Das meine ich durchaus nicht negativ, ich mag es sogar, mich das ein oder andere Mal von meinen Gefühlen treiben zu lassen. Die ein oder andere Träne dabei tut auch gut – es ist ein reinigendes Ritual für mich, diese Gefühle zuzulassen, es tut mir gut. Das beginnt bereits im Oktober, wenn die Tage kürzer und grauer werden, ich im Dunklen aufstehe und im Dunklen wieder nach Hause komme. Die Sonne wandert flach hinter meinem Büro am Himmel entlang und schafft es nur selten, die alte Linde im Hof in diesem geheimnisvollen Spiegel-Licht erstrahlen zu lassen, das ich so mag. Diese geheimnisvolle Zeit eignet sich nicht dazu, den Blick weit schweifen zu lassen, sondern bietet vielmehr die Gelegenheit, sich auf sich selbst zu besinnen, den Blick nach innen zu richten. Ich erwische mich in den letzten Jahren dabei häufig, mich selbst und mein Tun in Frage zu stellen:
• Habe ich alles richtig gemacht? ...