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EINFACH, EHRLICH, GERÄUMIG
WAS WAREN DAS noch für Zeiten – wenige Jahre ist es her, da boten viele Mitsu-Händler den kleinen Space Star für 6990 Euro an. In Worten: sechstausendneunhundertneunzig! Dann sah er zwar nicht aus wie der hier, hochgerüstet mit Navi, schicken LED-Rückleuchten und mehr – trotzdem ein Hammerpreis.
Mittlerweile geht es bei 12 380 Euro los – mit Rabatt bei knapp 11 000. Euro. Dazu sei fairerweise gesagt, dass sich die Serienausstattung mit dem 2020er-Facelift ein Stück verbessert hat. Licht und Regensensor sind seitdem Serie, elektrische Fensterheber waren es schon immer. Das war’s dann aber auch. Wer Luxus wie eine Gepäckraumbeleuchtung, Funkschlüssel oder gar eine Klimaanlage will, muss mindestens zur zweiten Linie Select greifen, die mit 1300 Euro Aufpreis aber ebenfalls bezahlbar bleibt.
Was den Antrieb angeht, ist mittlerweile nur noch der größere 1,2-Liter im Angebot. 71 PS und 102 Newtonmeter reichen nicht für große Sprünge. Gerade in der Stadt ist der Space Star aber sogar recht spritzig, nur 940 Kilo Leergewicht sei Dank – und da sind 75 Kilo für den Fahrer bereits reingerechnet.
Das Platzangebot ist für diese Klasse überdurchschnittlich – hinten kann sogar mal wer mitfahren, ohne sich gleich den Kopf oder die Knie zu stoßen. Auch die 235 bis 912 Liter Laderaum reichen aus – der Space Star macht seinem Namen also alle Ehre.
MITSUBISHI SPACE STAR
FAKTEN
Das Besondere am Space Star: Er kombiniert sehr preiswerte Kleinstwagentechnik mit einem recht großzügigen Platzangebot, das eher auf Kleinwagenniveau liegt. Seine Länge liegt irgendwo zwischen beiden Klassen: 3,85 Meter.
TIPPS
In dieser Preisklasse will jede Sonderausstattung wohlkalkuliert sein – schließlich bleibt die Machart günstig, und die oberste Linie Top (6800 Euro) ist richtig teuer. Select (1300 Euro) bietet mit Klima und Funk-ZV das Nötigste.
DER GENÜGSAME
DASS DER 92 PS STARKE Saugbenziner im Yaris Hybrid nicht viel Sprit verbraucht, hat einen einfachen Grund: Die Elektronik schaltet ihn oft ab. Und zwar dann, wenn der 80 PS starke E-Motor den Vortrieb übernimmt. In der Stadt passiert das beinahe ständig, und so lässt es sich dann innerstädtisch mit Verbräuchen unter vier Litern fahren – ein Wahnsinnswert. Insgesamt haben wir 5,7 Liter gemessen, da war dann aber auch ein nicht unerheblicher Anteil Autobahn dabei. Wer sparsam fahren (und dabei nicht laden) will, für den stellt der Vollhybrid also eine sinnvolle Lösung dar.
Zumal der Yaris auch sonst vergnüglich fährt. Mit 1090 Kilo hält sich das Gewicht im Rahmen, was spürbar ist. Von unten raus bietet der Elektromotor mit 140 Newtonmetern außerdem mehr als genug Drehmoment, von der Ampel kommt man gut los.
Kehrseite der nur 3,94 Meter Länge des Japaners bleibt das eher bescheidene Platzangebot. Für Paare reicht’s locker, aber wer einen Kindersitz auf die Rücksitzbank schnallen möchte, wird doch recht schnell über mangelnde Beinfreiheit für die kleinen Racker klagen.
Aber wäre der Yaris größer, wäre er wohl auch nicht ganz so sparsam. Wir halten es für einen erträglichen Kompromiss, den Toyota da gefunden hat. Die Konkurrenz anscheinend ebenfalls, auch Renault Clio und Honda Jazz kommen neuerdings mit Vollhybridantrieb.
TOYOTA YARIS
FAKTEN
Der Yaris ist mittlerweile in vierter Generation unterwegs, rangiert größentechnisch eher am unteren Ende der Kleinwagen-Skala. In puncto Zuverlässigkeit gab’s dafür stets gute Noten. Eine Hybridversion gibt’s seit 2012.
TIPPS
22 040 Euro Grundpreis für den Hybrid sind nicht wenig – aber Verbrauch und Kfz-Steuer (30 Euro im Jahr) sparen Geld. Im Yaris Team Deutschland (3060 Euro) fährt mit LED-Lichtern, Klima, Rückfahrkamera, Smartphonespiegelung und mehr alles Nötige mit.
