle von Puccinis „Tosca“ (Do, 28.7., 19 Uhr), gefolgt von einem „Gala-Konzert“ (Fr, 29.7., 19.30 Uhr) der Staatsoper Stuttgart mit den Höhepunkten von Wagners „Lohengrin“ und Beethovens „Siebter“.
Nach dem Auftritt von Jazztrompeter Till Brönner (Sa, 30.7., 20 Uhr) lässt die „Las Vegas Show“ von Blues-Sänger Curtis Stigers und der SWR Big Band (So, 31.7., 20 Uhr) mit Sinatra-Songs die Swinging 60s aufblühen.
Die mehrfach „Grammy“-nominierten SWR-Musiker begleiten außerdem Jazzer Gregory Porter (Mi, 3.8., 20 Uhr, Foto: Erik Umphrey) bei seinem einzigen Deutschlandkonzert mit Big Band. Des Weiteren verleiht das Blechbläserensemble German Brass (Di, 2.8., 20 Uhr) den Barockstücken großer Komponisten einen modernen Glanz, Violinist Daniel Hope spielt mit dem Orchester l’arte del mondo „Vivaldi Recomposed“ (Mo, 1.8., 20
Uhr) und Kanadier Marc Martel huldigt in der Tributeshow „One Vision Of Queen“ (Do, 4.8., 20 Uhr) Freddie Mercury. -pat · 28.7.-7.8., Schloss-Arena, Bruchsal, www.schlossfestival.de
115. Theatersommer Ötigheim
Der Schweizer Nationalheld steht im Zentrum der Volksschauspiele-Spielzeit 2022. Mit pandemiebedingter zweijähriger Verspätung hat man in Ötigheim das 110. Bühnenjubiläum von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ (Foto: Lukas Tüg) gefeiert: Massenszenen, Chöre, Ballett, Ziegen und Kühe beim Almabtrieb sowie viele Einsatzmöglichkeiten für die Reiterei – das Schauspiel ist prädestiniert für Deutschlands größte Freilichtbühne! Die Zuschauer erwartet seit der Premiere am 18.6. eine opulente Inszenierung aus den Händen von Frank Strobel.
Da das Zuschauervolumen 2021 stark reduziert gewesen ist, werden Stefan Haufes vielgelobte Umsetzung des Musicals „Der kleine Horrorladen“ (Premiere: Fr, 29.7., 20.30 Uhr) und das Familienstück „Max und Moritz“ (Premiere: Fr, 8.7., 18 Uhr) nochmals einem größeren Kreis vorstellig. Die „Festlichen Konzerte“ unterm Motto „Oper trifft Hollywood“ (Fr Sa, 22. 23.7.) ergänzen die Eigenproduktionen des Theatervereins.
Neu im Reigen der Gastkonzerte: Das Benefiz des SAP Sinfonieorchesters (Mi, 3.8., 20 Uhr) zugunsten der Volksschauspiele mit dem Crossoverprogramm „Very British“. Karten der ursprünglich für 2020 und ’21 anvisierten Termine sind weiterhin gültig. -pat · www.volksschauspiele.de
„Sommersprossen“-Straßentheaterfestival in Pforzheim
Nach vierjähriger Pause meldet sich das (zu den größten in Deutschland zählende!) „Internationale Pforzheimer Straßentheater-Festival“ mit seiner 21. Ausgabe zurück. Bei der „Sommersprossen“-Eröffnung (Do, 28.7., 19.30 Uhr, Stadtgarten) dabei ist u.a. die Boucherie Bacul mit ihrer aus dem Fleischerwagen heraus gespielten köstlich-düsteren Sideshow-Komödie, während Bildhauer Klaus Gündchen und die Perkussionisten Nils Tannert und Markus Hauke „Klangskulpturen“ kreieren. Höhepunkt: die Trommel- und Feuershow „Silence!“ der Gruppe Les Commandos Percu (Foto: Matrice Cadre Photo). Am Fr, 29.7. (wie auch zum großen Finale) sind ab 19 Uhr zwei im Gegensatz zu den übrigen Aufführungen entgeltliche Veranstaltungen im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld angesetzt:
In „Tangram“ bewegt sich das deutsch-italienische Duo Stefan Sing und Cristiana Casadio an der Grenze zwischen Tanz und Jonglage, Zirkus und Theater. Die beiden über 50-jährigen Künstlerinnen von „Zwei Gold mit Flugrost“ thematisieren in ihrem Artistiktheaterstück „Alle wollen alt werden, aber keiner will es sein“ humorvoll-poetisch das Leben in all seinen Konsequenzen; im Stadtgarten präsentieren Les Commandos Percu um 21.45 Uhr abermals ihr Trommel-Feuer. Am Sa, 30.7. bevölkern zwischen 13 und 18 Uhr internationale Musiker und Artisten mit kleinen mobilen sowie stationären Produktionen die Straßen und Plätze der Innenstadt. Das Theater Titanick tritt mit seiner Physical Theatre, Vertikaltanz, Kinetic Art und Videokunst verbindenden 360-Grad-Performance „Upside Down“ (21.15 Uhr, Marktplatz) in einer sieben Meter hohen, in alle Richtungen beweglichen Metallkugel auf und Cie Quidams aus Frankreich entführen mit ihrem Programm „Fiers à Cheval“ (22.45 Uhr, Benckiserpark) in eine barocke Traumwelt. -pat · Do-Sa, 28.-30.7., www.pforzheimer-festival.de
