Esteban Guerrieri wieder auf Kurs
In China hatte Yvan Muller im Lynk&Co groß auftrumpfen können und sich fast aus heiterem Himmel im Kampf um die Meisterschaft zurück gemeldet. Diese Pace konnte der Franzose in Suzuka nicht bestätigen. Es kam noch schlimmer. Muller verpasste in allen drei Rennen die Punkteränge, rutschte dadurch wieder auf Rang vier ab. Obwohl das letzte Oktober-Wochenende auf dem 2,243 km langen Kurs von Suzuka drei unterschiedliche Sieger sah, hat sich das Duell Guerrieri gegen Michelisz weiter zugespitzt. Honda-Pilot Esteban Guerrieri profitierte dabei von seinem starken Auftritt und behielt die Tabellenführung vor Norbert Michelisz (Hyundai). Der Rückstand von Michelisz von nur sechs Punkten bleibt überschaubar. Gerrieri hatte im erster Lauf Niels Langenfeld im Audi bezwingen können. Das Duell verlief bis zum Fallen der Zielflagge sehr knapp. Der Niederländer musste sich um 0,460 Sek. geschlagen geben. Dahinter fuhr Tiago Monteiro (Honda) auf Rang drei. Im zweiten Lauf zog Norbert Michelisz (Hyundai) alle Register seines Könnens. Der Ungar stand unter Zugzwang und siegte, wenn auch nur hauchdünn, vor Rob Huff im Volkswagen. Dahinter folgte Gabriele Tarquini (Hyundai), der mit Kevin Ceccon (Alfa Romeo) und Thed Björk (Lynk&Co) eine Verfolgergruppe anführte. Kurios war der Verlauf im Qualifying zu bewerten. Insgesamt wurden 13 Fahrer bestraft, die auf Grund ihrer zu langsamen Pace nach hinten versetzt wurden. Esteban Guerrieri hatte dadurch sogar die Pole Position inne. Nach dem zweiten Lauf führte Michelisz die Meisterschaft wieder an. Esteban Guerrieri sollte dann zum dritten Lauf nochmals zurückschlagen. Obwohl Johan Kristofferson (Volkswagen) von der ersten Position nicht zu verdrängen war und mit einem Vorsprung von 3,070 Sekunden siegte, schaffte es Guerrieri auf Platz zwei. Sein Markenkollege Tiago Monteiro leistete enorme Schützenhilfe. Der Portugiese lag zunächst auf Rang zwei, ließ aber seinen Honda-Kollegen Guerrieri vorbei. Der bedankte sich mit der Zurückeroberung der Tabellenführung. „Er ist wie ich ein Honda-Fahrer. Ich habe kein Problem damit, dieses Spiel mitzuspielen“, so Tiago Monteiro nach dem Zieleinlauf in Suzuka.
Titelentscheidung in Macau vertagt
Das vorletzte Event zur FIA WTCR auf dem 6,12 km langen Stadtkurs von Circuito da Guia hatte im Vorfeld jede Menge Spannung vorausgesagt. Zunächst hatte der Veranstalter die Strecke an einigen Stellen verbessern müssen, um den FIA Grad 2 der Sicherheitsvorschriften garantieren zu können. In Erinnerung zum Vorjahr dürfte den Fans und Beteiligten der schreckliche Unfall im Formel- 3-Rennen von Sophia Flörsch sprichwörtlich noch heute in den Gliedern stecken. Vor der berüchtigten Lisboa-Kurve wurde nun die Leitplanke auf der rechten Seite nach innen bis an den Randstein versetzt. An einigen weiteren Stellen wurden Reifenstapel durch Tecpro-Barrieren ersetzt. Nach den drei Rennen der WTCR-Tourenwagen im Leitplankenkanal von Macau ist die Spitze noch enger zusammen gerückt. Mit Norbert Michelisz (Hyundai), Esteban Guerrieri (Honda) sowie Yvan Muller und Thed Björk (beide Lynk&Co) haben noch vier Piloten Chancen auf den Titel. Yvan Muller gelang es in Macau, das unglückliche Wochenende von Suzuka wieder wettzumachen. Der Franzose entschied den ersten und zweiten Lauf für sich. Im ersten Rennen siegte er vor Dauerrivale Norbert Michelisz, der wiederum Kevin Ceccon (Alfa Romeo) und Rob Huff (Volkswagen) hinter sich lassen konnte. Norbert Michelisz büßte dann im zweiten Rennen mit Rang zehn deutlich Punkte ein. Dafür war die unmittelbare Konkurrenz erneut stark.Mul- ler siegte vor Thed Björk, der sich damit wieder ins Spiel um die besten Plätze in der Gesamtwertung brachte. Selbst Esteban Guerrieri war über Rang vier hinter Alfa- Pilot Kevin Ceccon nicht unzufrieden. Im dritten Rennen lag beim Start der zehnte Sieg von Rob Huff in Macau in der Luft. Der Brite wurde allerdings beim Start von seinem Landsmann Andy Priaulx (Lynk&Co) überrumpelt und musste sich im Ziel mit Platz zwei begnügen. Alle vier Titelanwärter kamen dagegen beim Finallauf in Macau nicht zum Zug. Yvan Muller wurde Sechster und konnte Thed Björk knapp auf Rang sieben verweisen. Esteban Guerrieri ergatterte mit Rang zehn noch Punkte, während Norbert Michelisz mit Platz zwölf nicht zufrieden sein konnte. Für Lynk&Co erwies sich der Traditionskurs in der Glücksspiel-Metropole am chinesischen Meer als erfolgreiches Pflaster. In Sepang Mitte Dezember (13. – 15.12.2019) muss die Entscheidung fallen. Beim Finale kann man mit taktischen Spielereien der Teams auf jeden Fall rechnen. Für die alles entscheidende Auseinandersetzung in dieser Saison dürften sich Hyundai, Honda, Lynk&Co und Volkswagen besonders vorbereiten.
Norbert Michelisz führt vor dem Finale in der Gesamtwertun
Fotos: fiawtcr.com