... Motivationshilfe, die mit Auswertungen, Tipps und Trainingsplänen unterstützt. Dabei gehen die großen Hersteller unterschiedliche Wege: Samsung und Apple setzen den Fokus auf einfache Bedienung. Dazu arbeiten beide Firmen mit cleveren Automatiken, die viele Trainings auch dann erkennen, wenn der Nutzer die Aufzeichnung nicht von Hand startet. Die wichtigsten Ergebnisse finden sich dann in der App fürs Smartphone.
Die beiden anderen Hersteller im Test, Polar und Garmin, richten sich an ambitionierte Sportler und gehen tiefer ins Detail – worunter al-lerdings die Übersicht leidet. Im Portal am Computer lassen sich Trainingspläne erstellen. Wer die Funktionalität dieser Wearables nutzen will, muss sich zunächst eingehend mit Uhr, App und Portal beschäftigen. Doch diese Einarbeitung wird belohnt, bei Polar lassen sich ambitionierte Trainingspläne erstellen, etwa zur Marathonvorbereitung. Per USBKabel gelangt der Plan vom Computer an die Uhr. Danach erscheint auf der Uhr das nächste angesetzte Workout im Trainingsmenü. Ähnlich funktioniert das mit GarminUhren. Beide Hersteller geben zudem Ratschläge: Die Uhren bemessen Erholungszeiten und leiten so zu einem gesünderen Trainingsrhythmus an.
SAMSUNG GALAXY WATCH ACTIVE
SAMSUNG GEAR FIT 2 PRO
POLAR VANTAGE V
GARMIN VIVOACTIVE 3 MUSIC
APPLE WATCH SERIES 4 GPS + CELLULAR
GARMIN FENIX 5 PLUS
Diese Werte erfassen die Uhren
Für Sportler, die viel draußen unterwegs sind, ist ein integrierter Ortungssensor besonders wichtig. Denn nur Uhren mit GPS erfassen beim Laufen und Radfahren auch ohne Handyverbindung den zurückgelegten Weg und errechnen auf dieser Basis Fitnesswerte, wie den Wert für die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max). Fitbit, der be liebte Hersteller von Fitnessarmbändern, fiel deshalb aus dem Raster: In den vergangenen zwei Jahren ist im Programm des Herstellers kein Wearable mit eingebautem GPS erschienen. Fitbit-Nutzer müssen zur Routenerfassung stets das gekoppelte Smartphone mitführen.
Wearable SPEZIAL
Fitnessuhren machen Trainingsergebnisse sichtbar – das motiviert, am Ball zu bleiben.“
Diana Störmer Assistentin der Chefredaktion
Wearables mit Barometer erfassen im Alltag gelaufene Treppenstufen und Höhenunterschiede beim Lauftraining. Das ermöglicht eine genauere Aktivitätsübersicht.
Bewegungssensoren ermitteln die Schrittzahl, ein optischer Pulssensor misst die Herzfrequenz. Aus diesen Daten errechnen die Hersteller den Kalorienverbrauch. Eine HerausforKalorienverbrauch. Herausforderung ist die Genauigkeit der Sensoren (siehe Kasten rechts).
Die richtige Uhr für jede Sportart
Herzfrequenz und Kalorienverbrauch: Diese Werte ermitteln alle getesteten Uhren und Armbänder im Test.
Wie sich die sechs Testkandidaten in den vier Sportarten geschlagen haben, lesen Sie auf der kommenden Doppelseite. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Sportart.
■Laufen: Auf die Bedürfnisse beim Joggen haben sich die Hersteller spürbar am besten eingerichtet. Wer etwa in den Sporteinstellungen der Samsung Gear Fit beim Laufen unterZiel > Laufart einen Modus wählt wie beispielsweiseLeichtes Joggen, erhält Tempohinweise in Form von Pfeilen nach oben oder unten. Begeistert hat auch die Kartenfunktion der Fenix 5 Plus von Navi-Spezialist Garmin: Die Uhr erstellt ab dem aktuellen Standort eine Route mit der gewünschten Länge. Dazu wählen Nutzer die OptionRoundTrip-Routing in den Sport-Einstellungen auf der Uhr.
■Schwimmen: Wer sich im Training gern nass macht, der braucht natürlich ein wasserdichtes Gehäuse, das ein Schwimmtraining im Pool oder im Meerwasser aushält. Das können alle Uhren im Test. Damit die Bewegung des Wassers nicht das Display aktiviert, benötigen die Wearables einen Sperrmodus, den Apple und Samsung automatisch mit Trainingsbeginn aktivieren. Bei Garmin und Polar lässt er sich am Gerät per Tastendruck aktivieren. Die beste Genauigkeit lieferte im Test die Apple Watch: Sie erkannte zuverlässig den Schwimmstil und die geschwommenen Bahnen. Garmins Vivoactive 3 differenziert dagegen nicht zwischen den Schwimmstilen.
