... traditionell lebende Beduinen in ihren Dörfern an der Grenze zu Saudi-Arabien. Dort bewegt man sich noch auf Kamelen, den schaukelnden Wüsten- schiffen, durchs Sandmeer. Tradition und Moderne: Das zeichnet das streng islamisch regierte Emirat Katar an Ostküste der arabischen Halb- insel aus. Noch vor 70 Jahren lebte das Wüstenvolk allein vom Karawanenhandel und der Perlenfischerei. Das änderte sich, als 1938 Öl in der Nähe der Stadt Dukhan gefunden wurde und ein Jahr danach die kom- merzielle Förderung startete. 1961 trat Katar der OPEC der „Organisation erdölexpor- tierender Länder“. Das brachte den rund 300.000 einheimi- schen Katarern unendlichen Reichtum. Den investieren in futuristische Prachtbauten in der Hauptstadt Doha, in sünd- haft teure Falken – oder in aktuelle Fußball-WM. Um dafür nötigen Stadien zu richten, holte Emir Tamim Hamad Al-Thani Hunderttau- sende Hilfsarbeiter ins Land.
Corona – was gilt gerade?
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WAS DIE REISE KOSTET
FLÜGE: Z. B. Frankfurt/M. nach Doha ab 755 Euro, HOTEL-SUCHE: Unterkünfte ab 39 Euro pro Nacht über tripadvisor.de PAUSCHAL: 3 Ü im Sharq Village & Spa in Doha inkl. Flug ab Berlin, im Januar, ab 976 Euro p. P. (FTI), über weg.de. Aber: Während der WM dürfen nur Fußball-Fans mit Ticket ins Land – danach auch wieder Pauschaltouristen.
WEITERE INFORMATIONEN
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Genau deshalb kam Katar in Verruf. In der Sommerhitze (bis zu 50 Grad) schufteten die meist asiatischen Hilfskräfte unter unmenschlichen Bedingungen an den hypermodernen Bauten. Sie erhielten wohl nur Hungerlöhne – und laut „Amnesty International“ kamen von 2010 bis 2019 rund 15.000 von ihnen ums Leben. Der Emir ließ andere Zahlen verlauten: Seit 2015 seien gerade mal 35 Fremdarbeiter bei tragischen Unfällen umgekommen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Boom der Prunkbauten
Raus aus den negativen Schlagzeilen möchte Katar mit mehr Weltoffenheit. Immerhin plant der Emir eine Zukunft nach dem Öl- und Gas-Boom. Und setzt auf Tourismus, der hier, etwa im Vergleich zum 650 Kilometer entfernten Dubai, nachhaltiger sein soll. Was nicht heißt, dass man hier nicht ebenfalls klotzt statt kleckert: Zu bestaunen etwa bei der künstlich aufgeschütteten Insel „The Pearl“ mit ihren Luxushotels und Boutiquen, oder beim Besuch des Nationalmuseums in Doha. Das Gebäude ist ein architektonisches Meisterwerk des Franzosen Jean Nouvel, eröffnet im März 2019. Es kostete fast eine halbe Milliarde US-Dollar. Seine vielen Dächer sehen aus wie riesige weiße Keramikteller, die sich überlappen. Bis 2030 will der Wüstenstaat mit solchen Attraktionen jährlich sechs Millionen Touristen ins Land locken.
Die hier Tausend-und-eine-Nacht-Flair mit Shopping und herrlichen Badestränden erwarten dürfen. Und atemberaubende Naturerlebnisse wie die Mangrovenwälder auf „Purple Island“, die man im Boot oder zu Fuß auf Stegen erkunden kann.
Moral und Moneten
Insgesamt ist und bleibt Katars Leben islamisch – nur weniger strikt wie etwa in Saudi-Arabien. Dennoch herrscht traditionelle Moral: Schmusen unter dem Sternenhimmel? Zärtlichkeiten sollten privat bleiben! Homosexualität ist verboten, ebenso Sex außerhalb der Ehe. Die Tourismusbehörde versichert aber: Kein Hotel fragt nach Heiratsurkunden. Und keine westliche Frau muss sich verschleiern. Und Alkohol, eigentlich ein „No-go“, wird in Bars meist ausgeschenkt. Für die Zukunft des Tourismus springt Katar über manche Schatten!