... Ortskern des Ostseebads liegt malerisch an einer Bucht hinter einer vorgelagerten Landzunge. Wir schlendern am Ufer entlang in die Altstadt. Dort und in der nahe gelegenen Marina laden Restaurants zum Verzehr von fangfrischem Fisch ein. Visà-vis der Stadt liegt ein Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Graswarder. Etwas westlich auf dem Steinwarder bietet die Erlebnis-Seebrücke Kinderspielbereiche, Sitz- und Liegemöglichkeiten, verglaste Abschnitte und den besten Blick auf die Ostseeküste. Erlebnisse bietet auch das Aktiv-Hus (www.aktiv-hus.de) mit Kinderspielwelt, Spa-Bereich und Geschäften.
Fehmarn: Sonneninsel der Ostsee
Über die Fehmarnsund-Brücke geht es auf die Insel, zum vielfach ausgezeichneten Top-Campingplatz „Wulfener Hals“. Schon die Lage überzeugt. Das weitläufige Camping-Gelände liegt auf einer Landzunge zwischen freier Ostsee und dem „Burger Binnensee“, wo ganzjährig Surfsport betrieben wird. Aber auf Fehmarn gibt es insgesamt sechs Campingplätze, die alle nicht von schlechten Eltern sind. Wir beobachten den Tanz der bunten Drachen und Segel auch im Winter während einer recht frischen Radtour zum Flügger Leuchtturm. Der Turm ist aber im Winter nicht zu besteigen, die Tour durch das hübsche Lemkenhafen und Orth lohnt dennoch. Der pittoreske Orther Hafen wird Krimifans aus dem Fernsehen bekannt sein. Er bildet die Kulisse der Serie „Nord bei Nordwest“.
Schön ist auch der Hafen von Burgstaaken. Hier verkaufen die Fischer ihren frischen Fang direkt vom Kutter. Von dort geht es auf einer Kopfsteinpflasterstraße zum Hauptort Burg mit Restaurants, Geschäften und Nostalgie-Kino. Am Ortsrand haben Naturkunde- und Technikmuseum der Galileo-Wissenswelt (www. galileo-fehmarn.de) an den Wochenenden geöffnet.
Grömitz: Naturstrand und Promenade
Feiner Strand, Promenade, Jachthafen, hübsche Gassen, Geschäfte und Restaurants, Wellnessoasen, Wellenbad, Kurpark sowie verschiedene Stellmöglichkeiten für Camper – all das findet sich in und um Grömitz. Wer Komfort und Meeresnähe bevorzugt, ist auf einem der Campingplätze von Lensterstrand genau richtig. Ins Zentrum sind es dann rund 2,7 Kilometer. In Grömitz zeigen geführte Fackel- und Bernsteinwanderungen Ort und Strand unter ungewohntem Fokus.
Hundebesitzer können bei einer Krimi-Tour mit ihrem Vierbeiner oder bei einem gemeinsamen Zoobesuch ganz neue Situationen kennenlernen. Alle Termine für den Winter finden Interessierte im Internet unter: www.groemitz. de/veranstaltungen
Neustadt : Zwischen Meer und See
Neustadt besticht durch seine Lage: Der Hafen mit Fischkuttern und Traditionsseglern liegt an einem fjordähnlichen Wasserlauf, der sich von der Ostsee bis zu einem flachen See zieht. Nur wenige Schritte entfernt lädt das Stadtzentrum mit Cafés, Geschäften und Fußgängerzonen zum Bummeln und Verweilen ein. Den Marktplatz zieren Backsteinkirche und klassizistisches Rathaus.
Etwas nördlich der Stadt liegt der Campingplatz Elfenschlucht unmittelbar am Naturstrand, der hier unter einer mäßig hohen Steilküste liegt. Von Neustadt aus führt ein acht Kilometer langer Küstenwanderweg bis zum nahe gelegenen Seebad Rettin. An der Promenade gibt es am Kiosk leckere Fischbrötchen – im Winter aber nur am Wochenende.
Scharbeutz: Genuss für die Sinne
Scharbeutz ist ein hipper Ort mit coolen Clubs und erlesenen Restaurants. Der Gast hat die Wahl: Süßes in der „Strand Crêperie“? Fischbrötchen bei „Gosch“? Oder Sushi im „Hamptons“? Die Ostseetherme lockt mit Rutschen, Whirlpools und Außenbecken. Aufgrund der Pandemie waren sowohl die Aufenthaltsdauer (vier Stunden) als auch die Zahl der Gäste begrenzt. Die aktuellen Bestimmungen sind der Homepage zu entnehmen. Die beliebte „Dünenmeile on Ice“ mit einer Schlittschuhbahn an der Strandpromenade, gemütlichem Budenzauber und Veranstaltungen rund um die Elemente Feuer und Eis wird in diesem Jahr aufgrund des Corona-Virus vermutlich ausfallen müssen.
Timmendorf/Niendorf : Zwischen Tradition und Moderne
Exklusives Lebensgefühl und mondänes Flair vermittelt auch Timmendorf. Eine der beiden Seebrücken schmückt ein japanisches Teehaus. In Timmendorf verbinden sich historische Bäderromantik mit Trinkkurhalle und Kurpark, schicken Boutiquen und Lokalen. Fantastische Unterwasserwelten lassen sich im Aquarium „Sea Life“ erleben. Um die Besucherzahl zu kontrollieren, sind Tickets derzeit nur online zu erwerben. Timmendorfs „kleine Schwester“, Niendorf, wirkt viel bodenständiger und ruhiger. Im Hafen machen wettergegerbte Kutter fest, den Fang des Tages gibt es an Fischbuden. Von Niendorf kann man am Brodtener Steilufer entlang bis zum nächsten Ziel der Tour wandern.
