Windows nervt an vielen Stellen. Das Betriebssystem bringt zwar viele Funktionen mit; für den alltäglichen Einsatz ist es aber suboptimal konfiguriert. Problematisch ist zudem, dass viele altbekannte Funktionen in Windows 10 halbherzig durch neue System-und Hilfsprogramme ersetzt wurden. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl an Systemeinstellungen in der altbekannten Systemsteuerung, andere jedoch sind in die neuen Windows-Einstellungen verlagert. Besonders ärgerlich ist, dass einige Einstellungen zu gleichen Bereichen auf dieSystemsteuerung und dieEinstellungen verteilt sind (etwa Benutzerkonten, Maus und Tastatur). Unterschiedliche Bedienkonzepte und Programmoberflächen sind zudem die Ursache dafür, dass es – anders als noch in Windows XP, Windows Vista und Windows 7 – kein einheitliches Bedienkonzept und keine einheitliche Programmoberfläche mehr gibt, die aus einem Guss daherkommt.
Pro und contra Windows-Apps
Neue Apps haben zwar den Vorteil erhöhter Sicherheit und eine einheitliche Verteilung über den Windows-Marktplatz (Store), sie können in der Regel aber keine komplexen Windows-Anwendungen ersetzen (etwa komplexe Bildbearbeitung). Viele Apps machen zudem nur eingeschränkte Web-Informationen verfügbar, die auch über Browser bereitzustellen sind. Viele Windows-Funktionen sind zudem unzureichend dokumentiert. Auch viele verborgene Einstellungen der Systemregistrierung, über die sich viele Unzulänglichkeiten abstellen lassen, sind weder über die Einstellungen noch über die Systemsteuerung komfortabel änderbar.
MitANT 4.0 haben Sie für viele Systemeinstellungen der Registry einen einfachen Zugang.
Unser exklusives PCgo-Anti-Nerv-Tool, kurz ANT, macht viele dieser Einstellungen verfügbar und erlaubt Systemanpassungen, ohne sich um die Bearbeitung der Registriereinstellungen kümmern zu müssen. Außerdem ermöglicht es das Einpflegen neuer Systemeinstellungen, das Abrufen vordefinierter Schnellbefehle sowie die Anlage benutzerdefinierter Schnellbefehle. ANT, inwischen in der Version 4.0, stellt hunderte Einstellungen und Befehle sowie zugehörige Verwaltungsfunktionen bereit, bietet eine kontext-sensitive Hilfefunktion und über Kontextmenüs abgerufene Online-Funktionen, über die Sie sich vereinfacht Hintergrundinformationen abrufen (etwa zu Funktionen, zu Einstellungen, zu Schnellbefehlen sowie zu Registrierknoten, Schlüsselnamen und deren Werten). Um den Zugriff auf die Inhalte von ANT zu erleichtern, sind diese in Haupt-und Unterregister gegliedert. Die praktische Erläuterung sämtlicher Funktionen ist an dieser Stelle nicht möglich. Dementsprechend lädt das Programm zum Experimentieren ein. Nutzen Sie die internen Programmfunktionen zur Anlage und Wiederherstellung von Wiederherstellungspunkten sowie zum gesonderten Speichern und Laden von Einstellungen.
TIPP 1 Videofilm-Wiedergabe im Windows Explorer
Mit Einführung von Windows 10 versucht Microsoft, altbewährte Desktop-Anwendungen gegen die neuen Apps zu ersetzen, die die Universal Windows Platform (UWP) nutzen. Sie werden über Windows als neue Dienstprogramme bereitgestellt (etwa Rechner, Filme & TV, Finanzen, Sport, Wetter) und sind ansonsten über den Windows Store erhältlich. Auch derWindows Media Player , das Wiedergabeprogramm für Musik und Videos, ist davon betroffen. Dies ist ärgerlich, da damit die Vorschau-und Wiedergabefunktion von Musikdateien und Videos aus dem Windows Explorer verbannt wurde. Die Vorschaufunktion aktivieren Sie imWindows Explorer durch Aktivierung der FunktionVorschaufenster im MenüAnsicht . DerWindows Media Player ist die einzige Anwendung, die das Abspielen von Mediendateien im Vorschaubereich überhaupt unterstützt. Ursache dafür ist der Austausch der Standard-Anwendung für die Wiedergabe. Zwar machen Sie diese Änderung jederzeit rückgängig; bei jedem großen Windows-Update wird sie aber erneut zurückgenommen, ohne die Benutzeränderung dauerhaft beizubehalten. Haben Sie Windows ursprünglich mit demWindows Media Player erhalten, ist er auch weiterhin in Windows 10 verfügbar. In neuen Windows-10-Versionen ist er hingegen verschwunden – zumindest auf den ersten Blick. Um ihn wieder einzurichten, öffnen Sie die Windows-Einstellungen mit der Tastenkombination [Windows]+[i] und wählen dann die BereicheApps undApp & Features an. Nach Anwahl der FunktionOptionale Features verwalten sehen Sie in der Programmliste, ob derWindows Media Player bereits installiert ist. Optional deinstallieren Sie ihn hier durch Anwahl des Programmnamens und der SchaltflächeDeinstallieren . Erscheint derWindows Media Player nicht, wählen Sie die FunktionFeature hinzufügen und dann in der angebotenen Programmliste den EintragWindows Media Player. Bestätigen Sie die Einrichtung mitInstallieren .
