Tobias Ellis (Joseph Gordon-Levitt) ist ein junger, aber dennoch routinierter Co-Pilot. Auch heute deutet zunächst nichts darauf hin, dass sein aktueller Flug mit der Nummer 162 eine außergewöhnliche Entwicklung nehmen könnte. Gemeinsam mit dem erfahrenen Piloten Michael Lutzmann (Carlo Kitzlinger) bringt er den Airbus A319 sicher in die Luft. Die Reise geht von Berlin nach Paris. Mit an Bord ist auch Tobias’ Freundin Gökce (Aylin Tezel), die als Stewardess im Flugzeug arbeitet.
Doch dann gibt es plötzlich Geschrei an Bord des Flugs 162: Drei islamistische Terroristen haben das Kommando im Passagierbereich übernommen und die Fluggäste sowie das Bordpersonal als Geiseln genommen, um so zu erzwingen, dass sie bis ins Cockpit vorgelassen werden. Allerdings ist es Piloten spätestens seit dem Terroranschlag auf das World Trade Center jedoch untersagt, mit Terroristen zu verhandeln. Tobias und Michael müssen nun abwägen, wie sie einerseits dafür sorgen können, das Leben ihrer Mitmenschen an Bord möglichst nicht zu gefährden, andererseits aber auch verhindern, dass die Extremisten ihre Ziele erreichen.
Das Besondere an Patrick Vollraths 7500 ist, dass dieser, im Gegensatz zu ähnlichen Filmen wie FLUG 93 von Paul Greengrass, vollständig aus der Perspektive der Piloten erzählt wird. Bis auf ganz kleine Ausnahmen erfährt der Zuschauer nur, was auch die Piloten wissen. Dies erhöht den Spannungsgrad enorm, da man genau wie die Protagonisten gedanklich alles durchspielt und nicht vorausahnen kann, welche Konsequenzen eine getroffene Entscheidung haben wird. Insofern leidet man gleichzeitig sowohl mit den Piloten als auch den Passagieren.
Dass diese schon fast kammerspielartige Szenerie von 7500 so gut funktioniert, hat unterschiedliche Gründe: Regisseur Vollrath verzichtet komplett auf begleitende Musik oder andere akustische Effekte, die einem vorgeben, was man fühlen soll, sodass das Ganze sogleich wesentlich natürlicher wirkt. Auch die realistische Darstellung der handwerklichen Abläufe im Flugzeug trägt dazu bei, dass man das Geschehen ernst nimmt. Nicht zuletzt sorgt aber natürlich auch das nuancierte Spiel der Hauptdarsteller Joseph Gordon- Levitt (snoWden) und Carlo Kitzlinger (LAibLe und fisCh) dafür, dass der Zuschauer sich schnell in den Film einfindet und durchgehend am Ball bleibt. Insofern ist 7500 ein spannender Flugzeugthriller aus Pilotensicht, der sich vor Werken wie FLUG 93 wahrlich nicht verstecken muss.
• (HEIKO THIELE)