Die Leistung zählt
Gaming macht keinen Spaß, wenn Spiele ruckeln, in einer matschigen Darstellung auf dem Display erscheinen – oder
Die vollständige Tabelle mit allen Testergebnissen erhalten Sie per QR-Code oder hier: www.vorteilcenter.de
HANDY-SPIELE-DIENSTE
schlimmstenfalls gar nicht erst starten, weil die Leistung nicht reicht. Damit das alles nicht passiert, braucht es vor allem einen starken Prozessor (CPU). Apple (A15 Bionic) und Samsung (Exynos 2200) setzen auf hauseigene CPUs – Asus (Snapdragon 8+ Gen 1), Xiaomi und Black Shark (beide Snapdragon 8 Gen 1) vertrauen auf Qualcomm. Realme baut als einziger einen Chip von Media-Tek ein. Keine gute Wahl: Der Dimensity 810 5G war in den Tests zu schwach für ein Smartphone, das Gamer glücklich machen soll. Alle anderen Handys sind deutlich schneller.
Ähnlich beim Display: Realme tanzt aus der Reihe und verwendet als einziger Hersteller LCD-Technik – und liefert damit ein recht dunkles und kontrastarmes Bild. Bei den anderen Herstellern gibt es AMOLED-Bildschirme – damit ist Zocken draußen auch an sonnigen Tagen kein Problem. Zudem punkten Asus, Samsung, Xiaomi und Black Shark mit einer hohen Bildrate für eine besonders geschmeidige Darstellung.
Wer hält am längsten durch?
Wer sich voll ins Spiel vertieft, braucht eine lange Akkulaufzeit, damit der Spaß kein jähes Ende findet. Hier glänzt das Asus ROG Phone mit mehr als zwölf Stunden Laufzeit unter Dauerlast – die Messung erfolgte aber nicht beim Gaming, sondern im normalen Betrieb.Vielspieler müssen also in der Regel früher den Weg zur Steckdose suchen. Auch das Realme Narzo 50 5G schlägt sich mit über elf Stunden gut – leistungsschwache Hardware braucht eben nicht viel Strom. Schlusslicht ist mit nicht einmal acht Stunden das Black Shark 5 Pro.
Ausstattung von Asus
Das ROG Phone 6 Pro kostet zwar schon satte 1300 Euro. Wem sein Mobile-Gaming-Erlebnis noch mehr wert ist, der kann bei Asus aber auch noch mehr ausgeben: Der Hersteller bietet als Zubehör einen Kühler (90 Euro) und den bereits erwähnten Controller (120 Euro) zum Anstecken an. Der Aeroactive Cooler lässt sich mit der passenden Hülle ans Handy klemmen und aktiviert sich direkt, um die Wärmeentwicklung einzudämmen. Einige Smartphone-Tasten sind mit Kühler aber nicht mehr erreichbar. So lassen sich etwa keine Screenshots machen. Klasse hingegen: Der Aeroactive Cooler kann in drei Stärken arbeiten und passt sich je nach Bedarf automatisch an. Praktisch sind zudem die Trigger auf der Rückseite zum Zocken. Beim Kunai 3 Gamepad gibt es Licht und Schatten. Gefallen hat die Flexibilität mit zwei Nutzungsvarianten: Zocker können ihr Asus ROG Phone 6 Pro in einen Rahmen legen und dann links und rechts die Bedienelemente montieren – praktisch für unterwegs. Alternativ lassen sich die beiden Bedienteile in eine Controller-Vorrichtung setzen, dann sieht das Kunai 3 wie ein normales Konsolen-Gamepad aus. Hier hat sich Asus offenbar von Nintendos Switch inspirieren lassen. Allerdings wirkt das Material billig, und der Druckpunkt der Tasten ist wackelig. Mobile Gamer sollten also besser zu einem anderen Controller greifen.
Zubehör: Controller im Test!
