... Kristiina 16 Jahre alt. Heute haben sie fünf Kinder im Alter zwischen 15 und 28 Jahren und ein eigenes Haus. Ende Mai 2010 begannen sie mit dem Mammutprojekt, im April 2011 zogen sie ein. „Wir sind ein eingespieltes Team. Ich denke, nur so konnten wir das schaffen“, sagt Kristiina. Sie zeichnete die Pläne und berechnete die Materialkosten, Marko baute. Nur für die Zeichnung des Gebäuderahmens, des Daches und der Rohr- leitungen beauftragte das Paar einen Spezialisten. Da die Bauherrin eine leidenschaftliche Köchin und Bäckerin ist, hatte sie eindeutige Prioritäten: „Am wichtigsten war mir eine große Küche, die zum Ess- und Wohnzimmer hin offen ist.“ So kann sie sich mit ihrer Familie oder Gästen unterhalten, während sie in Töpfen rührt oder Teig für Zimtschnecken knetet. Eine clevere Lösung entdeckte sie online: Das Badezimmer grenzt direkt an die Küche, dadurch mussten weniger Wasserleitungen verlegt werden. Auch bei anderen Fragen war das Internet eine große Hilfe für die beiden. Während der Bauzeit beschäftigte sich Kristiina mit der Planung der Inneneinrichtung, platzierte virtuell schon alle Möbel, suchte Tapeten aus und ging auf Schnäppchenjagd. Sie hatten in der Nähe ein kleines Haus gemietet, von wo aus sie operierte und das die Bauzeit wahrscheinlich beschleunigte. Lachend erklärt Kristiina: „Es war so winzig, dass wir alle so schnell wie möglich raus wollten.“ Jeden Abend nach seiner Arbeit als Abteilungsleiter einer Firma schuftete Marko am neuen Familiendomizil und ging schließlich einige Monate in Elternzeit, um schneller voran zu kommen. Nun stehen der Familie 156 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Dank der hohen Decken, der offenen Gestaltung und der großen Fenster wirkt das Haus jedoch größer. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, konstatiert Kristiina. „Das einzige, wo wir kleine Abstriche machen mussten, war die Waschküche. Sie ist etwas kleiner geworden, als wir es uns gewünscht hatten.“ Darüber tröstet der Außenbereich hinweg.
„Früher habe ich oft Möbel gekauft, weil sie preisgünstig waren. Heute denke ich länger über eine solche Anschaffung nach. Dafür darf sie dann auch etwas mehr kosten.“
[KRISTIINA PÄÄTALO]
„Mein Vater hat mich manchmal auf Möbelmessen mitgenommen. Vielleicht haben diese Erlebnisse dazu beigetragen, dass ich ein großes Interesse an Innenarchitektur habe.“
[KRISTIINA PÄÄTALO]
In einer Ecke der Terrasse vor dem Wohnzimmer schwebt ein Tagesbett über dem Boden, mit Drahtseilen fest an den Holzbalken einer Pergola darüber befestigt. Hier schläft die Schwedin gerne nach der Arbeit, schließlich muss sie für ihren Job als Hausmeisterin jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen. Normalerweise macht die Familie drei- bis viermal im Jahr Urlaub, um sich von den Strapazen des Alltags zu erholen. Als das in den letzten zwei Jahren nicht möglich war, errichteten sie im großen Garten ein Gewächshaus, in dem sie jedoch nur wenige Pflanzen aufziehen. Vielmehr ist es dazu gedacht, an Sommerabenden geschützt vor Mücken zusammensitzen zu können oder im Herbst, wenn die Tage kühler werden, einen Außenraum zu haben, von dem aus sie die traumhaften Sonnenuntergänge genießen können. Alles perfekt? Kristiina lacht und gesteht: „Uns ist jetzt ein wenig langweilig und wir sind auf der Suche nach einem neuen Projekt. Vielleicht ein Haus, das wir renovieren können. Aber wir bleiben natürlich hier wohnen!“ Ein selbst gebautes Traumhaus gibt man nicht einfach so auf.
„Während der Pandemie konnten wir nicht verreisen und so hatten wir Zeit für einige Projekte, zum Beispiel ein Gewächshaus, wo wir gerne im Herbst zusammen essen.“
[KRISTIINA PÄÄTALO]