Hinweis: Wird Ihnen das Programm in der Programmliste zur Auswahl nicht angeboten, öffnen Sie mit [Win]+[R] denAusführen -Dialog, geben den BefehlOptionalFeatures ein und bestätigen mitOK . Suchen Sie nun im geöffneten DialogWindows-Features den EintragMedienfeatures\Windows Media Player, und markieren Sie diesen. Bestätigen Sie erneut mitOK . Starten Sie dann den Rechner erneut, um die Änderung wirksam werden zu lassen. Um denWindows Media Player für die Videovorschau imWindows Explorer zu reaktivieren, machen Sie ihn zur Standard-Anwendung für die Videofilm-Wiedergabe. Rufen Sie dazu in den Windows-Einstellungen mit [Win]+[i] die BereicheApps und dannStandard-Apps auf. Klicken Sie hier zum EintragVideoplayer die aktive Anwendung an (etwaFilme & TV ). Wählen Sie dann in der angebotenen App-Liste denWindows Media Player aus. Die Änderung wird bei neu geöffneten Windows-Explorer-Instanzen sowie spätestens beim ersten Ordnerwechsel in bereits geöffneten Programminstanzen sichtbar. Schließen Sie abschließend den Dialog zu denEinstellungen . Nun geben Sie die Videodateien im Vorschaubereich direkt aus. Sie können die Filmposition frei positionieren, die Wiedergabe pausieren und fortsetzen oder an den eigenständigen Player übergeben.
Hinweis: Verzichten Sie nach einer Anpassung der Standard-Anwendungen darauf, die SchaltflächeZurücksetzen im Bereich derStandard-Apps anzuwählen, da ansonsten alle Änderungen des Benutzers wieder aufgehoben werden.
TIPP 4 MP3-und andere Klangdateien im Windows Explorer abspielen
Ebenso wie die Video-Wiedergabe wird auch das direkte Abspielen von Klangdateien im Vorschaubereich desWindows Explorers unterbunden. Das liegt daran, dass bei Neuinstallationen und großen Updates derWindows Media Player durch die AppGroove-Musik ersetzt wird. Auch diese Änderung machen Sie rückgängig, sofern Sie bereits für die Installation desWindows Media Players gesorgt haben (siehe Tipp 1). Um denWindows Media Player für die Klangvorschau imWindows Explorer zu reaktivieren, machen Sie ihn zur Standard-Anwendung für die Wiedergabe von Klangdateien. Wählen Sie dazu erneut in den Windows-Einstellungen mit [Windows]+[i] die BereicheApps undStandard-Apps . Klicken Sie zum EintragMusikplayer die aktive Anwendung an (etwaGroove-Musik ). Wählen Sie in der nachfolgend angebotenen App-Liste denWindows Media Player aus. Die Änderung wird bei neu geöffneten Windows-Explorer-Instanzen sowie beim ersten Ordnerwechsel in bereits geöffneten Programminstanzen sichtbar. Schließen Sie den Dialog zu denEinstellungen .
Nur derWindows Media Player erlaubt als Standard-App die Wiedergabe von Videofilmen im Vorschaubereich des Windows Explorers.
Machen Sie den Windows Media Player für die Vorschauanzeige zur Standard-Videoplayer-Anwendung.
