Endlich gibt es auch in Lightroom Classic CC die Möglichkeit, Ordner farbig zu markieren. Unter der in der deutschen Übersetzung sprachlich ziemlich unglücklich gewählten Bezeichnung»Farbbeschriftung hinzufügen « können Sie im Rechtsklick-Menü fünf verschiedene Farben zuweisen(a) . Die Farbmarkierung fällt leider sehr winzig aus und beschränkt sich auf einen schmalen Farbstreifen am rechten Rand des Ordners(b) . Die Funktion ist jedoch hilfreich, denn über die Ordnersuche im oberen Bereich des»Ordner« -Panels können Sie die Ordnerliste nach einem Klick auf das Lupensymbol(c) nach den als Favorit markierten Ordnern oder den farblich markierten – also nach»Beschriftete Ordner« – filtern.
Foto: Olaf Giermann
Lightroom Classic CC: Vorgaben-Manager
Viele Anwender von Lightroom, die in erster Linie eigene Vorgaben nutzen, störten die vielen Ordner mit vorinstallierten Presets, die sich nur über aufwendige Umwege entfernen ließen. Mit dem Menüpunkt»Vorgaben verwalten«(a) , den Sie unter dem Plus-Symbol des»Vorgaben« -Panels finden, öffnen Sie den Vorgaben-Manager(b) , der es ermöglicht, installierte Vorgabengruppen per Checkbox ein- oder auszublenden.
Lightroom Classic CC: Profil-Manager
Im noch recht neuen Profilbrowser (a) gab es genau dasselbe Problem wie bei den Vorgaben: (Vor-) installierte Sammlungen ließen sich nicht einfach selektiv ausblenden. Dieses Problem ist nun behoben: Nach einem Rechtsklick auf einen der Profil-Ordner wählen Sie»Profile verwalten«(b) , um den Profil-Manager zu öffnen(c) . Dort können Sie wählen, welche der installierten Profilgruppen Sie in Lightroom sehen wollen und welche nicht.
Foto: Olaf Giermann
Lightroom Classic CC: Pano- und HDR-Stapel
Für mehr Ordnung in Lightroom beim Zusammenführen von HDRs und Panoramen sorgt eine neue, unscheinbare Checkbox namens»Stapel erstellen« . Dank dieser Option landet das aus einer ausgewählten Bilderfolge erzeugte HDR- oder Panorama-DNG nicht mehr – je nach eingestellter Sortierreihenfolge – irgendwo im Ordner, sondern wird automatisch mit der gewählten Bilderserie gruppiert.
Weitere Verbesserungen in Lightroom CC
Installierte Vorgaben und Profile werden in Lightroom CC jetzt auf allen Geräten (also auf dem Smartphone oder dem Desktop) automatisch synchronisiert, chromatische Abberationen lassen sich auch schon auf dem Mobilgerät entfernen und der»Reparaturpinsel « (in Lightroom CC Classic heißt die gleiche Funktion immer noch»Bereichsreparatur « ) steht nun ebenfalls zur Verfügung. Für Anwender von Lightroom CC und der Mobile-App unter iOS oder Android sind das sehr praktische Neuerungen, denn ohne großen Aufwand kann man nun die eigenen Vorgaben unterwegs anwenden und die gröbsten Farbfehler und sonstigen Störungen schon auf dem Smartphone retuschieren.
Foto: Olaf Giermann
iOS: Langzeitbelichtung
Adobe bietet für alle Fotografen, die ein iPhone 7 oder ein neueres Modell haben, vorerst als Technologievorschau einen neuen Aufnahme-Modus in der Lightroom-CC-App an. Der neue Langzeitbelichtungs-Modus lädt zum Experimentieren ein. Sie müssen die Funktion in der Lightroom CC-App zuvor aktivieren: Tippen Sie auf das»Lr« -Symbol oben links, um zu den»Einstellungen«(a) zu gelangen. Tippen Sie dann auf»Technologievorschau« und aktivieren Sie im Folgebildschirm»Lange Belichtung«(b) .
Fotografen steht über die Live-Photo-Funktion der iOS-Kamera-App bereits ein ähnliches Feature zur Verfügung (Aktivieren Sie dafür die»Live« -Option und wischen Sie nach der Aufnahme nach oben, um die»Langzeitbelichtung« zu finden und anzuwenden).
Die Lightroom CC-App holt jedoch mehr Details aus dem iPhone-Sensor und liefert darüber hinaus als Ergebnis nicht nur eine Raw-Datei im DNG-Format, sondern erlaubt auch eine Belichtungszeit von bis zu fünf Sekunden – Freihand wohlgemerkt, wobei etwaige Verwacklungen ausgeglichen werden.
Schade: Das Berechnen des Bildes dauert doch eine ganze Weile – und zog sich bei meinen Tests vor allem bei langen Belichtungszeiten tatsächlich mitunter über Stunden hin.
Aber das Feature ist ja derzeit nur eine Technologievorschau und wird sicherlich – oder besser hoffentlich – noch optimiert werden.