... habe hier einen genauen Ablaufplan, wann welches Interview stattfindet.“ Er hat sowieso Bock, weil er METAL HAMMER noch aus seinen Anfangstagen kennt, als diese verrückten Europäer schon ein gedrucktes Metal-Magazin hatten, während in den USA noch Fotokopien zusammen getackert wurden. Immerhin waren Possessed bereits 1986 auf Deutschland- Tour und müssen nun, mehr als drei Jahrzehnte später, einen Weg finden, dem Kult um die Band gerecht zu werden. „Es bin immer noch ich, also muss es nach Possessed klingen. Als Bandleader ist es für mich wichtig, dass ich eine Vision habe, wie die Band klingen soll. Es gibt Leute, die SEVEN CHURCHES am liebsten in eine Zeitkapsel packen und vergraben würden. Aber wir wollen kreativ bleiben und neue Musik schreiben, uns künstlerisch ausdrücken. Ich wollte nicht einfach irgendwas veröffentlichen, sondern etwas Gutes. Das hat nun mal seine Zeit gedauert.“
Immerhin hat Jeff bei unserem letzten Treffen 2011 schon von einem neuen Album gesprochen. „Eigentlich ging es erst mal nur darum den Leuten zu zeigen, dass Possessed wieder da sind. Danach brauchten die Dinge eben länger als geplant – am Ende sind seit der Reunion zwölf Jahre vergangen. Gitarrist Dan Gonzalez ist zum College gegangen und hat Audioproduktion studiert, was uns später zugutekam, da wir schon durch die Demotracks jede Menge Angebote von Plattenfirmen bekamen. Bei Nuclear Blast mussten wir nicht lange nachdenken, zumal es ein besonderer Wunsch von Labelchef Markus war, der meinte, dass Weihnachten vorverlegt wurde“, lacht Jeff, der das Demo als Vorlage für die spätere Produktion mit Peter Tägtgren genutzt hat. „Der Großteil des Albums wurde oldschool und analog aufgenommen, digital wurde nur wenig nachbearbeitet. Man muss heute keine 80.000 Dollar mehr für eine Produktion aufwenden, es ist alles viel einfacher geworden und man kann sich auf die Musik konzentrieren. Possessed wollten schon früher nicht unbedingt oldschool klingen, aber wir mussten mit dem arbeiten, was wir hatten.“ Wie Possessed an den Schweden Peter Tägtgren kamen und der im Rollstuhl sitzende Jeff seinen Musikeralltag meistert, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe. Bis dahin gilt: Willkommen zurück!
Fotos: H. Verbeuren (PR)