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Bildquelle: Leben & erziehen, Ausgabe 3/2022
Viele depressive Mütter leiden darunter, ihr Kind nicht richtig lieben zu könnenMit dem Baby gemütlich nach Hause fahren. Sich als Familie einkuscheln. Einfach die Liebe und die vielen ersten Male genießen. So stellt sich wohl jede Neu-Mama die Wochenbettzeit vor. Eine Zeit voller Freude, Glücksgefühle und übersprudelnder Liebe.
Doch es kann auch anders laufen: In der ersten Woche nach der Entbindung kommt statt des großen Glücks das große Heulen. „Die Freude über das Kind wird von Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Traurigkeit und häufigem Weinen sowie Schlaf- und Ruhelosigkeit überschattet“, sagt Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Auslöser ist ein plötzlicher Hormonabfall nach der Geburt, der Frauen in ein Tief stürzt. Dieser Babyblues, zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt, ist nichts Ungewöhnliches. Meist ist er nach einem oder zwei Tagen überstanden. Bleibt die depressive Stimmung aber länger ...