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Gerade geht die Corona-Epidemie in ihren zweiten Winter und die Sozialen Medien laufen über von Ausbrüchen der Wut und Verzweiflung, der Ungeduld und Trauer. Dabei ist es noch keine zwei Jahre her, dass wir zum ersten Mal von dieser neuen Krankheit gehört haben. Ich will den Schmerz der vielen, ihre berechtigten Sorgen und Nöte nicht kleinreden. Ich gebrauche den Zeitraum nur als Messlatte, um auch denen das Ausmaß der Aids-Krise aufzuzeigen, die sie nicht selbst miterlebt haben. Die erste Epidemie in meinem Leben dauerte mehr als siebenmal so lang wie Corona bis jetzt gedauert hat, und je nach Betrachtung dauert sie bis heute. Die Aids-Krise war eine Katastrophe, so lang wie meine Jugend.
Am 3. Juli 1981 berichtete die New York Times unter der Überschrift „Rare cancer seen in 41 homosexuals“ zum ersten Mal über das, was später Aids genannt wurde. Natürlich war das nicht der Anfang von Aids, ...