Stefan Brüderl (links) hat aus ausgewählten Gin-Brands mit starkem Wacholder-Charakter seine Lieblingscocktails gemixt.
Fotoshooting im Steakhouse Mara Carbo von Christopher Jabs (rechts). www.mara-carbo.de
Von der Medizin zum Genussmittel
Es verwundert nicht, dass die frühesten Vorläufer des Wacholderschnapses in der medizinischen Literatur zu finden sind. Der griechische Arzt Galenos von Pergamon schrieb im 2. Jahrhundert nach Christus, dass Wacholderbeeren die Leber und Nieren reinigen und in einer Arzneimixtur alle dicken und zähflüssigen Säfte im Körper verdünnen würden. In einem Text aus dem 13. Jahrhundert empfiehlt der belgische Theologe Thomas van Cantimpré Wacholderbeeren in Regenwasser oder Wein zu kochen, um Magenschmerzen zu behandeln. Als Urvater des Gins gilt aber Franciscus Sylvius de le Boë, ein niederländischer Arzt, der im 17. Jahrhundert lebte und Wacholderextrakte in ...