... antwortet er schnell: „Die Spiele in Liverpool an der Anfield Road oder bei Atlético Madrid in ihrem neuen, total modernen Stadion – das waren schon unvergessliche Momente, an die ich mich immer wieder gerne zurückerinnere.“
Und es war eines dieser Spiele in Liverpool, die Marsch europaweit bekannt machte. Viel mehr ist es ein Video seiner Halbzeitansprache vom 2. Oktober 2019. Salzburg lag schnell 0:3 hinten. Der US-Amerikaner flippte in der Kabine komplett aus, forderte mehr Härte und Leidenschaft von seinen Spielern. Legendär sein Ausspruch: „This is not a fucking Freundschaftsspiel.“ Die Salzburger um Stürmer Erling Haaland (21) glichen aus, verloren am Ende unglücklich mit 3:4.
„Für mich ist die Champions League das größte Turnier im Weltfußball“
Leipzig-Trainer Jesse Marsch
Mit Leipzig will Marsch seine Bilanz in der Königsklasse aufpolieren. „Grundsätzlich haben wir immer das Ziel, die Gruppenphase erfolgreich zu gestalten und in der Champions League zu überwintern, auch wenn die Chancen immer auch davon abhängig sind, welche Gegner man in der Gruppe bekommt“, sagt Marsch, der mit den Österreichern immer große Brocken wie die Bayern, Liverpool, Atlético und Neapel erwischt hatte.
Mit den jungen wilden Salzburgern konnte er die Großen (nur) ärgern. In Leipzig sind die Ansprüche nach dem Erreichen des Halbfinals vor zwei Jahren und des Achtelfinals in der vergangenen Saison unter Ex-Trainer Julian Nagelsmann (34) höher. Aber auch die Chancen, die Gruppe zu überstehen, sind größer.
„Für mich ist die Champions League das größte Turnier im Weltfußball, ein wirklich sehr interessanter Wettbewerb. Es ist schön, dass wir dabei sind und uns mit den besten Teams und Spielern messen können“, sagt Marsch. „Während meiner Zeit in Salzburg hatten wir in der Champions League viel Spaß, haben unglaublich dazugelernt und der ganzen Welt unsere Qualitäten zeigen können. In Leipzig wollen wir an die guten Auftritte der letzten Jahre anknüpfen. Wir werden alles geben, um in allen sechs Gruppenspielen eine starke Leistung zu zeigen.“
Immerhin hat RB inzwischen reichlich Champions- League-Erfahrung gesammelt. Peter Gulacsi (31), Willi Orban (28), Lukas Klostermann (25), Yussuf Poulsen (27) oder Emil Forsberg (29) waren in jeder der drei Leipziger Königsklassen-Saisons in der Stammelf.
Die Vorfreude ist Marsch anzumerken. Er sagt: „Ich freue mich schon sehr auf die neuen Erlebnisse, die wir in dieser Saison gemeinsam bei RB haben werden.“
DER TRAINER
Jesse Marsch
Geboren: 8. 11. 1973 in Racine (USA).
Trainerstationen: Co-Trainer USA (2/10 – 7/11), Montreal Impact (11/12), Co-Trainer Princeton Tigers (8/13 – 12/14), New York RB (15 – 7/18), Co-Trainer RB Leipzig (18/19), RB Salzburg (19 – 21), seit 1. 7. 2021 RB Leipzig.
Größte Erfolge: österreichischer Meister und Pokalsieger 2020 und 2021, MLS-Meister der Eastern Conference 2015 und 2016.
Stationen als Spieler: Princeton Tigers (92 – 96), D.C. United (3/96 – 12/97), Chicago Fire (1/98 – 12/05), CD Chivas (1/06 – 2/10).
Größte Erfolge: MLS-Cup-Sieger 1996 – 98, MLS-Supporters-Shield-Sieger 1997.
DER STAR
André Silva (25)
Der Portugiese wechselte diesen Sommer für 23 Mio. Euro aus Frankfurt nach Leipzig. Er ist der klassische Mittelstürmer, der vor allem mit seiner Coolness vor dem Tor beeindruckt. Zudem ist er mit seinen erst 25 Jahren international schon sehr erfahren. Silva spielte mit seinem Stammverein FC Porto bereits vor fünf Jahren in der Champions League, erzielte da vier Tore in acht Spielen. Später trat er mit dem AC Mailand, dem FC Sevilla und Frankfurt in der Europa League an. Seine internationale Tor-Quote ist eindrucksvoll: 41 Spiele, 15 Treffer und fünf Torvorlagen.