Fritz ist so ein vernünftiges Kind, schrieb meine erste Grundschullehrerin, immerhin eine bayrische Prinzessin von und zu, in mein Zeugnis. Die musste es ja wissen. Andere nannten es Besonnenheit. Doch wozu führt die Besonnenheit eines Kindes und was wird aus ihm? Auch die Besonnenheit hat ihre Schattenseiten.
Meine vernünftige Besonnenheit war zu Zeiten der antiautoritären Erziehung der Siebziger auf jeden Fall auffällig. Schon vor der Schulzeit war sie meinen Eltern ein Dorn im Auge. Ich war vier und fünf, als mein Vater als Diplomat in London arbeitete. In der deutschen Botschaft wurden unter dem Personal bisweilen wenig geliebte Umschläge verteilt. In ihnen stand, wer wo die Bundesrepublik zu repräsentieren hatte. So konnte etwa der Verband für Deutsche Schäferhunde in Birmingham aus Anlass seines 75-jährigen Bestehens einen Vertreter der Republik anfordern. Oder eine deutsche Niederlassung ...