... erstaunlich viele Mitbewerber dieser Preisklasse hinweg.
SICKEN SIND WICHTIG: Der Power Sub 8 von Canton strahlt mit einem 219-mm-Chassis zur Front. Die passive Energie wird von einer ebenso großen Membran gen Boden gebeamt.
Die Klangboten wurden ebenfalls erneuert. Für die Höhen stellt Canton ein Alu-Mangan-System mit 25-mm-Kalotte ab. Das gibt es sonst nur einige Preisklassen höher. Silbern flammt dazu ein 154-mm-Tiefmitteltöner mit einer Titanmembran auf. Das Ganze gelagert in Polycarbonatkörben. Gibt es nur hier. Besonders stolz ist Canton dabei auf seine dreifach gefalteten Wave-Sicken.
Das alles ist kein Hexenwerk. Aber eine gute Firmenpolitik. Die leckeren Chassis stammen aus höheren Serien – hier spendiert in die günstigen Klassen.
Wir gruppieren einen etablierten Subwoofer aus dem Katalog hinzu, den Power Sub 8. Der hingegen liegt bei 540 Euro, also über dem Paarpreis der GLE 20. Darf man so kombinieren? Ja klar. Denn die kleinen Zweiwegler spielen weit über ihrer Preisklasse. Das hatte Panorama, feine Dynamik, echte Glücksbringer. Warum genau an dieser schönen Stelle mit dem Subwoofer sparen? Zumal weniger kaum geht. Der Sub 8 ist der kleinste Mitspieler in der Tiefe. Er wiegt – für einen Tiefbassproduzenten – nur 12 Kilogramm. Fast ein Fliegengewicht. Auch hier gibt es eine Titanmembran und die mehrfach gefaltete Sicke. Ein 219 -mm-Chassis rackert hier. Nicht wirklich groß – in anderen Modellen könnte Canton diesen Bassproduzenten in einer Standbox verbauen. Während die GLE 20 ihre Bassreflexenergie nach hinten pustet, setzt Canton beim Power Sub 8 auf eine Passivmembran, die an der Unterseite liegt.
Super ist das Angebot auf der Rückseite. Natürlich können wir den Woofer per Cinch ansteuern, aber ebenso auch über ein Paar Lautsprecherkabel vom Vollverstärker in Form eines High- Level-Inputs. Dazu gibt es eine Raumkompensation – drei Stufen, je nach Aufstellung des Bassproduzenten. Drei Regler hinzu: für das pure Volume, die Crossover- Verbindung und sogar eine frei wählbare Phase. Das verlangt bei der Erstinstal lation einigen Arbeitseinsatz für Ohren und Finger. Aber einmal eingestellt, sollte dieser Subwoofer eine perfekte und passgenaue Leistung in den Raum fluten.
Aber jetzt zur Kernfrage: Stimmt die Gesamtkonstellation? Klare Zustimmung – der Woofer ist nicht nur kräftig, sondern auch sensibel. Die beiden Zweiwegler sind natürlich die Stars im Setup. Canton verzückt hier mit Präsenz, viel Raum und einer ordentlichen Portion Spielfreude.
Zuerst Klassik: Die Sibelius-Aufnahmen von Karajan sind bei der Deutschen Grammophon in neuem Mastering erschienen. Sibelius breitet einen Ozean der Klänge aus. Schlechte Lautsprecher kleben an den Details. Doch das wahre Erlebnis liegt in der idealen Mischung. Dieses wird Realität im Trio mit dem Subwoofer. Toll, wie die Cantons mitschwingen, schwelgen, den tiefsten Gehalt der Komposition treffen.
Oder fallen wir auf einen Effekt herein? Mehr Bodenhaftung bitte: Motörhead live! Ohne Subwoofer wäre es nur ein Klischee. So tief die beiden Zweiwegler auch kommen, sie erreichen nicht den Punch des Basses von Lemmy Kilmister. Der Canton-Tiefbass trifft uns im Bauch. Genau, wie die Meister der Band es gewollt haben.
FAZIT
Andreas Günther AUDIO-Mitarbeiter
Hier geht es nicht nur um Sinn, sondern auch um Leidenschaft. Dieses Trio packt uns am Zwerchfell und im Geist. Toll die Analyse, dazu ein fettes Pfund an Spielfreude. Wir können in der Klassik schwelgen und in Hard Rock wippen. Toll.
MESSLABOR
Leichte Senken bei 500 Hz und 15 kHz, sonst ausgewogener Frequenzgang mit vergleichsweise deutlicher Hochtonbündelung ab 6 kHz. Der Bass reicht bis 48 Hz hinab (-6 dB). Recht früh, aber gleichmäßig ansteigender Klirr. Hinsichtlich Verstärkerwahl ist die Canton (AUDIO-Kennzahl 68) unkritisch, schon 25 W an 4 Ohm genügen zum Erzielen des Maximalpegels von knapp 96 dB SPL . Der Subwoofer mit freier Phasenwahl und dreistufiger Tiefbassentzerrung spielt in der Grundeinstellung schön breitbandig und erreicht dann praxisgerechte 106 dB SPL bei 35 Hz unterer Grenzfrequenz (-6 dB).