... Metern vom Ufer entfernt angeboten werden muss. In der Regel ist das in Flüssen und Kanälen der Fall. Aber auch in stehenden Gewässern, in denen eine stärkere Unterströmung herrscht, kann die Bolorute eingesetzt werden.
Wirft man einen Blick in Günters Rutenfutteral, findet man Ruten in Längen zwischen sechs und sieben Metern, die ein Wurfgewicht von 15 Gramm aufweisen. Mit diesen Ruten angelt er auf Rotaugen, Alande, Rotfedern, Brassen und Güster sowie kleinere Arten. Ist mit Barben oder gar Karpfen zu rechnen, kann das Wurfgewicht auch 25 Gramm betragen.
Als Rolle kommt ein 3500er oder 4500er Modell in den Rollenhalter. Bespult wird diese mit einer 0,18er monofilen Hauptschnur. Auf dieser wird die Pose angebracht. Überwiegend sind es feststehende Posen, die zum Einsatz kommen. Übersteigt die Wassertiefe die Rutenlänge, werden Laufposen montiert.
KURZE VORFÄCHER
Mit einer Länge zwischen 25 und 30 Zentimetern wirken Günters Vorfächer recht kurz. Doch auch hierfür gibt es einen Grund. Längere Vorfächer verheddern sich beim Wurf deutlich leichter mit den Bleischroten, mit denen die Pose ausgebleit ist. Das Entwirren kostet letztendlich wertvolle Angelzeit. Und viele Jahre internationale Erfahrung belegen, dass diese Vorfachlängen fängig sind. Je nach Gewässer und zu erwartenden Fischarten verwendet Günter Vorfachstärken zwischen 0,12 und 0,16 Millimetern Durchmesser.
Posen in Karottenform sind perfekt zum Angeln mit der Bolorute geeignet.
Bei den Haken bevorzugt Günter einen Greifer mit einem mittellangen Schaft und mittelstarkem Stahl. Rotaugen erfordern natürlich etwas leichtere Modelle, während beim Brassenangeln größere Kaliber angebracht sind. Als Köder verwendet er Mückenlarven, Pinkies, Maden, kleine Würmer oder Mais.
Große Rotaugen lassen sich von der Bolo mit etwas aktiv geführter Pose leicht zum Biss animieren.
„FÜR DIE ROTAUGENANGELEI IST DER SERIE 2-HAKEN VON TUBERTINI GÜNTERSNUMMER EINS.“
ZWEI POSENTAKTIKEN
Meist angelt Günter mit Posen in Karottenform. Bei stärkerer Strömung und besonders beim verzögerten Angeln wird ein Schwimmer mit ovalem Körper eingesetzt. Die Tragkraft der Posen liegt, je nach Gewässertiefe und Strömung, zwischen vier und 20 Gramm.
Auch richtig große Fische, wie dieser Brassen von neun Pfund, lassen sich mit der Bolo bezwingen. Der Drill erfordert allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl.
In stärkerer Strömung kommen bauchige Posenmodelle (hier grün) zum Einsatz.
Die Angeltechnik besteht aus zwei Varianten. Da ist zunächst das verzögerte Angeln zu nennen. Hierbei wird der Lauf der Pose leicht abgebremst, sodass der Köder vor der Pose treibt. Vor allem Rotaugen lassen sich so überlisten. Ausgelotet wird so, dass der Köder sich knapp über Grund befindet. Bei der zweiten Methode schleift der Köder hinter der Pose über dem Grund. Das Vorfach sollte hierbei rund zehn Zentimeter am Grund aufliegen. Bei dieser Methode ist es wichtig, dass die Pose eine gut tragende Antenne besitzt (zum Beispiel aus Hohlglas), damit sie nicht immer wieder unter Wasser gezogen wird. Nur bei einem Biss sollte sie abtauchen. Zielarten dieser Angelei sind Brassen, Güster und Barben. Auch wenn der Wind entgegengesetzt zur Strömung weht, ist diese Präsentation angebracht.
IN DER SPUR BLEIBEN
Da beim Boloangeln der Köder treibend angeboten wird, bringt eine Futterspur die besten Erfolge. Diese sollte eine Länge zwischen drei und fünf Metern aufweisen. Das reicht völlig aus. Als Futter setzt der Ex-Champion auf den von ihm entwickelten Euro Master Mix. Bei eher schwacher Strömung besteht seine Mischung aus „River“, „Roach“ oder „Brassen“. Ist die Strömung stärker, so kommt die Marke „Heavy“ zum Einsatz. Zusätzlich gibt er einige bunte Partikel und Lebendköder in die Futtermischung, um den Appetit der Fische anzuregen. Da weit vom Ufer entfernt geangelt wird, bringt Günter das Futter per Schleuder auf die entsprechende Distanz. Die Futterballen werden, damit man die Spur gut abfischen kann, ein Stück stromauf von dem Punkt eingeworfen, wo die Pose aufs Wasser trifft. Nehmen Sie zur Veranschaulichung eine Uhr als Anhaltspunkt: Sie werfen Ihre Montage vor sich auf zwölf Uhr aus, der kompakte Futterballen hingegen wird auf der Ein-Uhr-Stellung ins Wasser gebracht.
Es ist wichtig, dass die Futterspur bei jeder Drift getroffen wird. Um dies zu gewährleisten, wird die entsprechende Wurfdistanz mittels eines Markers oder eines Fettstifts auf der Schnur markiert. Auf diese Weise angelt man immer in der Spur.
Die Olivette wird fürs Finetuning durch mehrere Bleischrote ergänzt.
Das Fließwasserfutter sollte gut zusammenkleben, damit es sich erst am Gewässergrund auflöst und durch die Strömung eine Futterspur bildet.