... in Porta Westfalica. Bestätigt wird diese positive Tendenz ebenfalls von Claessen in Köln oder Strecker in Renningen (Baden-Württemberg), deren Kunden hauptsächlich aus dem Kreis der Floristen kommen.
Somit stellt sich natürlich die Frage: Welche Vorlieben und Farbspiele sehen die Trend-Scouts der Branche für den wichtigsten Verkaufsschwerpunkt des Jahres? Armin Strecker nennt spontan „Trockenmaterialien“, deren Attraktivität auch in diesem Jahr speziell bei jungen Konsumenten „nicht nachgelassen“ hat. Für den Herbst, für Advent und Weihnachten rechnet er mit einer noch weiter steigenden Nachfrage.
Farbtrends Weihnachten 2021
Eine besondere Aufmerksamkeit in der Branche erfahren seit Jahren die Trendhinweise des Floral-Designers Jan-Dirk von Hollen (der auch für g&v tätig ist), d ie er gemeinsam mit dem Fotografen Jörg Manegold für die Einkaufsgemeinschaft Florissima in Szene setzt. K lar ist dabei: Es gibt nicht den einen, alles überragenen- den Trend, sondern mehrere, nebeneinanderer existierende Trends. Dies ergibt sich schon allein durch die Realität des Blumenfachhandels, da die einzelnen Konsumentenzielgruppen unterschiedliche Vorlieben äußern und es auch regional deutliche Unterschiede gibt. Für Weihnachten 2021 werden fünf unterschiedliche he Farbspiele hervorgehoben:
● Gold, schon in den vergangenen Jahren zunehmend wichtig, wird in diesem Jahr verstärkt um Silber ergänzt. Hölzerne Accessoires, weißer Eukalyptus oder auch Pampasgras gehören dazu.
● Das traditionelle adventliche Rot wird ergänzt um Beeren- und Granatapfeltöne. Eine Farbstimmung, die die Geborgenheit einer Berghütte vermittelt, im Kontrast dazu stehen schwarze Accessoires.
● Schwarz, kombiniert mit Gold- und Honigtönen richtet sich an die stylisch orientierten Kunden. Dazu passen hochglänzende Metallgefäße und Schalen.
● Tradition und Brauchtum werden auch in diesem Jahr hoch gehandelt, das Grün von Natur und Wald steht Pate. Zapfen, Kränze und Duftkerzen gehören zu diesen gradlinigen Wohnwelten.
● Rosa, schon seit Jahren eine ganzjährige Trendfarbe, steht für einen entspannten Optimismus sowie Romantik und wird in diesem Jahr mit Gold, Orange, Pfirsich- und Kupfertönen kombiniert.
Solche Beschreibungen und Farbspiele können für das Sortiment eines Blumenfachgeschäftes natürlich nur Anregungen sein, die genaue Auswahl und Kombination ist von der eigenen Kundenstruktur abhängig.
Auffällig ist aber doch, dass Gold, wie schon im vergangenen Jahr, in vielen Kombinationen eine besonders hervorgehobene Rolle spielt.
Sicher nicht repräsentative, aber glaubwürdige Um- frageergebnisse bei führenden Floristenbedarfsartikel- hän dlern zeigen eine weitere positive Entwicklung.
„ Es gibt einen klaren Trend zu hochwertigeren und somit auch teureren Produkten“, heißt es seitens der Claessen-Geschäftsführung. Auch Armin Strecker, Friedrich Klocke und andere Branchenbeteiligte haben diese erfreuliche Entwicklung beobachtet. Dieser Verbrauchertrend kommt wie gerufen, denn eins ist sicher: Accessoires und Dekoartikel werden im Einkauf teurer.
Die Preissteigerungen gehen nicht vom Groß-hand el aus, sondern sie haben gesamtwirtschaftliche Ursachen. Viele Rohstoffe wie Metalle, Holz und sogar Plastik sind knapp und somit teuer. Diese Steigerungen geben die Produzenten weiter. Hinzu kommen die immens gestiegenen Transportkosten: Die Containerfrachtgebühren haben sich in der Corona-Krise verfünffacht! Solche Steigerungen kann kein Großhändler auffangen. Zugleich sind für bestimmte Produktgruppen die Lieferzeiten extrem lang geworden, „für bestimmte Außenkeramik liegt die Lieferfrist aktuell bei einem Jahr“, so Friedrich Klocke.
Natürlich werden auch die Floristen die gestiegenen Einkaufspreise weitergeben müssen. Da aber in ganz vielen Branchen die Preise steigen, wird sich bei den Konsumenten ein Gewöhnungsprozess einstellen. Wenn man zum Beispiel für Obst fast 30 Prozent mehr zahlen muss, dann wird man Preissteigerungen bei Wohnaccessoires nicht außergewöhnlich finden. Zudem: Die Preissteigerungen bei Schnittblumen im ersten Halbjahr 2021 wurden von den meisten Konsumenten klaglos akzeptiert oder gar nicht bemerkt.
Daher wird die Prognose von Friedrich Klocke wohl zutreffen: „Das Weihnachtsgeschäft 2021 wird gut.“