... „älteren“ Vornamen durchsuchen und so ihre Opfer finden, keinen Anhaltspunkt mehr.→ Sobald Sie Zweifel haben: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, legen Sie einfach auf und wählen Sie die 110, um Anzeige zu erstatten.→ Die Polizei selbst ruft nie mit der 110 an, seien Sie misstrauisch, wenn Sie diese Nummer im Display Ihres Telefons sehen. Aber auch örtliche Telefonnummern als „Absender“ können gefälscht sein.→ Geben Sie niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Mehr Infos unter: www.polizei-beratung.de
BILD der FRAU: Wie funktioniert die miese Masche?
Vermeintliche Polizisten rufen unter der gefälschten Nummer 110 oder der Rufnummer einer örtlichen Polizeidienststelle – die dann auf dem Telefondisplay des Angerufenen erscheint – gezielt in Haushalten an. Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geldund Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben. Der gibt sich dann ebenfalls als Polizist aus.
Was behaupten die Betrüger?
Dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zu Hause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien, weil zum Beispiel gerade Diebesbanden in der Nachbarschaft unterwegs sind oder ein Bankmitarbeiter unter Betrugsverdacht steht. Oder dass Geld oder Wertsachen auf Spuren untersucht werden müssten.
Rufen die Täter aus Deutschland an?
In der Ermittlungsgruppe hatten wir es bislang hauptsächlich mit Personen zu tun, die aus türkischen Callcentern heraus gearbeitet haben. Diese Callcenter haben alle eine ähnliche Struktur: Oben steht der Betreiber. Darunter der Anrufer, der sogenannte Keiler, der psychologisch geschult ist. Dann gibt es die Logistiker, die die Abholung der Beute, deren Transport und Verwertung organisieren. Und vor Ort in Deutschland gibt es dann die Abholer.
Wie erkennt man, ob da ein echter Polizist vor der Tür steht?
Leider nur schwer. Die Uniformen sind in jedem Bundesland unterschiedlich, sie haben aber alle ein entsprechendes Landeswappen auf dem oberen Ärmel. Kontrollieren Sie auch, ob irgendwo in Sichtweite ein Streifenwagen geparkt ist. Lassen Sie sich immer den Dienstausweis der Beamten zeigen, sie sind meist EC-Karten-groß, sehen aber auch in jedem Bundesland anders aus.
Was mache ich bei Zweifeln?
Sofort die Polizei anrufen, sich die Korrektheit bestätigen lassen. Und zwar immer unter der 110 – und während die vermeintlichen Polizisten vor der geschlossenen Haustür warten. Aber vor allem gilt: Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertsachen.
Wer ist betroffen?
Vor allem ältere Menschen. Im Jahr 2018 wurden bundesweit 41 000 Fälle registriert, 50 Millionen Euro Schaden sind entstanden. Positiv ist, dass sich potenzielle Opfer bei uns melden und weniger Betrugsversuche vollendet werden. Seit der Gründung von „Trust“ im November 2018 konnten wir über 15 Millionen Euro Schaden verhindern.
Text: Dörte Apel; Fotos: Shutterstock, PR