Der Campingplatz Leuchtturm ist leider im Winter geschlossen, aber Scharbeutz ist ja nicht weit weg.
Travemünde: Hier verkehren große „Pötte“
Wo die Brodtener Steilküste endet, beginnt Travemünde, ebenfalls ein Seebad mit langer Geschichte an der Lübecker Bucht. Der Ort war und ist aber vor allem ein wichtiger Hafen. Wer Schiffe sehen will, ist hier richtig. Wenn die hochhaushohen Fähren Richtung Skandinavien und Baltikum auslaufen und sich langsam durch das schmale Flüsschen Trave schieben, ist das äußerst spektakulär. Blickfang am der Stadt gegenüberliegenden Ufer ist der Windjammer „Passat“, im Winter leider nicht zu besichtigen. Es lohnt dennoch, mit der Fähre auf den Priwall überzusetzen, denn in Sichtweite des Großseglers liegt die „Ostseestation Travemünde“, eine Kombination aus Ostseeaquarium und Meeresmuseum. Öffnungszeiten siehe www.ostseestation-travemuende.de
Lübeck: Stadt der sieben Kirchtürme
Lübecks Altstadt liegt auf einem Hügel zwischen Trave und Wakenitz. Die ehemals durch Handel sehr reiche Stadt als Königin der Hanse. Die erhaltenen Kulturdenkmale – über tausend an der Zahl – sind seit 1987 Teil des UNESCO-Welterbes. Öffentliche Führungen beginnen um 11 Uhr am Holstentor (Januar bis März nur Freitag bis Sonntag). Das wuchtige Tor beherbergt eines der vielen Lübecker Museen.
Empfehlenswert ist auch das Europäische Hansemuseum. Das Buddenbrookhaus, Schauplatz des berühmten Romans von Thomas Mann, wird renoviert. Die Literatur-Ausstellung wird deshalb im nahe gelegenen Behnhaus (Königstraße 9-11) gezeigt. Süßes zu sehen gibt es im Marzipanmuseum im ersten Stock des Niederegger-Hauses (Breite Straße 89). Zum Naschen lädt das Café im Erdgeschoss ein. Ebenfalls nicht versäumen sollte man einen Besuch im historischen Lokal der Lübecker Schiffergesellschaft.
Eutin: Stadt mit Seeblick
In Eutin sind die Tester beeindruckt vom Schloss direkt am See, dessen Ursprünge auf das Jahr 1160 zurückgehen. Die norddeutsch-backsteinerne Anlage mit südländisch anmutendem Innenhof und Wassergraben ringsum wird umgeben von einem weitläufigen Englischen Landschaftsgarten. Sympathisch wirkt auch der alte Marktplatz in der Altstadt mit seinen historischen Fassaden unterschiedlicher Stilrichtungen. Der ehemalige Wasserturm in Eutin ist eine weitere Sehenswürdigkeit. Einerseits als Bauwerk interessant, bietet er andererseits von der Aussichtsplattform einen weiten Blick über Altstadt, das Umland und den großen Eutiner See. Die Besteigung des Wasserturms ist der ideale Einstieg oder Ausklang eines Ausflugs nach Eutin.
Plön: Wo Prinzen Landwirtschaft lernten
Leider ist der Campingplatz Spitzenort in Plön im Winter nicht geöffnet. Trotzdem ist die Kleinstadt unbedingt einen Besuch wert. Das Plöner Schloss, einst Sitz von Herzögen, Fürsten und Königen, thront majestätisch über dem See. Die Altstadt mit den Kirchen, vielen inhabergeführten Geschäften und hübschen Cafés lädt zum Bummel ein. Anschließend wandern die Tester zur Prinzeninsel, die sich direkt dem Schlossgebiet anschließt. Die Halbinsel heißt so, weil hier die Söhne des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. landwirtschaftliche Grundkenntnisse erlernten.
Die zwei Kilometer lange Landzunge, stellenweise nur 30 Meter breit, ist ein Naturparadies. Vom Pavillon an der Spitze, einst Lieblingsplatz von Kaiserin Auguste- Victoria, genießen die Tester den herrlichen Blick auf den See. Tolles Panorama, frische Luft und Stille – das ist gesunder Winterurlaub auch für Nicht-Adelige.
Tipp der Autorin
Zwischen Travemünde und Lübeck verkehren mehrmals täglich Panoramaschiffe. Es kann sowohl eine Einzelfahrt als auch Hin- und Rückfahrt gelöst werden. Eine Strecke dauert 90 Minuten. Wer hin und retour möchte, kann entweder direkt die Rückreise antreten oder nach einem viereinhalbstündigen Aufenthalt in Lübeck oder Travemünde das nächste Schiff zurück nehmen. Die Flussfahrt führt vorbei an zahlreichen Schiffsanlegern für Fähren und Frachter, dem 900 Jahre alten Fischerdorf „Gothmund" und der alten Fischereistadt Schlutup. Gastronomie ist an Bord. www.hanse-travemuende.de