Die meisten Games lassen sich zwar über den Touchscreen steuern. Je nach Spiel ist das aber nicht die beste Variante. Für
TEST-SIEGER
1 ASUS ROG PHONE 6 PRO
Preis: 1299 Euro keine günstigere Variante
Display: 6,78 Zoll (2448 x 1080)
Prozessor: Snapdragon 8+ Gen 1
Maße: 173,0 x 77,3 x 11,6 mm
Das Asus ROG Phone 6 Pro zeigt, was alles möglich ist. Ein sehr gutes Display und das hohe Tempo mit langer Ausdauer machen es zum Gaming-Champion. Allerdings fehlt kabelloses Laden, und es ist nicht wasserdicht. Und der Spaß hat seinen Preis.
2 XIAOMI POCO F4 GT
Preis: 557 Euro günstigere Variante: 480 Euro
Display: 6,8 Zoll (2400 x 1080)
Prozessor: Snapdragon 8 Gen 1
Maße: 162,0 x 73,0 x 10,5 mm
Die ausfahrbaren Schultertasten des Poco F4 GT sind eine nützliche Gaming-Erweiterung. Dazu bietet es ein helles Display und ein hohes Arbeitstempo. Und weil das Smartphone schnell lädt, bleiben Spielpausen angenehm kurz. Auch die restliche Ausstattung überzeugt.
3 XIAOMI BLACK SHARK 5 PRO
Preis: 879 Euro günstigere Variante: 779 Euro
Display: 6,67 Zoll (2400 x 1080)
Prozessor: Snapdragon 8 Gen 1
Maße: 163,8 x 76,4 x 12,1 mm
Das Black Shark 5 Pro hat ebenfalls Extra-Schultertasten fürs Zocken. Es lädt sehr flink, aber es muss auch schnell wieder an die Steckdose. Die Leistung reicht für Mobile Gaming aus. Klasse: Das Display bietet bis zu 144 Hertz Bildrate, Games laufen damit geschmeidig.
4 REALME NARZO 50 5G
Preis: 220 Euro keine günstigere Variante
Display: 6,6 Zoll (2408 x 1080)
Prozessor: MTK Dimensity 810 5G
Maße: 163,8 x 75,1 x 10,1 mm
Den Namen Gaming-Smartphone hat das Realme Narzo 50 5G nicht verdient. Dazu ist die Leistung zu gering, das Display zu dunkel. Es hat auch keine Extras wie Schultertasten oder Gaming-Modi. Immerhin ist die Akkulaufzeit sehr lang und eine Klinkenbuchse an Bord.
ZUM VERGLEICH NACHHALTIGE TECHNIK
APPLE iPHONE 14
Preis: 1099 Euro günstigere Variante: 889 Euro
Display: 6,1 Zoll (2532 x 1170)
Prozessor: Apple A15
Maße: 146,7 x 71,5 x 11,2 mm
Das iPhone 14 ist ein Top-Handy, das sich mit seinem starken Prozessor und dem hellen OLED auch gut fürs mobile Spielen eignet. Mit Apple Arcade gibt es sogar ein Spiele-Abo. Mit einem Controller wie dem Testsieger Backbone One (S. 80) eine Spielemaschine.
SAMSUNG GALAXY S22
Preis: 685 Euro günstigere Variante: 568 Euro
Display: 6,1 Zoll (2340 x 1080)
Prozessor: Exynos 2200
Maße: 146,0 x 70,6 x 9,1 mm
Samsungs Top-Modell Galaxy S22 ist schnell genug für mobiles Zocken, und das Display setzt Spiele schön in Szene. Zudem punktet das S22 mit einer guten Kamera für die Schnappschüsse zwischendurch. Nur die Laufzeit ist etwas gering, dafür lädt es auch kabellos.
Die vollständige Tabelle mit allen Testergebnissen erhalten Sie per QR-Code oder hier: www.vorteilcenter.de
schnelle Action-, Sport- und Rennspiele etwa darf es gern ein Smartphone-Controller sein. Der dockt am Handy an und erlaubt statt Tippen und Wischen auf dem Display eine Steuerung wie mit einem Konsolen-Gamepad.
