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Die gute Nachricht zuerst: Viel braucht man nicht, um im Ostseeurlaub auf Plattfisch erfolgreich zu sein. Sie besitzen keine Brandungsrute? Kein Problem! Dann verstauen Sie doch einfach Ihre Karpfenrute im Gepäck. Eine Rute mit 2,5 bis 3 lb reicht völlig aus, um die Wurfweiten zu erzielen, die es braucht, an die Fische heranzukommen. Noch besser funktioniert eine Heavy-Feeder-Rute. An deren feiner Spitze lassen sich nämlich auch die zartesten Plattfisch-Zupfer deutlich erkennen. Und zur Not tut es auch jede längere Rute, mit der Sie ein etwa 100 Gramm schweres Blei werfen können.
FERTIG-VORFÄCHER UND TELLERBLEIE
Jetzt brauchen wir noch ein Grundblei zwischen 80 und 120 Gramm sowie eine Montage, und schon steht unserem Angel-Abenteuer am Strand nichts mehr im Wege. Bei den Bleien kaufen Sie sich am besten runde Tellerbleie. Diese liegen sehr gut am Grund und werden nicht so leicht verdriftet. Das passt. Sie können aber auch Bleie aus Ihrem „Altbestand“ einpacken, den fast jeder Angler irgendwo schlummern hat.
Auch bei der Vorfachfrage sollten Sie es nicht kompliziert machen. Sicher: Brandungsvorfächer von Profis sind extrem ausgeklügelt. Um Ihnen die lange Fummelei zu ersparen, besorgen sich fertig gebundene Plattfischvorfächer im Fachhandel. Fast jeder Gerätehändler an der Küste hat diese „Buttvorfächer“ im Laden, und sie sind zudem nicht teuer.
Das Plattfischvorfach schalten Sie zwischen die Schnur auf Ihrer Rolle und dem Blei, das in den Wirbel am unteren Ende des Fertigvorfachs eingehängt wird. Fertig! Dass das Blei sich am unteren Ende der Montage befindet, hat seinen Grund. So fliegt es wie ein Geschoss beim Wurf der Montage voraus und spannt diese, damit es keine Verwicklungen gibt.
„DER BUTT IST EIN KLASSE FISCH FÜR DAS ANGELN IM URLAUB AN DER OSTSEE!“
DER EWIGE FUTTERNEID UND DIE KÖDERFRAGE
Ach, übrigens, diese Fertig-Montagen sind oft mit zwei langschenkligen Butthaken ausgestattet. Das verdoppelt Ihre Chancen auf einen Biss. Und wenn Sie bei einem Biss Geduld haben, können Sie auch zwei Plattfische auf einen Schlag fangen. Plattfische sind neugierig und futterneidisch. Bliebt die Frage nach den Ködern.
Fertige Plattfisch-Vorfächer gibt es in jedem Angelladen entlang der Ostseeküste. Die meisten sind mit zwei langschenkligen Haken ausgestattet. Dazu noch ein paar Würmer, ein Grundbblei und eine lange Grundrute, viel mehr braucht man zum Plattfischangeln nicht.
SEEBRÜCKE UND MOLEN
Vor dem Angeln sollten Sie sich vergewissern, ob Sie überhaupt an dem von Ihnen gewählten Angelplatz fischen dürfen. Seebrücken sind für Angler meist nur in den Wintermonaten zugänglich. Auch bei Hafenmolen sollten Sie genau wissen, ob diese zum Angeln betreten werden dürfen. Beachten Sie daher die Beschilderung. In einigen Badeorten sind die Seebrücken auch noch aufgrund von Corona gesperrt. Bei der Seebrücke Dahme war dies zum Beispiel am 21. Juni noch der Fall.
Wenn Sie Steinmolen betreten dürfen, dann lassen Sie trotzdem besondere Vorsicht walten. Die unteren Steine der Molen, die vom Wasser überspült werden, sind oft mit extrem rutschigen Algen bedeckt. Achten Sie also bei jedem Schritt darauf, wohin Sie treten.
