Ein Idyll unter einem Baum: Der zuvor schlummernde Lance Corporal Blake soll sich mit einem Zweiten bei seinem Vorgesetzten melden. Seine spontane Wahl fällt auf Lance Corporal Schofield. Keiner von beiden ahnt, welche Schrecknisse sie in den nächsten Stunden erwarten.
Antikriegs-Film
OT: 1917 L: GB, US, CN, IN, ES J: 2019 V: Universal Pictures B: 2.39: 1 T: Dolby Atmos R: Sam Mendes
D: George MacKay, Dean-Charles Chapman, Benedict Cumberbatch LZ: 119 min FSK: 16 W-Cover: k. A.
VÖ: 28.05.20 × 1 Extras: 4/10
Im Handy-Zeitalter scheint es kaum vorstellbar, dass vom Überbringen einer Botschaft tausende ...
Schon Christopher Nolans Weltkriegs-Drama „Dunkirk“ von 2017 nutzte lange Einstellungen, um unentrinnbare Situationen zu erschaff en, die auch den Zuschauer gefangen halten und dementsprechend mitreißen sollten. Auch Regie-Kollege Alfonso Cuarón nutzt in Filmen wie „Children Of Men“, „Gravity“ und „Roma“ die Möglichkeiten der modernen Kamera- und nahtlosen Schnitt-Technik, um authentische Spannung sowie ein Gefühl der Machtlosigkeit zu erzeugen. Solche filmischen Momente, die keinen befreienden Schnitt aus brenzligen Lagen anbieten, sprechen auch immer automatisch den Betrachter an und stellen die Frage: „Was würdest Du in dieser Situation tun?“. „Skyfall“- und „Spectre“-Regisseur Sam Mendes treibt diesen Erzähl- und Darstellungs-Ansatz noch weiter auf die Spitze, indem er einen ganzen Film ohne sichtbaren Schnitt auskommen lässt. Da eine echte durchgängige Einstellung wie etwa in „Victoria“ (2015) oder auch in „Utøya 22. Juli“ gewisse logistische Einschränkungen mit sich gebracht hätte, entschied sich Mendes für mehrere sehr lange Takes, die dann so nahtlos wie möglich aneinander geschnitten wurden, sodass es aussieht, als wäre der Film tatsächlich in Echtzeit gedreht worden. Diese Form der Echtzeit sorgt wie bei den vorgenannten Werken für eine enorme Intensität und erschaff t ein drastisches Event-Kino, das zu recht drei technische Oscars für die beste Kamera, die besten visuellen Eff ekte und die beste Sound-Abmischung erhielt. Einen erkennbaren Schnitt gibt es übrigens dennoch an einer markanten Stelle im Film: Um die Nacht und den Tagesanbruch in der rund zweistündigen Echtzeit-Handlung thematisieren zu können, ging es eben nicht ohne. Jedoch wurde dieses (Zeit-)Problem inhaltsbezogen bzw. recht passend gelöst. ...