... kann ein Neutralschuh gleichzeitig ein Lightweight-Trainer sein, ein Lightweight-Trainer kann aber durchaus auch ein Stabilschuh sein. Ein Stabilschuh hingegen ist aber wiederum niemals ein Neutralschuh. Zugegeben: Es klingt durchaus verwirrend. Aber spätestens beim Kauf neuer Joggingschuhe ist es sinnvoll, die Unterschiede zu kennen. So kann man dem Verkäufer nicht nur genau erklären, wonach man sucht. Man verhindert auch, diejenigen Laufschuhe angedreht zu bekommen, die dem Verkäufer die höchste Provision sichern.
AM ANFANG STEHT DIE ANALYSE
Der Kauf neuer Laufschuhe nach reinem Geschmack ist ein beliebter Kardinalfehler. Statt sich für das Modell mit Pronationsstütze zu entscheiden, wird lieber zum optisch ansprechenderen Schuh gegriffen. Doch obwohl der neue Laufschuh schnell und dynamisch anmutet, stagniert die eigene Laufleistung. Und im schlimmsten Fall zwingen Fuß-und Gelenkschmerzen den Läufer zur Verletzungspause. Derartige Beschwerden sind häufig das Resultat falscher Laufschuhe. Statt also fleißig zu trainieren, muss die verletzte Bewegungsmuskulatur erst mal geschont werden.
So haben wir getestet
Die Schuhe wurden knapp zwei Monate lang getestet. Zur Seite standen uns ausgewählte Läufer aller Leistungsniveaus.
Die Ergebnisse wurden später in Bewertungsbögen zusammengefasst und ausgewertet.
Mit einer Laufband- oder Laufstilanalyse lassen sich solche Fehlkäufe vermeiden. Denn hier erkennt das geschulte Personal, welche Schuhart für den Kunden generell infrage kommt. Die Video-Aufnahmen solcher Laufbandanalysen zeigen dann deutlich, ob der Fuß des Läufers während der Abrollbewegung übermäßig nach innen oder außen kippt (Überpronation oder Supination). In aller Regel ist ein Neutralschuh, also ein Schuh ohne stabilisierende Elemente, die richtige Wahl. Diese Laufschuh-Art ist hingegen für stark übergewichtige Sportler oder Läufer mit ausgeprägten Fußfehlstellungen eher ungeeignet.
ZWEITPAAR IST ESSENZIELL
Einer leichten Überpronation, die auf einen untrainierten Fuß und mangelnde Bewegung zurückzuführen ist, können Neutralschuhe positiv entgegenwirken. Denn bei einer regelmäßigen Trainingsbelastung können diese Modelle einen Fuß wieder in Form bringen. Dabei ist jedoch zu beachten, die Trainingsumfänge mit den neuen Laufschuhen erst langsam zu steigern, um den Sehnen- und Bänder-Apparat an die Belastung zu gewöhnen.
Ist der Adaptionsprozess abgeschlossen, offenbaren Neutralschuhe ihr ganzes Potenzial: Ob langsamer Dauerlauf, Intervall-Training oder Longrun – mit diesem Schuhwerk kann nahezu jede Form von Lauftraining absolviert werden. Besonders beliebt sind Neutralschuhe auch als Zweitpaar. Damit sich die Füße nicht an ein bestimmtes Modell gewöhnen, sollte man die Laufschuhe regelmäßig wechseln.