... haben uns in den bezaubernden Anblick verliebt. In das Gebäude, die Landschaft und einfach alles an diesem Ort.“ Das Schloss liegt genau genommen im Weindorf Moulon und wurde aus dem Kalkstein der Gironde erbaut, der in benachbarten Steinbrüchen gewonnen wird. Bei der Übernahme war das Schloss in einem guten Zustand, entsprach aber vom Interieur nicht dem Geschmack des Paares. Dimitri und Céline hatten vorher bereits vier Gebäude aufwendig renoviert und bezeichnen sich selbst als Experten in Sachen Restauration. Zudem interessieren sich beide leidenschaftlich für alte Gemäuer. Es war jedoch das erste Projekt in Célines Heimatregion Bordeaux. „Ich habe mehrere Monate gebraucht, um einen Plan zu entwerfen“, erinnert sich Dimitri. „Ich zeichne gerne alles von Hand, weil digitale Techniken nicht zu meinen Stärken gehö-ren.“ Das Paar, das beseelt davon ist, alten Räumen ihren früheren Glanz wiederzugeben, machte sich schließlich ans Werk. Dimitri führte die Arbeit eines Archäologen durch, um aufzudecken, was im Laufe der Zeit verborgen worden war. „Zuerst habe ich die Wände abgeklopft, um herauszufinden, was sich dahinter verbirgt, ohne das Wagnis eingehen zu müssen, alles zu entfernen.“ Nach mehreren Wochen, in denen der Stein-Experte Theorien aufgestellt, revidiert und erneuert hat, brach er die Wände an den richtigen Stellen auf. Et voilà – was er daraufhin entdeckte, erstaunte selbst ihn: freiliegende Steine, Balken und weitere historische Materialien. „Die Suche nach alten Dingen fasziniert mich bei der Renovierung am meisten“, gesteht der Franzose. „Wir haben einmal sogar ein völlig zerstörtes Haus aus dem 18. Jahrhundert in der Normandie gekauft, nur um darin enthaltene Fundstücke zu retten!
„Es ist einfach faszinierend, was für Schätze ein altes Haus beherbergt.“
Daraufhin haben wir sie an Antiquitätenhändler weitergegeben.“ Nach erfolgreicher Renovierung der Räume und Wände machte sich das Paar an die Einrichtung. Die beiden entschieden sich für ein Interieur im klassischen französischen Stil – stets im Einklang mit der Architektur des Gebäudes. Familiengemälde und einzelne moderne Stücke lockern das Ambiente auf. Durch seine zehnjährige Tätigkeit für eine bekannte Marke im Deko-Bereich hat Dimitri ein besonderes Auge für stilvolle Einrichtungen. Zudem besucht er regelmäßig Messen, wie die Maison & Objet, die ihm als Inspirationsquellen dienen. Er selbst bezeichnet sich als Künstler, dessen Kopf wie eine Kamera funktioniert. „Ich schöpfe immer und überall neue Ideen“, sagt Dimitri lachend. Um das Bad unter dem Dach zu gestalten, erinnerte er sich an das Badezimmer eines Hotels in Mexiko. Mit seinen präzisen Erinnerungen vor Augen, verpasste er diesem Raum genau den gleichen Look. Als Perfektionist zögerte er zudem auch nicht, im Wohnzimmer vier Mal die Tapeten zu wechseln, bis er die passende Wandverkleidung mit dem Urwald-Motiv fand. Diese wurde von seiner Nachbarin, Anne Boghossian, kreiert. Für dieses Ergebnis hat sich Dimitris Ausdauer gelohnt. Mit jedem Raum, der im frischen Glanz erstrahlte, fügte sich das Projekt wie ein Puzzle zusammen. Jedes Detail war ein wichtiges Stück und ein weiterer Schritt zu einem stimmigen Gesamtbild. Die Idee, das Schloss öffentlich zugängig zu machen und als Hotel, Hochzeitslokalität und Seminarräumlichkeit anzubieten, entstand nach und nach. Um hier privat zu wohnen – dafür ist das Schloss mit seinen zahlreichen Zimmern einfach zu groß. Auch wollte das Paar den imposanten Anblick, sowohl von außen als auch innen, mit anderen Menschen teilen – angefangen mit dem herrlichen Park, in dem jahrhundertealte, denkmalgeschützte Zedern stehen, klassische Skulpturen die Auffahrt säumen und sich das Schloss in der aufgehenden Morgensonne von seiner prächtigsten Seite zeigt. Und so gestalteten Dimitri und Céline mehrere Gästezimmer, die sich alle durch den französischen Wohnstil ähneln, trotzdem aber unterschiedlich möbliert und farblich gestaltet sind. Der Empfangsraum kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Er bietet Platz für bis zu 120 Personen. Zudem ließ das Paar einen Swimming-Pool errichten, um den Gästen im Sommer eine erfrischende Abkühlung zu bieten. Das Projekt Château de Garde ist für Dimitri und Céline beendet – doch die beiden haben bereits weitere Pläne im Kopf. Was genau, verraten sie aber noch nicht. Nur so viel: Alte Wände spielen dabei wieder eine wichtige Rolle. Weitere Informationen unter: www.chateaudegarde.com
„Inspirationen für ein Interieur gibt es eigentlich ständig und überall.“