MONSIEUR STADTVERKEHR
EIN BEKANNTER des Autors hat kürzlich seinen treuen Begleiter verloren. Dabei handelte es sich um einen Twingo mit dem liebevoll auserkorenen Spitznamen Ingo. Ingos letztes Stündlein schlug, als ein Lkw ihn übersah, zurücksetzte und die Front bis zur A-Säule eindrückte. Sein Besitzer blieb unverletzt, braucht nun aber einen neuen fahrbaren Untersatz.
Warum nicht den hier? Was die Idee eines minimalistischen, wendigen Stadtautos angeht: Diese Idee setzt der aktuelle Twingo electric besser um denn je.
Das hat zum einen mit der Antriebsform zu tun: Weil die Hinterräder für Vortrieb sorgen und vorne kein Motor sitzt, können die Vorderräder weiiit einschlagen. Und der Fahrer oder die Fahrerin fast in einer Doppelgarage wenden (8,75 Meter Wendekreis). Zum anderen ging es in den V e rbrenner-Ingos – äääh, Twingos – nie richtig leise zu. Jetzt herrscht Ruhe – zumindest antriebsseitig –, und 81 PS sind gerade innerorts mehr als genug.
Gut, ganz so billig wie der Alte ist der Neue nicht mehr. 28 000 Euro Listenpreis (abzüglich E-Prämien) muss man erst mal bezahlen für ein Auto, in dem Fond-Mitfahrer ihre Beine lieber zu Hause lassen sollten. Allenfalls auf der Kurzstrecke ist das zumutbar.
Auf der anderen Seite hält sich der Unterhalt aber in Grenzen, günstigen Versicherungs- und Wartungskosten sei Dank. Bleibt nur die Frage, wie er dann heißen soll. E-Ingo?
RENAULT TWINGO ELECTRIC
FAKTEN
Ein größerer Akku passte wohl nicht rein – 22 kWh sorgen in Renaults Kleinstwagen für 190 bis 274 Kilometer Reichweite (laut WLTP). Technischer Zwilling ist der Smart Forfour, der mittlerweile eingestellt wurde.
TIPPS
Hier fängt Renault den selbstbewussten Preis zumindest ein bisschen wieder ab: Sitzheizung, Tempomat, Navi – alles Serie. Zusätzlich gibt’s allerlei Stylingoptionen, wie zum Beispiel folierte Streifen (ab 150 Euro Aufpreis).
EIN AUTO WIE EIN ROLLER
DEN KENNEN SIE NICHT? Zugegeben, so richtig häufig ist der Opel Rocks-e noch nicht auf deutschen Straßen zu sehen. Dabei wurde der Rock-e 2021 extra für Opel umgelabelt, in Frankreich läuft er als Citroën Ami.
Die Ideen hinter dem gerade einmal 2,41 Meter langen Floh sind jedenfalls ziemlich knorke. So sagt seine Zielgruppe doch bestimmt, oder? Der Rocks-e ist nämlich schon ab 15 Jahren fahrbar – mit dem Führerschein der Klasse AM, der in jedem Pkw-Führerschein ohnehin integriert ist. Dadurch ist die Höchstgeschwindigkeit dann allerdings auch auf 45 km/h, die Leistung auf maximal 6 kW (entspricht gut 8 PS) begrenzt.
Die Devise der Karosserie: Einfachheit. Sie besteht aus Plastik, das nicht lackiert, sondern einfach eingefärbt wird. Die Front sieht aus wie das Heck, nur mit anderen Lampen. Die eine Tür öffnet in, die andere gegen die Fahrtrichtung – so muss nur ein Teil produziert werden, das auf beiden Seiten passt.
Rein passen zwei Personen – nebeneinander versteht sich, dahinter 63 Liter Gepäck. Eine Heizung ist verbaut, Sound macht ein Bluetooth-Speaker. Rudimentär, dafür kostet der Rocks-e aber auch nur 7990 Euro, Förderung gibt es leider keine.
Ärgerlich bleibt nur, dass keine Version mit höherem Topspeed zu haben ist – die ließe sich auch bereits ab 16 fahren, mit dem nächsthöheren Führerschein der Klasse A1. Käme die, würden wir den Rocks-e sicher öfter sehen.
OPEL ROCKS-E
FAKTEN
75 Kilometer schafft der kleine Opel mit einer Akkuladung – für die meisten Anwendungszwecke sollte das ausreichend sein. Das Mindestalter für den benötigten AM-Führerschein wurde übrigens erst letztes Jahr von 16 auf 15 Jahre abgesenkt.
TIPPS
Vier Stunden braucht der Rocks-e zum Vollladen – an einer normalen Haussteckdose wohlgemerkt. Gegen Aufpreis gibt’s einen Typ-2-Adapter (333 Euro) und farbliche Akzente in Elektro Gelb oder Aktiv Grau (800 Euro).