... dessen zauberhafte Naturkulisse das Schloss eingebettet ist. Hier sind Gärtner täglich mit der Pflege der Teppichbeete beschäftigt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts groß in Mode waren und nach wie vor jährlich mit 7.000 Pflanzen pro Beet neu angelegt werden. So schön die Terrassengärten mit Rhönblick auch sind, so gespannt bin ich auf die Destination des nächsten Tages.
Schlösser Dornburg
Dieser Ort zwischen Jena und Naumburg zählt zu den landschaftlich schönsten Stellen der mittleren Saale. Nicht umsonst spricht man immer wieder von italienischer Landschaft, Balkon Thüringens oder Weimarische Schweiz. Zuständig für die Gärten im 19. Jahrhundert war Carl August Christian Sckell, Hofgärtner, Schlossverwalter und Vertrauter Goethes. Drei Generationen Weimarer Großherzöge gab es in der Zeit seines Schaffens, das vor allem darin lag, die Gärten zu einem paradiesischen Ort zu verbinden.
Auch heute findet man hier noch unzählige Rosen- und Weinstöcke sowie historische Obstsorten.
Lustwandeln
Ein Rosarium, Kastenlinden und prachtvolle Zierbeete bilden im Ehrenhof eine zauberhafte Kulisse.
Im Rennsteiggarten in Oberhof, dem artenreichsten Alpingarten Deutschlands, gedeihen Gebirgspflanzen aus fast allen Hochgebirgen der Erde – vom kaukasischen Kranzenzian bis zum Adonisröschen aus dem Himalaja. Ich bin beeindruckt von den etwa 4.000 Pflanzenarten, unter denen viele bereits in der freien Natur ausgestorben sind und die hier dank des besonderen Klimas und der Pflege erhalten werden können. Vom Rennsteiggarten geht die Fahrt über Gotha in die Rosen-und Kurstadt Bad Langensalza. Nicht umsonst wurde dieser Ort am Rande des Nationalparks Hainich mit dem Titel „Blühendste Stadt Europas“ ausgezeichnet.
Als ich am nächsten Tag auf die Dornburger Schlösser zufahre, wartet auch schon der Kurator und Museumsverwalter, verkleidet als der damalige ver- kleidet als der damalige Hofgärtner Carl August Christian Sckell. Zusammen laufen wir durch die traumhaften Gärten, die die drei Schlösser miteinander verbinden. Unzählige Bienen und Hummeln tummeln sich auf den üppig blühenden Pflanzen, bei denen es sich teils noch um historische Sorten handelt. Auch eine sehr alte Weinsorte wächst noch an dem Steilhang zum Saaletal. Man kann sich geradezu hineinfühlen in die Zeit, als die Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach hier ihre Sommerresidenz hatten und auch Johann Wolfgang von Goethe einige Zeit an diesem magischen Ort verweilte.
Auf Goethes Spuren bleibe ich bei meiner anschließenden Besichtigung des Landschaftsgartens Weimar. Zusammen mit Herzog Carl August setzte der Dichter hier seine gartenkünstlerischen Ideen um und schuf einen einzigartigen Ort voller Ästhetik, den noch heute Jung und Alt zur Erholung nutzen. Während meiner Führung durch den Park erspähe ich Goethes Gartenhaus, in dem er von 1776 bis 1782 überwiegend wohnte und arbeitete. Ich verweile einige Zeit im dazugehörigen Garten, in dem so eine friedliche und magische Stimmung herrscht, dass ich Goethes Vorliebe für diesen Ort gut nachvollziehen kann. Am nächsten Tag besichtige ich den Schlosspark Belvedere und die Orangerie. Dort sorgen etwa 600 Palmen, Feigen- und Olivenbäume, Pomeranzen und anderen exotischen Pflanzen für eine traumhafte Atmosphäre. In der geschichtsträchtigen Stadt Erfurt, diesjährige Gastgeberin der Bundesgartenschau, endet meine Reise schließlich. Doch eines steht schon fest: Dies war sicher nicht meine letzte Gartenreise durch Thüringen.;
Englischer Garten Gotha
Noch heute kann man vor Ort einen beeindruckenden Bestand aus alten Eichen bestaunen und sich im sogenannten Mysteriengarten auf die Spur seines Erschaffers begeben: Mitglied des Illuminatenordens Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg.
Rennsteiggarten Oberhof
Hier können Besucher zwischen April und Oktober auf 70.000 Quadratmetern etwa 4.000 teils seltene Pflanzen aus den Gebirgen Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, Neuseelands und aus der arktischen Region bewundern. Der längste Höhenwanderweg Deutschlands ist seit über 50 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt und besticht durch abwechslungsreiche Flora.
Einfallsreich
Die Rosen- und Kurstadt im Unstrut-Hainich-Kreis bietet um den Stadtkern zehn Themengärten und Parks.
Themengärten Bad Langensalza
Vor allem wenn die Rosen blühen, ist dieses Städtchen mit seinen viele Fachwerkhäusern eine Reise wert. Denn im Rosengarten der „Blühendsten Stadt Europas“ wachsen 450 Sorten auf 18.000 Quadratmetern. Nur einen Steinwurf davon entfernt liegt der Japanische Garten, der ebenfalls Teil der zehn Themengärten darstellt, die den historischen Stadtkern umgeben.
Schloss
Inmitten des weitläufigen Parks mit Lust- und Irrgarten liegt die Sommerresidenz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach.
Belvedere Weimar
Auf einer Anhöhe thront das von einem Landschaftspark umgebene Schloss Belvedere. Auch hier liegen historische Belege aus dem 18. Jahrhundert vor, die zeigen, welche exotischen Pflanzen man damals schon für die Orangerie hat kommen lassen. Heute können Besucher in den warmen Monaten die etwa 600 Palmen, Feigen- und Olivenbäume, Zitrusfrüchte und andere Exoten bewundern, die ab Mitte Oktober in die beheizte Orangerie geholt werden. Das Regulieren der Temperatur ist eine Wissenschaft für sich und bedarf Erfahrung und Wissen. Ausgestellt sind außerdem überdimensional große, historische Geräte, die man einst zum Umtopfen verwendete.