TIPP 5 Mehr Ordnung im Startmenü
Das Startmenü von Windows 10 wird nur wenig geliebt und häufig durch alternative Lösungen ersetzt (etwa mitClassic Shell ). Nicht in jedem Fall ist das nötig, denn auch das neue Startmenü ist detailliert anpassbar. Standardmäßig finden Sie im Startmenü eine alphabetische Auflistung aller Anwendungen. Im rechten Bereich befindet sich der Kachelbereich. Hier sehen Sie standardmäßig nur von Windows vorgegebene Einträge. Sie können jedoch auch selbst Programme, Ordner oder Dateien in das Startmenü aufnehmen sowie Größe, Aussehen und Verhalten der Kacheln beeinflussen. Um neue Programme in den Kachelbereich aufzunehmen, wählen Sie das Programm in der alphabetischen Liste des Startmenüs an und rufen dann den BefehlAn „Start“ anheften ab. Daraufhin wird die Anwendung mit einer Kachel angelegt und einem neuen, unbenannten Bereich zugeordnet. Die Kachelgröße passen Sie nach Bedarf über den Kontextmenü-BefehlGröße ändern an. Entsprechend deaktivieren Sie mitMehr/Live-Kacheln deaktivieren die permanente Änderungsfunktion der Kacheloberfläche, die von ausgewählten Apps angeboten wird (etwaWetter undNews ). Soll die Anwendung in einer eigenen Gruppe verwaltet werden, benennen Sie diese durch Anwahl des Bereichs oberhalb der neuen Kachel und entsprechender Texteingabe um. Soll das Programm in eine vorhandene Gruppe übernommen werden, verschieben Sie es direkt per Drag & Drop in diese Gruppe. Dadurch wird die leere Gruppe automatisch gelöscht. Wollen Sie vorhandene Kacheln in eine neue Gruppe verschieben, nehmen Sie diese mit gedrückter, linker Maustaste auf und bewegen sie dann in einen leeren Bereich, bis ein rechteckiger Bereich für die Gruppenbezeichnung eingeblendet wird. Lösen Sie hier die Maustaste, und bewegen Sie den Mauszeiger auf den Bereich oberhalb der Kachel, bis der EintragGruppe benennen erscheint. Wählen Sie Kontextmenüdiesen Eintrag an, geben Sie die gewünschte Bezeichnung ein, und bestätigen Sie mit [Eingabe]. Zwischen angelegten Bereichen können Sie alle Kacheln frei verschieben und ordnen. So richten Sie sich beispielsweise gesonderte Gruppen für Office-Anwendungen, Internet Browser oder auch Bildverarbeitungs-Programme ein. Um eine Kachel zu entfernen, wählen Sie den Kontextmenü-BefehlVon „Start“ lösen . Wird der Platz knapp, nutzen Sie die Scrollfunktion, die sich am rechten Rand des Startmenüs befindet und eingeblendet wird, wenn Sie den Mauszeiger an den rechten Rand bewegen und dort einen Moment lang ruhen lassen. Je nach Bildschirmgröße ist es mitunter sinnvoll, die Größe des Startmenüs anzupassen. Wählen Sie dazu den oberen oder rechten Rand des Startmenüs an, und ziehen Sie dann das Startmenü bei gedrückter Maustaste auf die gewünschte Größe.
DasStartmenü lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen und erlaubt die Anbindung von Programmen, Ordnern und Dokumenten.
Hinweis: Je nach Anzahl der eingerichteten Gruppen ist es sinnvoll, auch deren Anordnung zu ändern. Häufig genutzte Gruppen sollten im oberen, weniger wichtige im unteren Bereich angeordnet sein. Sie verschieben eine Gruppe, indem Sie diese über den Gruppentitel mit gedrückter Maustaste anwählen und dann an die gewünschte Zielposition bewegen. Lösen Sie dort die Maustaste, werden alle anderen Gruppen angepasst.
Links: DieDatenträgerbereinigung müssen Sie manuell starten und ausführen.
Rechts: Windows 10 erlaubt dieautomatisierte Datenbereinigung , die über die Einstellungen aktivierbar ist.
TIPP 8 Standard-und andere Ordner in das Startmenü aufnehmen
Um Standardordner oder allgemeine Inhalte (etwa die App-Liste, meist verwendete Apps, Vorschläge, Sprunglisten) in das Startmenü aufzunehmen, wählen Sie in den Einstellungen mit [Windows]+[i] die BereichePersonalisierung undStart an, um dann die anzuzeigenden Ordner über die jeweiligen Schalter ein-(Ein ) oder abzuschalten (Aus ). Über die Einstellungen erhöhen Sie auch die Anzahl der angezeigten Kacheln oder reaktivieren den Vollbildmodus des Startmenüs, wie er in Windows 8.x bereitgestellt wurde. Ferner finden Sie hier die Funktion, um Standardordner in das Startmenü als Symbole im linken Startmenü-Bereich aufzunehmen. Die Funktion der Symbole wird später im Startmenü per Schnellhilfe ausgegeben. Um Änderungen vorzunehmen, wählen Sie die FunktionOrdner auswählen, die im Startmenü angezeigt werden . Setzen Sie alle als Symbole der anzuzeigenden Ordner aufEin und alle auszublendenden Ordner aufAus .