Wenn Sie an Ihrem Urlaubsort Watt- oder Seeringelwürmer kaufen können, umso besser. Fragen Sie im Angelladen, ob er diese vorrätig hat. Zur Not tun es aber auch Tauwürmer, die jeder bessere Angelgerätehändler im Angebot hat. Damit lassen sich nicht nur Plattfische fangen, sondern auch Aale, Brackwasserbarsche und auch Meerforellen sind einem Tauwurm nicht abgeneigt.
SOMMER-FÄNGE BEIM KLANG DER GLOCKE
Als Letztes brauchen Sie noch einen Rutenständer, in den Sie die Rute stellen können. Wer ein Dreibein besitzt, der ist im Vorteil, doch auch einfache Klapprutenhalter lassen sich für das Plattfischangeln verwenden. Und an den Steinmolen findet sich immer auch eine Lücke, in der man die Rute fixiert abstellen kann.
Die Bissanzeige erfolgt über die Rutenspitze. Ungeduldige Gemüter, die nicht ständig nach oben schauen und sich den Nacken verrenken wollen, klemmen einfach ein Aalglöckchen an die Rutenspitze. Sobald das Glöckchen ertönt, hat im besten Fall ein Plattfisch Ihren Köder genommen. Im schlechtesten Fall ist Ihnen einfach nur ein wenig Kraut in die Schnur geschwommen – oder ein Krebs hat versucht, Ihnen den Wurm vom Haken zu klauen. In jedem Fall sollten Sie dann die Montage einholen und den Köder kontrollieren.
Sie sehen, kompliziert ist das wirklich nicht. Und damit es noch einfacher wird, haben wir Ihnen auf den kommenden Seiten „urlaubergerechte“ Stellen für das Plattfischangeln zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen schon jetzt einen entspannten Abend beim Plattfischangeln an der Ostsee.
SEEBRÜCKE UND MOLEN
Vor dem Angeln sollten Sie sich vergewissern, ob Sie überhaupt an dem von Ihnen gewählten Angelplatz fischen dürfen. Seebrücken sind für Angler meist nur in den Wintermonaten zugänglich. Auch bei Hafenmolen sollten Sie genau wissen, ob diese zum Angeln betreten werden dürfen. Beachten Sie daher die Beschilderung. In einigen Badeorten sind die Seebrücken auch noch aufgrund von Corona gesperrt. Bei der Seebrücke Dahme war dies zum Beispiel am 21. Juni noch der Fall.
Wenn Sie Steinmolen betreten dürfen, dann lassen Sie trotzdem besondere Vorsicht walten. Die unteren Steine der Molen, die vom Wasser überspült werden, sind oft mit extrem rutschigen Algen bedeckt. Achten Sie also bei jedem Schritt darauf, wohin Sie treten.
ALLES, WAS RECHT IST
Bevor Sie sich ans Wasser begeben, sollten Sie noch ein paar Formalitäten beachten. Als erstes brauchen Sie einen gültigen Fischereischein, und dieser reicht in Schleswig-Holstein aus. In Mecklenburg-Vorpommern benötigen Sie außerdem noch den „Küstenschein“. Diesen können Sie online erwerben über: www.lallf.de/fischerei/angelfischerei/angelerlaubnis/
Falls Sie keinen Fischereischein besitzen: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern kann man den zeitlich befristeten Urlauberfischereischein erwerben. Er gilt für 28 Tage und kann ohne Fischereiprüfung auf dem Ortsamt (Stadt- oder Gemeindeverwaltung) gelöst werden. Er kostet 10 Euro. Außerdem muss jeder Angler noch die sogenannte Fischereiabgabe entrichten. Auch sie kostet 10 Euro. Wenn der Papierkram erledigt ist, steht dem Angel-Vergnügen aber nichts mehr im Weg.
FOTO: STOCK.ADOBE.COM/HAIDEROSE
FOTO: STOCK.ADOBE.COM/PIOTR WAWRZYNIUK
FOTO: S. ROSE