■Radfahren: Dabei haben’s die Tracker einfach, denn das Handgelenk bleibt still. Allerdings lassen sich nicht alle Displays gut ablesen. So muss der Radler erst die Hand vom Lenker nehmen und drehen, um die Displays der Wearables von Apple und Samsung zu aktivieren. Die Anzeigen von Garmin und Polar leuchten zwar ständig, aber nicht besonders hell. Immerhin lassen sich die Sportuhren dieser beiden Hersteller mit zusätzlicher Sensorik für die Trittfrequenzmessung koppeln (siehe Randspalte auf Seite 105).
Bei Polar (siehe Bild) wie auch bei Garmin erstellen Nutzer am PC Trainingspläne, die sich an Uhr und App übertragen lassen.
Beim Fitnesstraining zählen einige Wearables wie die Garmin Vivoactive 3 die Anzahl der Wiederholungen je Übung.
■Fitnesstraining: Wer im Fitnessstudio jede Übung exakt erfassen will, muss immer wieder den Aufzeichnungsmodus der Uhr wechseln. Positiv aufgefallen sind Garmins Wearables, die im Krafttraining-Modus Wiederholungen bei Übungen zählen. Samsung kann das auch und zeigt mit einer Animation, wie die einzelne Übung ausgeführt wird.
Was außer Fitnesswerten zählt
Wie die Testtabelle ab Seite 104 zeigt, bieten die meisten Wearables deutlich mehr als nur Sportfunktionen. So gibt’s mit dem Testsieger ein breites Einsatzspektrum: Die Apple Watch Series 4 ermöglicht dank Mobilfunkmodul eigenständige Telefonie-und Nachrichtenfunktionen, zeigt das Wetter, speichert Musik und ermöglicht Bezahlfunktionen mit Apple Pay.
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FAZIT
Sportler treffen beim Wearables-Kauf eine Grundsatzentscheidung: entweder für eine einfachere Bedienung mit klarer Übersichtlichkeit oder für eine größere Detailtiefe und Trainingspläne. Testsieger Apple hat das beste Wearable im Programm und misst die Herzfrequenz sehr exakt. Aber auch die Konkurrenz bietet Vorteile: Samsungs Gear Fit 2 Pro überzeugt mit Trainingsanweisungen beim Laufen, Garmins Fenix 5 Plus bietet tolle Kartenfunktionen, und die Polar Vantage V ist ein hilfreicher Trainingspartner bei der Marathon-Vorbereitung.
TÜCKEN BEI DER: HERZFREQUENZMESSUNG
Sportler interessiert in erster Linie die durchschnittliche Herzfrequenz beim Training. Wearables nutzen dafür eine Optik an der Unterseite des Gehäuses, die grünes LEDLicht durch die Haut sendet. Anhand der Reflexion erkennen Sensoren, ob das Herz gerade Blut in den Körper pumpt oder Blut zurück zum Herzen fließt. Folgende Faktoren beeinflussen das Messergebnis.
■Bewegung: Je mehr und je unregelmäßiger der Arm sich bewegt, desto schwieriger ist die Messung.
■Schweiß: Wer viel schwitzt, bekommt oft ungenaue Werte.
■Wasser: Unter Wasser geraten die Herzfrequenzsensoren an ihre Grenzen. Für Garmin-Uhren gibt’s dafür einen wassergeschützten Brustgurt (siehe Seite 105).
■Kälte: Beim Training unter kalten Temperaturen kann die Durchblutung niedriger sein und zu Messproblemen führen.
■Tattoo: Hautveränderungen, etwa ein Tattoo, führen dazu, dass die Sensoren keinen Wert ermitteln.
■Passform: Wenn das Wearable nicht fest sitzt und beim Training verrutscht, führt das zu besonders großen Problemen.
COMPUTER BILD prüft die Herzsensoren im Trainingseinsatz bei bewegten Sportarten. Als Vergleich dient der Brustgurt Polar H7, dessen Genauigkeit hoch ist.
DIE GRÖSSTEN HINDERNISSE BEIM SPORT
Zu schwer
Das Gehäuse der Garmin Fenix 5 Plus bestand den Kratztest mit Bravour. Mit ihrem schweren Edelstahlgehäuse verrutscht die Uhr beim Sport aber leicht am Handgelenk.
Zu kompliziert
Um die Ergebnisse der Polar Vantage V auf dem Smartphone zu sehen, genügt es nicht, die App zu öffnen. Dafür müssen Sportler auch den unteren Knopf an der Uhr drücken.
Zu dunkel
Beim Radfahren sollte das Display wichtige Werte wie Tempo und Herzfrequenz so anzeigen, dass sie aus dem Augenwinkel erkennbar sind. Das war im Test bei keiner Uhr der Fall.
Zu gesprächig
Nach jedem zurückgelegten Kilometer oder jeder Viertelstunde: So häufig meldet sich die Samsung Galaxy Watch mit einem Feedback.
Copyright: Die Aufnahmen sind im Fitnessstudio Prime Time Fitness Hamburg entstanden.