... Muscle Beach, Promivillen in Beverly Hills, Filmstudios und die Sterne auf dem in Hollywood: L.A. will man natürlich gesehen haben. Aber nach ein paar Tagen reicht es vielen dann auch.
Nordwestlich von Los Angeles liegt die »amerikanische Riviera«: kilometerlange Strände, gemütliche Kleinstädte am Wasser, dahinter die Berge des bis zu 2.700 Meter hohen Los Padres National Forest. Von Hollywood aus ist man in einer Stunde da. Die Strecke führt über den Highway 101 durch die Berge, dann durch die Obst- und Gemüsefelder von Camarillo, entlang der Golfplätze und Jachthäfen von Oxnard und Ventura. Bis Santa Barbara schmiegt sich die be - rühmte Küstenstraße Nummer 1 zwischen Meer und Berge, hinter denen das Weingebiet des Santa Ynez Valley liegt.
Die »Hauptstadt« Santa Barbara ist attraktiv und teuer, aber überhaupt nicht snobby. Die anderen Orte sind relaxed und unaufgeregt und haben ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und überall gilt: Die Mischung macht’s. Man hegt und pflegt das Surferimage der 60er und 70 Jahre – ja, die Welle reiten sie immer noch! – und spielt Beach-Boys-Hits wie »California Girls«. Hier träumt man unwillkürlich vom endless summer. Tatsächlich gibt es überall Surfshops, und an den Wochenenden parken viele SUVs und Bullis an den Stränden, deren Besitzer im Neoprenanzug nach der perfekten Welle suchen. Und ja, auch hier sieht man sonnengebräunte Jungs und Mädels, die sich gegenseitig Instagram-mäßig fotografieren. Während man sich unter den schrägen Vögeln und durchtrainierten Muskelprotzen an L.A.s Stränden schon mal deplatziert vorkommt, ist hier oben aber alles herrlich normal.
Fotos: Ingus Kruklitis/PR Image Factory/Shutterstock, Giobanni Simeone/Pietro Canali/ HUBER IMAGES, Gavin Hellier/Tom Hutchins/ronertharding/Alamy Stockfoto
Dazu kommt allerorts die neue Welle aus stylischen Restaurants mit kreativer Farm-to-Table-Küche, Craft-Cocktails und Außenterrassen. Die Küche ist vielfältig, historisch geprägt von Spaniern, Mexikanern, Amerikanern und den Einwanderern aus Fernost. Jedes Städtchen hat seine Mikrobrauereien, es gibt Dutzende Weingüter, und the next big thing sind die Gin-, Whiskey- und Wodka-Maker. Gleichzeitig wirkt vieles europäisch: Die Innenstädte sind fußläufig, es gibt Radwege, man sitzt draußen. Und zwar das ganze Jahr, denn das Klima ist immer mild. Trotzdem: Die Badehose braucht man nur am Pool, denn der Pazifik ist für die meisten selbst im Hochsommer zu kalt.