... in den Rechner rein und wie schließe ich meine guten Monitorlautsprecher möglichst Thexibel an meinen Rechner an? Mit der neuen Big-Knob-Serie bietet Mackie unterschiedlich komplexe Lösungen für genau diese Aufgaben. Unser heutiger Testkandidat, der Big Knob Studio+, bietet neben der Steuerung von drei Monitorpaaren zwei Mikrofonvorverstärker der Onyx-Klasse und ein hochauflösendes AD/DA-Interface zum Anschluss an den Rechner via USB. Wie sich der Big Knob Studio+ im Studioalltag bewährt und welche Vorteile er gegenüber anderen Lösungen bietet, erfahren Sie hier in unserem ausführlichen Testbericht.
Outfit
Dass Mackie besonderen Wert auf hervorragende Qualität zu erschwinglichen Preisen legt, ist in Musikerkreisen weltweit bekannt. So natürlich auch beim Mackie Big Knob Studio+, der in einer ansprechenden und gut schützenden Verpackung, zusammen mit Bedienungsanleitung, externem Netzteil und USB-Anschlusskabel, ausgeliefert wird. Auffällig beim Auspacken ist das hohe Gewicht des kleinen Kästchens, das auf seinen Gummifüßen rutschfest vor uns auf dem Tisch steht. Ein versehentliches Verrutschen bei der Bedienung ist so gut wie ausgeschlossen. Das leicht pultförmige, massive und robuste Gehäuse aus dickem Stahlblech macht den Eindruck, dass man getrost mit einem Panzer darüberfahren könnte, ohne dass der Big Knob Schaden davon nimmt. Die Schräge ist so gewählt, dass man bei am Tisch auffiegender Hand bequem alle Bedienungselemente erreichen kann, ohne dass eine scharfe Kante oder der Rand des Gerätes unangenehm drückt.
Die Mackie Big-Knob-Serie: Studio+, Studio, Passive (von links).
Neue Features, intuitive Bedienung
Die Anordnung der Bedienelemente ist klar strukturiert und erlaubt eine intuitive Bedienung des Gerätes. Links oben finden wir, optisch durch einen dünnen Rahmen gekennzeichnet, die Bedienung der beiden Onyx-Mikrofonvorverstärker, die fest auf Eingang 1 und 2 liegen. Im Einzelnen sind dies die beiden Gain-Regler zur Steuerung der Eingangsempfindlichkeit, ein Schalter für das Zuschalten der 48-V-Phantomspeisung, ein Stereo-Pan-Schalter, mit dem die Mikrofoneingänge entweder den einzelnen Eingängen separat oder als Monosignal beiden Eingängen simultan zugeordnet werden können, und der Schalter für die Aktivierung/Anwahl von Eingang 1 und 2. Direkt daneben finden wir die Tasten zur Anwahl der beiden Stereo-Line-Eingänge 3/4 und 5/6 mit ihren Gain-Reglern und des USB-Anschlusses. Alternativ zu den Line-Eingängen 5/6 auf der Rückseite des Geräts kann auch der Miniklinke-Stereoeingang an der Frontseite genutzt werden, um etwa schnell mal ein Handy oder einen MP3-Player anzuschließen. In der Mitte des Big Knob Studio+ liegt das große und gut lesbar beschriftete Volume-Potentiometer, das die Lautstärke der gerade aktiven Monitorlautsprecher steuert und dem Big Knob seinen Namen bescherte. Der leichtgängige, ja fast schon sahnige Lauf ohne Spiel aller Regler und die große 16-Segment-LED Aussteuerungsanzeige machen das Arbeiten mit dem Big Knob Studio+ zu einer wahren Freude. Drei Status-LEDs für „PWR“, „USB“ und die „+48 V“-Phantomspeisung zeigen deutlich den aktuellen Arbeitsmodus. Direkt unter dem großen Lautstärkeregler finden wir noch drei Schalter: „Mono“, um das Stereosignal in ein einkanaliges Monosignal umzuwandeln, „Mute“ zum schnellen Stummschalten der Monitorlautsprecher und „Dim“, um per Schalter das Monitorsignal mal schnell um 20 dB abzusenken.
