Üppige Schönheit
Im französischen Laugerie-Basse entdeckte der Amateurarchäologe Paul Hurault, Marquis de Vibraye, um 1864 die kleine Statuette einer nackten Frau. Er verlieh ihr die Bezeichnung Vénus impudique („unanständige Venus“), da anders als bei den nackten Göttinnen der klassischen Antike Geschlecht und Brüste offen sichtbar waren. Damit hatte er einen Gattungsbegriff für weitere, ähnliche Funde geschaffen.
Mit den eleganten, wohlproportionierten Venusskulpturen der römischen bzw. griechischen Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit besitzen die prähistorischen Venusfigurinen nämlich kaum Ähnlichkeit.
Göttinnen, Fetische, Spielzeug …?
Unter den künstlerischen Artefakten aus dem Paläolithikum sind Frauendarstellungen selten, kommen allerdings häufiger vor als Abbildungen von Männern. Die bekanntesten und durch ihren anatomischen Realismus auffallendsten zählen zum Typus der ...