... beispielsweise Hunde. Wenn es ausnahmsweise aber doch dazu kommt, sollte man die Katze umgehend zu einer tierärztlichen Untersuchung bringen.
Die Anatomie der Katzenkralle
Die Katzenkralle entspricht den Finger- und Zehennägeln des Menschen. Allerdings ist sie sehr viel komplexer aufgebaut und wird daher auch als Zehenendorgan der Katze bezeichnet. Im oberen Teil der Kralle befindet sich der letzte Fingerknochen, das Krallenbein. Es ist von einer gut durchbluteten Lederhautschicht umgeben. Das Krallenbett am Übergang von der normalen Haut zur Kralle besteht aus besonderen Hautzellen, die das Horn für die Krallentüte bilden. Die Krallentüte ist der Hornpanzer, der die Kralle schützend umgibt. Wenn die Katze ihre Krallen wetzt, schleift sie vor allem das weichere Horn an den Seiten und auf der Unterseite der Krallentüte ab. Das harte Horn auf der Oberseite der Kralle bleibt erhalten. Auf diese Weise entsteht die sichelartig gebogene Form der Kralle, ihre messerscharfe Unterseite und ihre feine harte Spitze.
Während der Fortbewegung werden die Krallen mithilfe elastischer Bänder in eine Hauttasche über dem kissenartigen Zehenballen zurückgezogen. Das Einziehen der Krallen ist typisch für Katzen. Hunde können das nicht. In der integrierten Krallentasche bleiben die Krallen scharf. Außerdem ermöglicht das Einziehen der Krallen den lautlosen Gang.
Symptome für Krallenprobleme
Katzen verbergen gesundheitliche Probleme, um nicht als schwaches Opfer Feinde anzulocken. Das gilt ganz besonders, wenn ihre Krallen, als wichtigste Verteidigungswaffen nicht einsatzfähig sind. Falls eine Katze sich also zurückzieht und sich auffällig unauffällig verhält, sollten die Alarmglocken bei den Besitzern schrillen. Bei Krallenproblemen kann man auch beobachten, dass die Katze noch häufiger ihre Pfoten pflegt, beleckt und benagt. Manchmal sieht man Schwellungen, Rötungen oder Verletzungen – allerdings nur, wenn die Katze die Kralle ausgefahren hat. Am häufigsten kommt es zu Verletzungen der Krallen, wenn die Katze mit der Kralle hängen bleibt.
Verbrennungen oder Erfrierungen können auch zu Verletzungen führen. Bei leichten Verletzungen reicht ein Pfotenverband. Wer noch nie einen Pfotenverband angelegt hat oder aus der Übung ist, sollte professionelle Hilfe aus der Tierarztpraxis in Anspruch nehmen, denn ein falsch angelegter Verband hält
Zuerst Trockenübungen Gewöhnen Sie Ihre Katze beim Streicheln zunächst daran, ihre Krallen herauszuschieben, bevor Sie zum Krallenschneider greifen nicht lange und kann selbst schlimme Verletzungen verursachen.
Schwerere Verletzungen müssen chirurgisch versorgt werden, damit sie ohne Komplikationen gut abheilen können. Darüber hinaus ist es wichtig, Schmerzen zu lindern und Wundinfektionen zu verhindern.
Sanfte Hilfe bei der Krallenpflege
Gleich nach den Verletzungen kommen die Krallenbettentzündungen. Sie werden gewöhnlich von Bakterien oder Pilzen verursacht. In manchen Fällen steckt auch eine Autoimmunerkrankung namens Pemphigus foliaceus hinter der Entzündung.
Neben der Krallenbettentzündung kann Pemphigus foliaceus zu Entzündungen im Gesicht, an den Innenflächen der Ohrmuscheln und an den Pfotenballen führen. Einfache Entzündungen kann man mit Medikamenten meist gut behandeln. Die Störung des Immunsystems, die dem Pemphigus foliaceus zugrunde liegt, ist jedoch unheilbar. Im besten Falle kann die Krankheit so weit zurückgedrängt werden, dass die Tiere eine Zeit lang ohne Behandlung auskommen. Rückfälle kommen jedoch häufig vor und die Tiere müssen ihr Leben lang beobachtet werden, um ein Wiederaufflammen der Symptome frühzeitig zu erkennen.
Gesunde Katzen pflegen ihre Krallen selbst. Wenn die Tiere aber alt und/oder krank werden, können sie Hilfe bei der Krallenpflege gebrauchen. Da die Krallen für die Katze so wichtig sind, muss sie jedoch erst mit Ruhe und Geduld davon überzeugt werden, dass nun ihr Mensch die Pflege übernimmt. Daher beginnt man am besten mit „Trockenübungen“ an der Kralle, bevor man der Krallenschneider zum Einsatz kommt: Beim Kuscheln, wenn die Katze entspannt ist, streichelt man ihre Pfoten und drückt dabei ganz von oben und unten ihren Pfotenballen, bis sich die Krallen aus ihren Taschen herausschieben.
Wenn dieses Krallen-Herausschieben für die Katze normal geworden ist, kann man mit dem Krallenschneiden beginnen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass man einen guten scharfen Krallenschneider dafür verwendet, denn stumpfe Werkzeuge oder gar Nagelscheren quetschen die Kralle und machen die Krallenpflege zu einer schmerzhaften Angelegenheit.
Übung macht den Meister
Beim Schneiden achtet man darauf, nur die Spitze der Kralle zu kappen, sonst kann es zu Blutungen kommen. Bei den ersten Malen sollte man daher auch nur sehr wenig abschneiden, bis man sicherer geworden ist.
Falls es doch einmal blutet, sieht das auf ersten Blick schlimmer aus, als es ist. Meist hört die Blutung nach wenigen Minuten von allein auf. Wenn es die Katze zulässt, kann man die Blutstillung beschleunigen, indem man einen Wundtupfer auf die kleine Verletzung presst.