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WISSENSWERT
Hauseigene Kläranlage
Sumpfpflanzen auf dem Tiny-House-Dach ermöglichen eine voll- oder teilautarke Wasserversorgung.
Wohnwagon bietet auf Wunsch auch Lösungen für das Wasser-Upcycling an. Dusch- und Abwaschwasser zum Beispiel kann aufs Dach gepumpt und dort von Sumpfpflanzen mit hoher Wurzelaktivität ganz natürlich gereinigt werden, wie in einem Fluss oder Bach. Ein grünes Sumpfpflanzendach hat aber noch weitere Vorteile: Es fungiert unter anderem als natürliche Klimaanlage und zusätzlicher Schallschutz.
WAS IST WAS?
Der kleine, feine Unterschied
Genau genommen gibt es nicht das eine Tiny House, sondern vor allem diese drei verschiedenen Arten:
► Tiny Houses on Wheels (mobile Tiny Houses): Klein, mobil, flexibel – Diese Häuser auf Rädern sind zwar in ihrer Größe begrenzt, denn sie dürfen maximal 3,5 Tonnen wiegen, ermöglichen aber maximale Freiheit. Heute imposantes Bergpanorama, morgen Froschkonzert am idyllischen See – und das alles in den eigenen vier Wänden. Bei dieser Wohnform ist allerdings Mut zum Minimalismus gefragt, denn mobile Tinys sind meistens zwischen 7 und 9 Metern lang, maximal 2,55 Meter breit und 4 Meter hoch. Gute Hersteller schaffen es trotzdem, alles unterzubringen, was man braucht: Koch-Ess-Wohnbereich, eine Schlafzone und einen separaten Sanitärbereich.
► Modulhäuser: Modulhäuser eignen sich unter anderem für Wohn-Minimalisten, die damit rechnen, später eventuell doch mehr Platz zu brauchen, zum Beispiel weil sie eine Familie gründen.
Sie bestehen aus erweiterbaren Modulen wie etwa Schiffscontainern.
Die Wohnfläche liegt in der Regel zwischen 15 und 100 Quadratmetern, weitere Module können nicht nur ebenerdig, sondern oder auch nach oben angesetzt bzw. aufgestockt werden.
Um wertvolle Bodenfläche zu sparen, gibt es bereits Konzepte, ultraleichte Modulhäuser in Großstädten zukünftig auch auf Hausdächer aufzusetzen.
► Minihäuser: Im Gegensatz zu einem Tiny House on Wheels sind Minihäuser nicht mobil und lassen sich nicht – wie ein Modulhaus – ohne Weiteres aufstocken. Die Wohnfläche von Minihäusern liegt meist zwischen 50 und 100 Quadratmetern, sie werden häufig auch als Singlehäuser bezeichnet. Aber natürlich ist das Wohnen im Minihaus auch für mehrere Personen möglich. Minihaus-Besitzer gehen nicht nur sparsam mit teurem Baugrund um, sondern bezahlen auch deutlich weniger Baukosten. Auch Heiz- und Instandhaltungskosten fallen ebenfalls geringer aus.
SCHON GEWUSST?
5 Fakten rund ums Tiny House
BAUGENEHMIGUNG
Sobald ein Tiny House dauerhaft bewohnt wird, unterliegt es immer dem Baurecht und darf ohne Baugenehmigung nicht aufgestellt werden – es sei denn, es steht auf einem Campingplatz mit Wohnnutzung.
STANDORT
Wer ein Tiny House kauft, braucht ein geeignetes Grundstück. Häuschen mit weniger als 50 Quadratmetern Wohnfläche können auch auf Campingplätzen abgestellt werden, wenn dort Wohnnutzung erlaubt ist.
Zunehmend entstehen in Deutschland auch Tiny-House-Siedlungen.
TRANSPORT
Wer sein Tiny House von A nach B bringen möchte, braucht dafür außerdem eine straßenverkehrstechnische Zulassung, zum Beispiel von TÜV oder DEKRA.
WASSER, STROM, KANAL
Je nach Ausstattung braucht ein Tiny House an jedem Standort einen Wasser-, Strom- und Kanalanschluss.
KOSTEN
Je nach Größe, Ausstattung und Eigenleistung sind Tiny Houses ab rund 20.000 Euro zu haben. Für größere Modelle wie Minihäuser können es aber durchaus auch 200.000 Euro und mehr sein.