... es ohne Zusatz von Weichmachern auskommt. Eine Garantie für Schadstofffreiheit ist das aber nicht. So haben wir in der Vergangenheit krebsverdächtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Silikonschnullern gefunden. Sie waren möglicherweise aus den Verpackungen in die Schnuller übergegangen. Auch können bedenkliche Siloxane, die Grundbausteine von Si-
likonen sind, ein Problem darstellen. Für die Schnuller im Test können wir hier Entwarnung geben: PAK waren überhaupt nicht nachweisbar, Siloxane nur in unbedeutenden Spuren.
Hartplastik ohne Schwermetalle
Drei Schnuller sind komplett aus Silikon. Die Schilde, Knöpfe und/oder Griffe der anderen bestehen bei den meisten aus dem hitzebeständigen Kunststoff Polypropylen sowie einmal aus dem Copolyester Tritan, das unter anderem auch in Trinkflaschen zum Einsatz kommt. Die Laboranalyse ergab: Alle Hartplastikteile und alle Silikonbestandteile sind frei von problematischen Schwermetallen.
„Keiner der Silikonschnuller im Test hat ein Schadstoffproblem und alle sind robust genug, damit das Baby sie nicht auseinanderzupfen kann. Prima!“
Christine Throl ÖKO-TEST-Redakteurin
Sicher und robust gestaltet
Ein Schnuller muss einiges aushalten können. Wenn das Baby Teile abreißen kann oder die Hartplastikbestandteile beim Runterfallen zerbrechen, können Kleinteile entstehen, an denen Säuglinge schlimmstenfalls ersticken könnten. Vor dem Hintergrund von Todesfällen haben Experten für die Schnullernorm DIN EN 1400 strenge Prüfungen und einen Katalog an verpflichtenden Anwendungshinweisen auf der Verpackung entwickelt. Für die Schnuller im Test gibt es nach der Praxisprüfung Bestnoten: Alle waren ausreichend schlag-und reißfest. Und sie lassen sich von den ersten spitzen Zähnchen auch nicht ohne weiteres durch-oder zerbeißen.
Entscheidende Hinweise
Aber unzerstörbar ist auch der beste Schnuller nicht. Deshalb empfiehlt es sich, vor jedem Gebrauch zu prüfen, ob noch alles hält, auch indem man in allen Richtungen daran zieht. Schon mit einem kleinen Riss ist der Schnuller ein Fall für den Müll. Wichtig ist auch, Schnuller allenfalls an Schnullerketten zu befestigen, die der Norm für Schnullerbänder EN 12586 entsprechen. Dabei geht es vor allem darum, Bänder zu vermeiden, die so lang sind, dass das Baby sich damit versehentlich strangulieren kann. Diese und andere Infos, etwa zur jeweils richtigen Reinigungsmethode, müssen auf der Verpackung oder in einem Beipackzettel stehen. Erfreulicherweise waren in diesem Test – zum ersten Mal – die Hinweise zu allen Produkten vollständig.
Keine Panik
Keine Panik, wenn einmal der komplette Schnuller samt Schild im Mund des Kindes verschwinden sollte. Die Schnuller sind nämlich so konstruiert, dass Babys sie nicht komplett verschlucken können. Zudem sind in den Schilden Löcher zum Atmen. Deshalb können Eltern den Schnuller einfach behutsam wieder aus dem Mund hervorholen.
Illustration: OLEG525/Shutterstock
Und was ist mit der Saugerform?
Zahnärzte empfehlen Schnuller mit flachem Saugteil und dünnem Schaft zwischen Mundschild und Saugteil, um den Zusammenbiss möglichst wenig zu stören. Alle Schnuller im Test sind so aufgebaut. Nur beim getesteten Nuby Flex Beruhigungssauger Cherry Classic ist der Sauger kirschförmig, aber auch hier ist der Schaft zumindest etwas dünner. Gut zu wissen: Auch kiefergerechte Schnuller sind Fremdkörper, die die Stellung der Zähne verändern. Zirka bis zu drei Jahren ist das aber überwiegend vorübergehend. Wenn der Nuckel zur Beruhigung nicht mehr nötig ist, darf er also gerne wieder gehen.
TIPPS
rund ums Schnullern
Mit gutem Gewissen anbieten
Manchen Babys genügt das Saugen beim Trinken schon. Viele wollen aber zusätzlich den Schnuller, um Stress abzubauen. Beides ist okay. Ab dem Alter von einem Jahr ist das Schnullern nur noch eine Angewohnheit. Das natürliche Saugbedürfnis ist dann zugunsten des Kauens von fester Nahrung verschwunden. Wer sein Kind dann vom Schnuller entwöhnen möchte, kann das guten Gewissens tun. Übergangsrituale wie die Fee, die die Schnuller mitnimmt und ein Geschenk hinterlässt, helfen. Um bleibende Kieferveränderungen zu vermeiden, sollte der Schnuller spätestens am dritten Geburtstag zu Hause ausziehen.
Nachteile begrenzen
Ständig getragen stört der Schnuller beim Sprechen lernen und kann auch Ohrenentzündungen und Karies begünstigen. Deshalb ist es sinnvoll, ihn wirklich als Joker zum Beruhigen und Einschlafen einzusetzen und nicht beim Spielen. Und wenn Beruhigen etwa auch allein über Körperkontakt geht, hat das Baby davon möglicherweise mehr, als wenn es zuerst den Schnuller bekommt.
So haben wir getestet
Wir haben 15 Schnuller aus Silikon in Drogerien, Supermärkten und bei Babyaustattern eingekauft. Dabei wählten wir Modelle der Größe 2 beziehungsweise für zirka sechs bis 18 Monate alte Babys und Kleinkinder aus. Wie gut schlagen sich günstige Schnuller aus dem Drogerie- und Supermarkt gegen Marken wie Mam, Nuk und Philips Avent?
Wir wollten wissen, ob die Schnuller problematische Substanzen wie giftige Schwermetalle enthalten, bedenkliche Siloxane oder krebserregende PAK. Außerdem ließen wir die Schnuller und ihre Verpackungen auf umweltschädliche chlorierte Verbindungen untersuchen.
Zudem gingen alle Schnuller zum Praxistest, weil wir wissen wollten, ob sie relevante Prüfungen der Schnullernorm DIN EN 1400 bestehen: Halten die Saugteile, wenn die Kleinen daran schnullern und darauf rumkauen oder reißen sie ab? Hält das Silikon den ersten, spitzen Zähnchen stand? Können die Kleinen eventuell Teile der Schnuller abbeißen und versehentlich verschlucken? Zerbrechen die Schilde, Knöpfe und Griffe der Schnuller leicht?