... Fachhandelsprodukte handelt, bei denen ein Fachmann vor Ort aus Fleisch und Blut dafür gerade steht. Trotz der niedrigen Preise sind die Gehäuse sehr stabil aufgebaut. Sie bestehen komplett aus 16 Millimeter starkem MDF und sind innen durch eine Kreuzversteifung stabilisiert. Damit sind die Carbon-Kisten mehr als konkurrenzfähig ausgestattet. Anschlussdose und Bassreflexrohre gehören zum Standard, wobei letztere beidseitig strömungsgünstig geformt sind. Etwas gespart wurde an der dünnen Innenverkabelung, am Filzbezug und an der Tatsache, dass die Woofer nicht eingefräst sind, sondern einfach auf die Schallwand aufgesetzt. Das wird jedoch optisch sehr schön durch die Kunststoffblenden/Schutzstreben gelöst, so dass man damit hervorragend leben kann. Auch die verbauten Wooferchassis sind von hoher Qualität. Die Membranen bestehen traditionell aus Papier, sie laufen in der Mitte spitz zu und sind von hinten durch einen Papiertrichter verstärkt. An den Antrieben gibt es nichts zu meckern, die Polplatten sind ordentlich zusammengebaut und 4-Ohm-Schwingspule mit 50 Millimetern Durchmesser haben auch deutlich teurere Woofer. Auch der mechanische Hub von 25 Millimetern und ca. 7 Millimeter linearer Hub sind in dieser Klasse sehr positiv zu bewerten.
Messungen und Sound
Direkt bei der Bestimmung der Thiele-Small-Parameter sorgen die Carbons für hochgezogene Augenbrauen. Sie sind nicht nur perfekt praxisgerecht ausgelegt, sie haben sogar sehr viel Antrieb mitbekommen. Daran wird normalerweise zuerst gespart -nicht so bei Audio System. Hier kommen offenbar Ferrite der besseren Sorte zum Einsatz, und zwar in einer ausgefeilten magnetischen Konstruktion ohne riesige „Sicherheitstoleranzen“ beim Luftspalt. Das Resultat sind dann auch einwandfrei abgestimmte Reflexsysteme mit sehr ordentlichen Amplitudenverläufen. der Carbon 12 BR ist fast doppelt so groß wie der 10er und mit 30 Hz auf Tiefbass abgestimmt. Der Carbon 10 BR ist mit 25 Litern viel kompakter und mit 40 Hz nicht übertrieben tief getunt. So kommt das Duo auch im Hörtest rüber. Der Carbon 12 grollt bis in tiefte Lagen und erzeugt dabei jede Menge Druck. Die Präzision der Bassschläge könnte hier und da etwas genauer sein, doch der 12er klingt keinesfalls verwaschen. Der Carbon 10 zeigt jedoch, dass es besser geht. Er folgt Bassimpulsen präzise und spielt vor allem im Oberbass extrem knackig. Doch auch für „normale“ Bässe wir Bassdrums ist er sich nicht zu schade. Diese kicken sauber auf den Punkt und erhalten auch die nötige Wucht und Volumen.
Fazit
Für kleines Geld stellt Audio System mit den Carbon-Woofern zwei Bassgehäuse hin, an denen nur sehr schwer etwas auszusetzen ist. Die Woofer sind sehr gut gemacht, die Gehäuse top stabil und der Sound kann sich hören lassen. Je nach dem, ob man Präzision oder Tiefgang bevorzugt, liegt man mit dem 10er oder 12er richtig.
Elmar Michels