Große Namen dabei
Eigene Controller fürs Smartphone gibt es von bekannten Gaming-Marken – etwa Razer mit dem Kishi V2 oder SteelSeries mit dem Stratus+. PlayStation-Hersteller Sony lässt von Backbone den One in der PlayStation-Edition fürs iPhone fertigen. Das MOGA XP5-X+ von PowerA läuft hingegen unter der Xbox-Flagge von Microsoft. Es gibt aber nicht nur verschiedene Hersteller, sondern auch verschiedene Controller-Typen. COMPUTER BILD hat die beiden beliebtesten Varianten getestet: auseinanderziehbare Controller und Alternativen zum Aufsetzen auf das Smartphone.
Handy zwischen dem Controller
Controller zum Auseinanderziehen sind schnell startklar: Zunächst verbindet der Gamer die beiden Steuereinheiten über ein Mittelteil, dann zieht er das Konstrukt auseinander, um das Smartphone einzulegen. Auf einer Seite befindet sich im Normalfall ein Lightning- beziehungsweise USB- C-Anschluss für das entsprechende Smartphone. Das sorgt im Vergleich zu Bluetooth nicht nur für eine gute Verbindung zwischen Controller und Handy, sondern senkt auch die Latenz – also die Verzögerung zwischen Eingabe und Umsetzung im Spiel. Ein weiterer Vorteil: Die meisten Modelle kommen komplett ohne Akku aus. Besonders überzeugt hat im Test etwa der Backbone One, der für Apple- und Android-Geräte erhältlich ist. Er wirkt nicht nur sehr wertig, sondern bietet auch nette Extras wie einen Klinkenanschluss für Kopfhörer (was vielen Top-Smartphones fehlt) und eine richtig gute App für schnellen Zugriff auf Mobile Games. Aber viel wichtiger noch: Es zockt sich mit dem One richtig gut.
Smartphone auf dem Controller
Anders arbeiten die Modelle mit Smartphone-Aufsatz. Das Mobiltelefon wird dabei in der Regel in eine Art Klammer eingesperrt und über Kabel oder Bluetooth mit dem Controller verbunden. Der benötigt allerdings meist selbst Strom. Regelmäßig aufladen ist also angesagt. Dieser Controllertyp hat dafür andere Vorteile:Viele Modelle liegen sehr gut in der Hand und lassen sich bequem bedienen. Außerdem funktionieren so gut wie alle Modelle auch etwa am PC oder an der Nintendo Switch. Die Smartphone-Halterung lässt sich dann einklappen oder abmontieren. Am vielseitigsten war der G4 Pro von GameSir, der an allerlei Geräten schnell betriebsbereit ist und mit guter Bedienung gefällt.
[jc/jm]
FAZIT
Smartphone und Games? Ja, das passt – sofern die Technik mitspielt: Das beste Gaming-Handy ist das Asus ROG Phone 6 Pro, das beim Zocken dank hohem Tempo, top Display und langer Ausdauer richtig Spaß macht. Aber Achtung: Manches Gaming-Smartphone hat seinen Namen nicht verdient. Das Realme Narzo 50 5G etwa ist zu schwach für aufwendige Spiele. Wer schon ein Top-Handy wie das iPhone 14 besitzt, braucht kein spezielles Gaming-Smartphone. Grafikund Prozessorleistung sind bei Apple sogar stärker als bei jedem Android-Spiele-Handy. Und mit einem zusätzlichen Controller verwandelt es sich geradezu in eine Spielemaschine. Der beste Gaming-Controller ist der Backbone One, der auch in Bus und Bahn ohne Tisch komfortables Zocken erlaubt. Wer lieber mit einem klassischen Controller spielt, greift zum GameSir G4 Pro. Der ist mit einem Preis von gerade mal knapp 50 Euro auch Preis-Leistungs-Sieger.
