... Jahren mussten sich auch die Ziegelhersteller anstrengen, um die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen zu können. Sie verfolgten dabei zwei Strategien. Bei der vor allem in Norddeutschland verbreiteten Bauweise mit einer inneren Tragschale und einem Klinkerverblendmauerwerk als Fassade wird zwischen die beiden Schalen eine Dämmschicht gesetzt.
Doch auch mit einschaligen Wänden lassen sich die Vorgaben des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes erfüllen. Die porosierten Steine enthalten viele Luftkammern, die einfach mit Dämmstoff gefüllt werden. Die Ziegelwerke Bellenberg haben jetzt einen neuen Dämmstein auf den Markt gebracht: den MZ60.
Je nach Wandstärke (36,5 bis 49 cm) erreicht er einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U- Wert) von bis zu 0,12 W/(m²K). Mit gängiger Fachplanung könnten Wohnbauten, so Bellenberg, problemlos alle KfW-Effizienzhaus-Klassen erfüllen. Dadurch hätten Bauherren die Möglichkeit, die Bundesförderung effiziente Gebäude der KfW-Bank auszuschöpfen.
Zusätzlich zu den MZ60-Planziegel gibt es spezielle Systemergänzungen für Außenecken, Fensterlaibungen, Pfeilermauerwerk sowie zum Höhenausgleich von Raumhöhen und Fensterlaibungen. Mauerwerk aus MZ60 Ziegel erreicht zudem eine hohe Tragfähigkeit.So ist eine moderne, großzügige Dimensionierung offener Grundrisse möglich.
Nach alter Handwerkerkunst: Ein Haus wächst heran
1 Nach dem Transport werden die Ziegelsteine in Paletten an der Baustelle abgeladen.
5 Hier sind bereits zwei sogenannte „Justierboys“ montiert. Links wartet die Abziehlatte auf ihren Einsatz.
9 Die ersten Ziegel werden an der Hausecke gesetzt und mit Wasserwaage und Gummihammer feinjustiert.
13 Nur bei sorgfältigster Arbeitsweise wird die unterste Ziegelschicht absolut eben.
17 Der Dünnbettmörtel wird gleichmäßig auf die bereits liegenden Steine aufgetragen.
2 Vor der ersten Ziegellage wird die Kellerdecke nach oben mit einer Bitumenbahn abgedichtet.
6 Nach dem Abschluss der Vorbereitungen kann endlich der Mörtel angerührt werden.
10 Auch die zweite Hausecke ist mit den ersten Ziegeln bestückt. Dann wird gemessen.
14 Diverse Sondersteine sind nützlich, um zum Beispiel Armierungsstäben Durchlass zu bieten.
18 Anschließend wird der Ziegel auf das Mörtelbett gesetzt und sorgfältig ausgerichtet.
3 Mit Hilfe eines Rotationslasers wird die Höhe an verschiedenen Punkten gemessen.
7 Für die erste Ziegellage, die „Kimmschicht“, wird der Mörtel in einer gewissen Stärke aufgetragen.
11 Mit Hilfe einer Spezialkralle lassen sich die weiteren Ziegel sauber platzieren.
15 Die Steine liegen knirsch aneinander, das heißt, die Stoßfuge wird in der Regel nicht gemörtelt.
19 Ohne Wasserwaage läuft hier gar nichts. Auch die senkrechten Linien müssen stimmen.
4 Anschließend wird eine Justiervorrichtung montiert. Die Wasserwaage ist immer dabei.
8 Danach erstellen die Handwerker mit Hilfe der Abziehlatte eine ebene Schicht.
12 Die gute alte Richtschnur leistet auf Baustellen des 21. Jahrhunderts immer noch treue Dienste.
16 Für die weiteren Ziegellagen wird Dünnbettmörtel verwendet, der hier in den Mörtelschlitten gefüllt wird.
20 In Ausnahmefällen wird auch mal die Stoßfuge gemörtelt, um die Wand dicht zu machen.
21 Nachdem bei diesem Abschnitt der Endstein gesetzt ist, braucht es einen Stein im Sonderformat.
25 Alles „im Wasser“? Die teilvermörtelte Fuge in der Bildmitte ist etwas breit geraten.
22 Den Stein mit Spezialabmessungen stellt der Handwerker mithilfe der Säge selbst her.
26 Inzwischen sind die Maurerarbeiten fortgeschritten, das Haus nimmt allmählich Gestalt an.
23 Und so sieht der zurechtgesägte Stein von der Seite aus. Zu erkennen die offenen, gefüllten Kammern.
27 Und schon schwebt der Nachschub ein: Die Palette wird mit dem Kran am Einsatzort platziert.
24 Hoffentlich passt der Stein? Doch, sieht ganz gut aus. Das gibt keinen Rüffel vom Polier.
28 Trotz Automatisierung und serieller Bauweisen bleibt das Bauen mit Ziegeln Handarbeit.