Schlosspark Schwetzingen: Chapungu Stories In Stone
Von Anfang Mai bis 10.10. verwandelt sich ein Teil des Schwetzinger Schlossgartens in einen Chapungu-Skulpturenpark: 50 großformatige Shona-Skulpturen, geschaffen von zeitgenössischen KünstlerInnen aus Simbabwe, treten in Dialog mit dem barocken Ensemble. Mit den eindrucksvollen Figuren – vorwiegend aus grün-grauem Serpentin und weiß-leuchtendem Dolomit – wird das besondere Schaffen der Shona-Kultur in Szene gesetzt und eine neue Sicht auf die afrikanische Kunst erschlossen. In ihren Skulpturen verschmelzen archaische und moderne Elemente zu Kunstwerken mit geheimnisvollem Eigenleben – Objekte von großer Ruhe und Schönheit. Sie handeln von existenziellen Themen, Leben und Tod, Natur und Familie, Regenmachern, Giraffen und Totems. Sie spiegeln Lebenswelten und ästhetische Traditionen, die sich vom westlichen Denken unterscheiden und gerade deshalb zur intensiven Betrachtung einladen. Gezeigt werden Leihgaben aus der Sammlung von Roy Guthrie, einem Pionier und Förderer der Shona-Kunst. Er gründete 1970 die älteste Privatgalerie für Shona-Kunst in Harare, der Hauptstadt
Simbabwes. Daraus entwickelte sich der heutige Chapungu Sculpture Park Harare, die weltweit größte Sammlung von Shona-Kunst. (Foto: SSG/
Sabrina Becker) -rowa · bis 10.10., Schloss & Schlossgarten Schwetzingen
HfG Open Air Kino
Wie schon 2021 eröffnet die HfG zusammen mit dem AStA auf der Wiese zwischen Hochschule und Bundesanwaltschaft das „Kino im blauen Salon“. Die Screenings an zwei Wochenenden Ende Juli/Anfang August werden u.a. gerahmt von einem abwechslungsreichen Vorprogramm bei Einbruch der Dunkelheit mit Filmrätsel und einem live durch HfG-StudentInnen und -Alumni vertonten 16mm-Stummfilm. Welcher Hauptfilm bei der „Kultsneak“ läuft, wird erst klar, wenn die Projektoren gezündet und originale Filmkopien aus dem deutschen Kinoeinsatz der vergangenen 100 Jahre wiederaufgeführt werden. -pat · Fr-So, 29.-31.7.; Do Fr, 4. 5.8.; So, 7.8., DJ & Bar ab 20 Uhr; Vorprogramm ab 21 Uhr; Filmbeginn ab 21.15 Uhr, www.kinoimblauensalon.de
Zehn Jahre Romy Ries Concept Store
Seit 2012 ist Romy Ries die Karlsruher „Slow Living“-Koryphäe. Die herausfordernde Corona-Zeit hat die Inhaberin mit ihrer Kreativität, Flexibilität, persönlicher und individueller Einrichtungsberatung sowie neuen Produkten und Marken gemeistert. Das Jubiläum des Concept Stores in der Weststadt wird nun groß gefeiert – mit Gästen, Aktionen, Leckereien, Inspiration und zehn Prozent Rabatt auf alles. -pat · Sa, 2.7., 11-17 Uhr, Yorckstr. 41, www.romyries.de
Neues Atelier: Tin Spirit & Lumeto
Tine Mettendorfs Upcycling-Label Tin Spirit wagt nach dem Aus der Roxy Ladengemeinschaft den Neustart im Grünen. Das Atelier zwischen Bäumen und Sportplätzen bietet ausreichend Platz zum Entwerfen und Produzieren – wie z.B. für ihre nun in Serie gehende „Nouveau Départ“-Tasche, die neben weiteren neuen Kreationen das Angebot auf den kommenden Herbstmärkten abrundet. Außerdem ist Tines Lebenspartner mit seinem Upcycling-Projekt Lumeto ins Atelier eingestiegen:
Thomas Mettendorf kreiert Leuchten aus Vintage-Stativen und -Schirmen, wobei die späteren Nutzer auch dazu eingeladen sind, selbst mitzugestalten. -pat · Sportpark 9, 0157/35 70 01 28, www.tin-spirit.de
Jubezmade
Unter dem Label „Supercraftproducts – Jubezmade“ präsentiert das Jubez bei Musik und hausgemachten Eistees Selbstdesigntes aus seinen Werkstätten. U.a. Keramikbecher und -bowls, Salz- und Pfeffermühlen, Siebdrucke und Bauchtaschen; außerdem bietet der Designmarkt allen zwischen sechs und 27 Jahren, die selbst produzieren oder upcyceln, einen kostenlosen Ort, um ihre Kreationen zu verkaufen oder zu tauschen.
Standgebühr: Salziges oder süßes Fingerfood fürs Mitbringbüfett. -pat Fr, 15.7., 17-21 Uhr, Kronenplatz (bei Sonne), Jubez (bei Regen)