Rechts oben hat Mackie die Anwahl der drei Monitorpaare A, B und C positioniert, die sich nochmal individuell mit jeweils einem Regler in der Lautstärke aufeinander abstimmen lassen. Darunter finden wir den Regler „Talkback Level“, mit dem wir die Lautstärke des integrierten Talkback-Mikrofons einstellen können, und die „To 2Track“ und „To Cue“-Schalter, mit denen das Talkback-Mikrofon nun auf dem 2-Track-Ausgang oder den Monitorlautsprechern und den Kopfhörerausgängen zu hören ist, wobei das Monitorsignal automatisch um 20 dB abgesenkt wird, damit man das Mikrofon besser hören kann. Abschließend gibt uns der links unten positionierte Regler „Direct Monitoring“ die Möglichkeit, das Verhältnis von aufzunehmender Stimme (an Eingang 1 und/ oder 2) und Backing-Spur so zu regeln, dass sich der Künstler wohl fühlt und gut hören kann. Mit dem darüber liegenden Drehschalter „CUE SOURCE“ lässt sich zwischen „AUX MIX“, „SOURCES“ und „USB 3/4“ auswählen, welcher Eingang auf den Kopfhörern bei aktivierter „Cue“-Einstellung zu hören sein soll. Die beiden daneben liegenden Regler „Phones 1“ und „Phones 2“ kontrollieren die Lautstärke der entsprechenden Kopfhörer, deren Signalquelle sich mit jeweils zusätzlichen Schaltern zwischen dem Monitorsignal von der DAW (Cue-Signal) und dem am 2-Track-Eingang angeschlossenen Gerät, wie etwa einem CD-Player, umschalten lassen.
Auf der Rückseite des Geräts befinden sich Anschlüsse für bis zu drei Monitorpaare.
FAZIT
In unserem Praxistest haben wir den Mackie Big Knob Studio+ mit dem USB Anschluss unseres Studiorechners verbunden. Als weitere Signalquelle wählten wir den Kopfhörerausgang unseres MP3-Players, der mit einem Stereo-Mini-Klinkenkabel frontseitig angeschlossen wurde. Als Monitorpaare wurden zwei Mackie-XR824-Studio-Monitore, zwei ADAM P11 A und zwei Nowsonic-Radiocheck-Lautsprecher symmetrisch angeschlossen. Für die Mikrofonaufnahmen wählten wir ein Neumann-TLM103-Großmembran-Studiomikrofon und ein dynamisches Shure SM58 als Vergleichsmöglichkeit. Während unseres Praxistests stellten die bewährten, qualitativ hochwertigen Mackie-Onyx-Mikrofonvorverstärker einmal mehr unter Beweis, was sie können. In Verbindung mit dem integrierten hochauflösenden AD/DA-Interface gelangen uns professionelle Gesangsaufnahmen in bester Qualität und ohne jegliche Latenzprobleme beim Monitoring. Auch die Anzahl der Anschlüsse reichte uns vollkommen aus. Mit seinen praxisnah gewählten Features, der ergonomischen Anordnung der Bedienelemente und den sehr guten technischen Daten konnte uns der Mackie Big Knob Studio+ auf ganzer Linie überzeugen! Bereits nach kurzer Zeit hat man sich so an das Arbeiten mit dem Big Knob gewöhnt, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, ohne ihn auszukommen. Wie der Praxistest zeigte, lässt sich mit Hilfe des Big Knob Studio+ nicht nur der Work-flow optimieren, sondern auch erheblich Platz einsparen. Er ersetzt viele Einzelkomponenten, die preislich wesentlich teurer kommen. Mit einem Preis von knapp 400 Euro ist der Big Knob Studio+ eine wirklich preiswerte Möglichkeit zum Aufbau eines qualitativ professionellen Home-Recording- oder Projektstudios!