Wollen Sie hingegen beliebige Ordner über gesonderte Kacheln und nicht als Symbole bereitstellen, gehen Sie wie folgt vor: Wählen Sie den zu übernehmenden Ordner zunächst imWindows Explorer an und rufen dann zu diesem Ordner den Kontextmenü-BefehlAn „Start“ anheften ab. Auch Laufwerke nehmen Sie entsprechend über den gleichnamigen Kontextmenü Befehl in das Startmenü auf. Die Anwahl einer solchen Kachel öffnet dann den zugeordneten Ordner oder das zugeordnete Laufwerk direkt imWindows Explorer .
TIPP 9 Den Platz auf Laufwerken (automatisiert) freigeben
Windows bietet mit derDatenträgerbereinigung ein Programm, über das Sie Laufwerksspeicher freigeben. Sie starten es laufwerksbezogen über denExplorer , indem Sie zu einem Laufwerk den Kontextmenü-BefehlEigenschaften abrufen und dann im RegisterAllgemein die SchaltflächeBereinigen anwählen. Alternativ geben Sie zum Start den BegriffDatenträgerbereinigung im Suchfeld der Taskleiste ein und wählen dann den angezeigten Programmaufruf aus. Nun legen Sie zuerst das zu verarbeitende Laufwerk über ein Kombinationslistenfeld fest. Das Programm stellt, je nach Laufwerk, unterschiedliche Inhalte zum Löschen bereit, die Sie wahlweise aktivieren und dann mitOK löschen.
Hinweis : Auch in ANT 4.0 steht ein Schnellbefehl für den Aufruf der Datenträgerbereinigung bereit. Wählen Sie dazu in ANT das HauptregisterSchnellbefehle und dann das UnterregisterVerwaltung an. Klicken Sie hier auf die FunktionLaufwerke bereinigen .
Wollen Sie das Programm nicht regelmäßig selbst ausführen, nutzen Sie die neue, automatisierte Bereinigungsfunktion von Windows 10. Diese hat lediglich den Nachteil, dass Sie nicht so detailliert die zu löschenden Inhalte festlegen können. Rufen Sie dazu dieEinstellungen auf, und wechseln Sie in die BereicheSystem undSpeicher . Setzen Sie hier den Schalter zur Speicheroptimierung aufEin . Wählen Sie dann die VerknüpfungAutomatische Freigabe von Speicherplatz ändern an. Soll die Funktion nur bei Platzmangel ausgeführt werden, wählen Sie die OptionBei wenig freiem Speicherplat z. Für regelmäßige, zeitbasierte Bereinigungen wählen SieJeden Monat, Jede Woche odertäglich . Um temporäre Dateien zu löschen, markieren Sie die entsprechende Option, um dann den Zeitabstand für die Löschungen zu bestimmen (zwischen60 Tage undNie ). Durch das Herunterladen von Dateien wächst der OrdnerDownloads an. Wollen Sie den Ordner nicht manuell aufräumen, wählen Sie in der EinstellungDateien aus dem Ordner Downloads löschen, die älter sind als einen entsprechenden Zeitwert an (zwischen60 Tage undNie ). Empfehlenswert sind 30 Tage oder länger. Beim Löschen wird das zu den Dateien verwaltete Anlage-und Dateizugriffsdatum berücksichtigt. Sie sollten sich angewöhnen, wichtige Downloads direkt nach dem Herunterladen in andere Ordner zu verschieben. Mit Jetzt bereinigen führen Sie die Bereinigung unmittelbar mit den gemachten Einstellungen durch.
4 SCHRITTE: VERWALT UNGS-TOOLS: FÜR DEN SCHNELLZUGRIFF EINRICHTEN
1 Wählen Sie in einem Unterregister des HauptregistersBenutzerdefinierte Schnellbefehle eine unbelegte Funktion aus, und rufen Sie dazu den Kontextmenü-BefehlFunktion im Assistentenmodus bearbeiten auf.
2 Geben Sie imAssistenten die Informationen zum Symbol ein, und füllen Sie die Felder zurFunktionsbezeichnung sowie für dieFunktionsbeschreibung aus (das Beispiel zeigt die Angaben für die Anzeige der Verwaltungsprogramme).
3 MitVor gelangen Sie zur nächten Seite. Hier geben Sie eine URL mit Funktionsinformationen sowie Begriffe für spätere Google-Suchen an. Bestätigen Sie auch diese Eingaben mit einem Klick aufVor .
4 Geben Sie den Aufrufbefehl (hierVerwaltungsprogrammordner ) ein, und testen Sie dann die Funktion mitStartbefehl testweise ausführen . Beenden Sie denAssistenten mitWerte übernehmen . Damit ist der Befehl inANT verfügbar.