TEST-SIEGER
1 BACKBONE BACKBONE ONE FOR iPHONE
Preis: 119,99 Euro
Bauform: ausziehbar
Kompatibel mit: iOS, PC, Mac
Alternative Variante: Android
Der Backbone One ist der ideale Begleiter für Gamer, die unterwegs zocken wollen. Die getestete iPhone-Version ist leicht, wirkt wertig und ist schnell am Smartphone angebracht und verbunden. Der Controller liegt gut in der Hand und reagiert ebenso schnell wie präzise auf Eingaben. Lade- und Klinkenanschluss sind eine nette Ergänzung. Die App bietet zudem viele Einstellmöglichkeiten.
PREIS-LEISTUNGS-SIEGER
2 GAMESIR G4 PRO
Preis: 49,99 Euro
Bauform: Gamepad mit Aufsatz
Kompatibel mit: Android, iOS, PC, Nintendo Switch
Das GameSir G4 Pro lässt bei der Verbindung so gut wie keine Wünsche offen. Außer mit Android sowie einigen älteren iOS-Modellen verbindet sich der Controller kabellos mit dem PC und der Nintendo Switch. Auch Vibrationen gibt es bei entsprechenden Spielen. Der Controller liegt gut in der Hand, aber der moderate Preis ist bei den einfachen Materialien und der etwas losen Bedienung zu spüren.
3 STEELSERIES STRATUS+
Preis: 69,99 Euro
Bauform: Gamepad mit Aufsatz
Kompatibel mit: Android, PC
Alternative Variante: nein
SteelSeries macht mit dem Stratus+ vieles richtig: Die Verbindung zum Smartphone klappt schnell und einfach, auch am PC funktioniert er über USB-Kabel problemlos. Zudem liegt der Controller richtig gut in der Hand. Aber ein wichtiges Detail ist nicht durchdacht: Ausgerechnet die Smartphone-Halterung wirkt unsicher, die ausklappbaren Eisenstängel beschädigen die Silikonlöcher schnell.
4 RAZER KISHI V2
Preis: 99,99 Euro
Bauform: ausziehbar
Kompatibel mit: Android
Alternative Variante: iOS
Razers mobiler Controller Kishi ist bereits in der zweiten Generation erhältlich. Er verbindet sich schnell mit dem Smartphone, ist allerdings auch darauf begrenzt. Auf weiteres Zubehör verzichtet man komplett. Dafür liegt der Controller gut in der Hand und reagiert präzise, nur der Druckpunkt der Tasten ist etwas weich. Über den Ladeanschluss lässt sich das Smartphone beim Zocken betanken.
5 POWERA MOGA XP5-X PLUS
Preis: 49,99 Euro
Bauform: Gamepad mit Aufsatz
Kompatibel mit: Android, PC
Alternative Variante: nein
Was für ein Kabelsalat! Das PowerA MOGA XP5-X verbindet sich zwar mit Android, PC sowie iOS-Geräten, allerdings nur mit Hindernissen. Eines davon ist die Flut an USB-Kabeln, die aufgrund der Bauform fest zum Controller gehören. Ärgerlich! Vor dem letzten Platz retteten den Controller die integrierte Powerbank-Funktion sowie das gute Griffgefühl, auch wenn er etwas billig wirkt.
6 GAMESIR X2 PRO
Preis: 89,99 Euro
Bauform: ausziehbar
Kompatibel mit: Android
Alternative Variante: iOS
Etwas zickig im Test zeigte sich der GameSir X2 Pro: Erst nach mehreren Anläufen mit diversen Testgeräten ließ sich der Controller verbinden. Dann klappte die Steuerung allerdings gut, und er lag angenehm in der Hand. Besonderes Lob gibt es für das viele Zubehör: Neben vier Aufsätzen für die Joysticks ist noch eine Transporttasche dabei, damit die Technik auch im Rucksack keinen Schaden nimmt.