... und schuf Raum für die Entstehung mystischer Geschichten, für Aberglauben und für die Pflege intensiven Brauchtums.
Als der alte römische Kalender im Jahr 45 vor Christus durch den julianischen Kalender abgelöst wurde, gab es plötzlich in der dunkelsten Jahreszeit zusätzliche elf Tage und zwölf Nächte „zwischen den Jahren“ – was vielen Menschen nicht ganz geheuer war.
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2. Räucherwerk: Zum Verglimmen eignen sich Wachholder, Fichte, Beifuss, Johanniskraut, Misteln oder Baumharz.
3. Ausstattung: Als feuerfeste Gefäße kann man Steine, Muscheln oder Räucherstövchen nutzen
Intensives Räuchern sollte Dämonen vertreiben
Man ging davon aus, dass in dieser Zeit Naturgesetze außer Kraft gerieten, dass die Tiere um Mitternacht sprechen konnten, dass sich ein dunkler Zauber über Land und Leute legte. Es durften bloß keine weißen Laken aufgehängt werden, denn sonst würden finster Gestalten sie stehlen, um sie im Laufe des kommenden Jahres als Leichentuch für den Besitzer zu verwenden. Gegen so wenig greifbare Gefahren und schlechte Energie musste etwas getan werden. Der Begriff Raunächte geht möglicherweise auf das Räuchern zurück, das man in diesen Tagen intensiv anwandte, um Dämonen zu vertreiben. In der Alpenregion etwa wird bis heute die Tradition gepflegt, gemeinsam durch das Haus zu schreiten und dabei mit dem Rauch duftender Kräuter Glück und Segen für Gebäude und Menschen zu erbitten.
In der christlichen, vor allem katholischen Kirche wird Weihrauch nach wie vor in Gottesdiensten eingesetzt und steht symbolisch für Reinigung, Verehrung und Gebet.
Räuchern von Kräutern wirkt positiv auf die Gesundheit
Heute weiß man, dass der Rauch glimmender Kräuter wie Minze, Salbei oder Beifuß sowie das Verbrennen von Fichtenharz oder Weihrauch viele positive Effekte besitzt, zum Beispiel die Luft von Keimen befreien, vor Entzündungen schützen oder entspannend wirken kann. Es gehört also keinesfalls nur ins Reich der Esoterik, wenn man in Räucherschalen spezielle Kohle anzündet, darüber Kräuter streut und sich von negativen Energien verabschiedet – etwa rund um den Jahreswechsel.