UNGEHEUER MENSCH
DIE DEUTSCHE BÜHNE 02 | 2022
Nach Upton Sinclair: ?Öl?, Schauspiel Frankfurt
Detlev Baur: Zunächst der Blick auf eine Inszenierung, die den Menschen in seiner Gier ganz grundsätzlich ziemlich schwarz (oder ölverschmiert) zeigt. Am Schauspiel Frankfurt hat Jan-Christoph Gockel den amerikanischen Roman „Öl“ von Upton Sinclair auf die Bühne gebracht. Wie sind denn die Menschen in der Inszenierung gezeichnet?
Andreas Falentin: „Als Egoisten und Egozentriker. Die Hauptfigur, J. Arnold Ross, will ‚Ölmann‘ sein. Ob er das wird, indem er selbst Vorkommen findet, an denen er sich bereichern und die Natur ausbeuten kann, oder anderen welche abhandelt, ist ihm wurscht. Aber er will gewinnen. Genau wie der Prediger Eli, der seinen Erfolg allerdings in ‚bekehrten‘ Seelen misst. Einzig Elis Bruder Paul ist hier ein sozialer Mensch, der sich für seine Mitmenschen und auch für das Land einsetzt. Er überlebt die Handlung natürlich nicht. Gockel ...