Bildquelle: familie & co, Ausgabe 10/2021
Genau fünf Küsse gibt mir mein fünfjähriger Sohn, bevor er mit seinem Vater zur Kita losradelt – das ist sein Abschiedsritual. Wenn er es mal vergisst, dreht er sich um, läuft – trapp, trapp – die Treppe wieder hoch, küsst Mama und geht dann noch mal los.
Dass Eltern und Kinder voneinander Abschied nehmen, gehört zum Leben dazu. Das beginnt mit dem Tag der Geburt. Dieser ersten, fundamentalen Trennung folgen im Laufe der Kindheit viele Hunderte, ja Tausende Abschiede. Einjährige erkunden alleine das andere Ufer der Sandkiste – um sich schnell wieder in Mamas oder Papas Arme zu flüchten. Und manche Trennung dauert nur eine halbe Stunde: „Ich gehe mal kurz zu Greta rüber.“
Andere bewegen die Gemüter schon mehr, etwa, wenn aus dem Kita- ein Schulkind wird oder der Zehnjährige das erste Mal auf Klassenreise fährt.
Die Psychologin Dr. Angelika Faas sagt: „Es wichtig, dass Kinder erleben: Ich werde immer ...